Algen, Algen, nichts als Algen!

Ich bekomme heute ein Lieferung verschiedener Algen für mein Refugium. Damit will ich ordentlich Konkurrenz schaffen zu allfälligen Algen im Becken und ausserdem ist starkes Algenwachstum Voraussetzung für den Erfolg der Triton-Methode. Die Algen dienen als Puffer für Nährstoffe: Hat es zuviel davon, nehmen sie die Algen auf, herrscht ein Mangel, gehen die Algen ein und geben die Nährstoffe wieder ans Wasser ab.

Caulerpa Taxifolia


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Sehen aus wie Wurzeln, sind aber keine


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Caulerpa Taxifolia unter dem Mikroskop bei 40-facher Vergrösserung


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Noch mehr vergrössert


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Das Chlorophyll der Caulerpa Taxifolia


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Ist das die Gracilaria Curtissae?


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Die Rotalge unter dem Mikroskop


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Hoch mit der Vergrösserung!


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Immer weiter hoch: Ja, jetzt sind die Zellen zu sehen


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Vermutlich eine Caulerpa Brachypus


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Caulerpa Brachypus


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Caulerpa Brachypus bei 40-facher Vergrösserung


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noch mehr vergrössert


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Die einzelnen Zellen sind gut zu sehen


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Caulerpa Prolifera


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Caulerpa Prolifera


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Proflifera unter dem Mikroskop


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Die Caulerpa Prolifera läuft an der Schnittwunde aus


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Das Blattgrün der Caulerpa Prolifera


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Draht-/Perlonalge (chaetomorpha linum)


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Die Drahtalge bei 40-facher Vergrösserung, gut sind die einzelnen Zellen zu sehen


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Die Zellwand


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Das Chlorophyll


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Mikroskopaufnahmen mit meiner alten Sony Kompaktkamera

Durch das Trinokular mit aufgesetztem 10 Fach Okular, mache ich erste Aufnahmen mit meiner Sony DSC -P150. Die Kamera habe ich schon seit über 10 Jahren, ich habe mit ihr schon Zehntausende Bilder gemacht, einige davon sogar verkauft, sie hat mich auf Dutzenden Tauchgängen im In- und Ausland begleitet und jetzt dient sie mir als Mikroskopkamera: Sie führt ein wahrlich erfülltes Kameraleben!

Meine erste Digitalkamera, eine Sony DSC-P150, leistet mir immer noch gute Dienste


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Neuerdings hat sie ein Revival als Mikroskopkamera


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Sieht aus wie eine Fadenalge; die grünen Zellen im Innern dürften das Chlorophyll sein?


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Eine Artemia aus einer Probe Bodengrund aus dem Becken


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Sieht aus wie eine Mini-Mini-Nautilusschnecke, die grossen Partikel sind Sandkörner


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Der Stachel eines Seeigels in 40-facher Vergrösserung: Wenn er mal in der Haut steckt, dann bringt man ihn nicht mehr raus!


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Diese fiesen, kleinen Widerhaken brechen ab und lassen Gift in die Wunde fliessen


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Das ist keine Luftaufnahme der Küste von Norwegen, sondern eine Chili in Alkohol eingelegt


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Die Details meines neuen Mikroskops

Bevor ich mich daran mache im Kühlschrank nach schimmligen Käse zu suchen um diesen ausgiebig zu mikroskopieren, will ich meine Blog-Leser an meiner Freude teilhaben zu lassen: Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines richtigen Mikroskops!


Das Mikroskop Hund H500 in Gesamtansicht


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Der Revolver für 5 Objektive, hier das 10 Fach


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Das 40x Objektiv


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Die Krönung: Das 100 Fach 1.25 Oelimmersionsobjektiv


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Der Grob- und Feintrieb für die Schärfe auf beiden Seiten


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Die 10 Fach Olympus Objektive liegen mir am besten: Damit kann ich mit Brille mikroskopieren: Das Bild entsteht gut 2cm vor dem Objektiv


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Das Binokular mit zwei 10 Fach Objektiven liegt bei. Offenbar wurde das Mikroskop von einem Vorbesitzer auf Trinokular umgebaut


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Der Kreuztisch erlaubt es den Objektträgers sehr fein zu verschieben


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Details des Kreuztisches


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Die Lichtquelle ist eine Halogenbirne mit eingebauter Irisblende


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Insgesamt verfügt das Mikroskop über 3 Kondenser


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Der Verkäufer, ein pensionierter Ingenieur, hat sich eine Halterung für eine Canon S90/S95 gebaut inklusive Anschluss für einen Fernauslöser: Da staune ich als Laie!


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Diesen Zubehörständer habe ich als Dreingabe erhalten: Eine genial-einfache und ästhetische Konstruktion


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Zwei Halter für Objektträger und ein Schächtelchen mit Deckgläsern


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Meinen Korallen geht es zunehmend besser: Schöne Färbung, oder?


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Die Anemone macht Blasen


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Die Funghia war vorher nie rot


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Mikroskop Hund H500

Seit einiger Zeit bin ich auf Ricardo auf der Suche nach einem gebrauchten Trinokular-Mikroskop. Letzte Woche werde ich fündig: In Aadorf ist ein Hund H500 Mikroskop zu verkaufen. Ich warte so lange als möglich mit meinem ersten Gebot, setze eine Stunde vor Auktionsende mein Maximalangebot und tatsächlich gewinne ich die Auktion. Heute Vormittag gehe ich das Mikroskop holen und freue mich schon den ganzen Tag darauf es am Abend endlich ausprobieren zu können. Ich nehme verschiedene Proben von Zooplankton und übe das Scharfstellen, gewöhne meine Hände an die Bedienung des Kreuztisches und nach dem Abendessen mache ich mich an die hohe Schule des Ölimmersionsobjektives und der Dunkelfeldmikroskopie.

Im Vergleich zu meinem Schülermikroskop ist das Gesichtsfeld einfach riesig, der Augenabstand auch mit Brille angenehm und die Triebe für den Focus, den Kreuztisch und den Kondensor sind spielfrei und eine wahre Freude zu bedienen.

Wie ich das erste Mal den Dunkelfeld-Kondensor mit einem Öltropfen hochfahre und der Brachionus plötzlich im hellen Licht erstrahlt: Ich bin begeistert!

Das Hund H500 ist zwar nicht von Zeiss, aber auch aus Wetzlar - Deutschlands Optik-Hochburg


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Brachionus im Hellfeld


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Brachionus im Dunkelfeld


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Der Triton Phosphatadsorber ist da

Der angekündigte Triton-Phosphatadsorber ist jetzt erhältlich: Es handelt sich um einen Phosphatadsorber auf Aluminiumbasis in Form von Kügelchen (in etwa der gleichen Grösse wie die Bio-Pellets). Der Liter kostet in der Schweiz 40 CHF, was im Vergleich mit anderen Phosphatadsorbern attraktiv ist. Neu an diesem Absorber ist, dass er in Form kleiner Kügelchen daherkommt. Dies erlaubt den Einsatz in zwangsdurchströmten Filtersystemen ohne dass es zu Abrieb kommt, der dann das Becken mit Fremdstoffen (Aluminium) belastet. Bei herkömmlichen Phosphatadsorbern, sei es auf der Basis von Eisen (Eisenhydroxid) oder Aluminium (Aluminiumhydroxid), ist die Problematik, dass diese um Abrieb zu vermeiden in Filterstrümpfen zum Einsatz kommen, rasch mit einem Biofilm oder Feststoffen zubacken und diese damit sehr ineffizient werden.

Ich kann von Davide günstig einen Vertex RX-U15 erstehen und somit verfüge ich nun über zwei dieser cleveren Medienfilter: Den neuen, längeren, bestücke ich mit Bio-Pellets, den alten, in kürzerer Baulänge, mit dem neuen Triton AL99 Phosphatadsorber. Ich lasse den Medienfilter mit dem Aluminium-Adsorber nur schwach durchströmen, sodass sich die Kügelchen nicht merklich bewegen. Einmal täglich, drehe ich den Hahn auf der Eingangsseite des Medienfilters auf, damit die Kügelchen ordentlich durcheinandergewirbelt werden und somit der Biofilm oder Feststoffe weggespült werden.

AL99 der Phosphatadsorber von Triton


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im Reaktor rechts ist Phosphatadsorber, im Reaktor zur Linken die Bio-Pellets


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Gesamtansicht meines Kellers


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Steuerung der Triton-Zugabe

Vor bald 3 Wochen habe ich mit der Triton-Methode begonnen. Bisher ist der Verlauf der Folgende:

1. Tag (3.2.2014): Zugabe von 380ml Bore zum Ausgleichen des Bormangels; Start der Zugabe der 3 Elementz mit je 80ml/Tag, KH bei 6.5. Zugabe von 200ml Triton CO3
2. Tag (4.2.2014): KH bei 7.5; Zugabe von 200ml Triton CO3
3. Tag (5.2.2014): Wasserwechsel mit 100 Liter Triton Pure, KH bei 9
4. Tag (6.2.2014): KH fällt auf 8.5
5. Tag (7.2.2014): KH fällt auf 8
6. Tag (8.2.2014): KH fällt auf 7.5
7. Tag (9.2.2014): Wasserwechsel mit 100 Liter Triton Pure; Triton Elementz auf 100ml/Tag erhöht; KH bleibt bei 7.5
8. Tag (10.2.2014): KH fällt auf 7
11. Tag (13.2.2014): KH steigt auf 8
13. Tag (15.2.2014): Erhöhung der Triton Elementz auf 120ml/Tag, KH fällt auf 7.5
14. Tag (16.2.2014): KH steigt auf 8
15. Tag (17.2.2014): Erhöhung der Triton Elementz auf 150ml/Tag; KH fällt auf 7
16. Tag (18.2.2014): Erhöhung der Triton Elementz auf 200ml/Tag; KH bleibt bei 7
17. Tag (19.2.2014): KH steigt auf 7.5
18. Tag (20.2.2014): KH bleibt bei 7.5
19. Tag (21.2.2014): Erhöhung der Triton Elementz auf 250ml/Tag, Zugabe von 250ml Triton CO3, KH steigt auf 8

Ich hebe die KH nochmals "manuell" auf 8 an; gelingt es mir nun diesen Wert stabil zu halten?


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Im Abschäumer ist schwarzer Teer

Obschon ich den Abschäumer erst gestern gereinigt habe, finde ich heute darin knapp 2 Liter tiefschwarze, stinkende Brühe. Ich habe heute früh 2 Liter Zooplanktonwasser ins Becken gegeben, ob es wohl daran liegt? Ebenso bin ich derzeit schon bei täglich 250ml Zugabe der Triton-Elementz angelangt, ob dies zu einer Bakterienblüte geführt hat? Jedenfalls ist die Gelegenheit gut um den Abschäumertopf und Deckel gründlich zu reinigen. Diesmal ist es auch so, dass das Substrat leicht auf den weissen Kunststoff abzufärben scheint, wie Tinte. Ich nehme den Vertex Vectra auseinander (das sind nur 4 Schrauben) und reinige auch die sonst unzugänglichen Stellen. Anschliessend lege ich den Vectra in ein Bad in gechlorten Wasser. Grundsätzlich hantiere ich nicht mit Giften im Keller wo das Technikbecken steht und benutze darum hierfür den Waschtrog in der Waschküche. Auch meinen Spinnen-Vertilger-Spray setze ich im Technikbecken-Raum nicht ein, da dieser ausdrücklich giftig ist für Wasserbewohner. Es sollen keine Gifte in mein Becken kommen, auch nicht über feinstes Aerosol in der Luft oder Spritzer aus dem Waschtisch.

Für all diejenigen Aquarianer, welche sich schon immer gefragt haben wo unsere Fische herkommen, hier ein Video von SAIA:
http://www.youtube.com/watch?v=4MX4Gb5RP-o#t=15

Der Schaum ist zäh und stinkt


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Das Substrat sieht aus wie Teer


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Schwarz/grauer Teer kommt aus dem Abschäumer


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Der Vertex Vectra Abschäumerreiniger lässt sich einfach zerlegen für die Tiefenreinigung


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Chlor aus der Schwimmbadabteilung im Baumarkt für den Grossparkdienst am Abschäumer


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Der Abschäumer ist sauber und wieder bereit zu neuen Untaten


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Kleine Veränderungen


Während ich mein Becken auf die Triton-Methode umstelle, nehme ich kleinere Veränderungen vor: Die Lichtrasterplatte im Technikbecken, die bislang horizontal lag um darauf Ableger zu stellen, stelle ich hochkant um zu verhindern, dass Teile der höheren Blattalgen in die Rückförderpumpe gelangen. Im grossen ganzen bin ich mit meinem Technikbecken zufrieden, allerdings würde ich bei einer Neukonstruktion eine Vorrichtung zur Zwangsdurchströmung von Medien und Filterbeuteln vorsehen. Um mir zu behelfen, befülle ich den Pelletfilter probehalber mit Rowa Phosphatadsorber. Die ersten 5 Liter lasse ich in einen Eimer laufen und kippe das tiefrote Wasser weg (und ersetze es mit Triton Pure Salzwasser). Es scheint nun nicht mehr sichtbar Abrieb ins Becken zu gelangen und darum lasse ich die Anordnung so laufen.

Für Wasserwechsel kommt bei mir regelmässig eine Oceanrunner 3500 Pumpe zum Einsatz. Die Pumpe hat richtig Schmackes um rasch 120 Liter Wasser vom Fass ins Becken oder vom Technikbecken in den Ausguss zu befördern. Ich gehe eher rau mit ihr um, fasse sie am Kabel und lasse sie so ins Fass runtergleiten etc. In letzter Zeit hat es mir beim Ein- resp. Ausstecken der Pumpe kleinere Stromschläge verpasst und so nehme ich aus Sicherheitsgründen die Pumpe ausser Betrieb und bestelle eine Neue. Ich will ja nicht enden wie Eduard Delacroix im Film "
The Last Mile"....

Ups: Ist meine Krabbe tot?


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Keine Angst, sie ist pudelmunter und härtet grad ihren neuen Panzer


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Auch die Kardinalsgarnele hat sich gehäutet; ist das Zufall oder dank Spurizufuhr durch Triton?


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Die Krustiges machen lange "Hälse", sind sie auf Suche nach Licht?


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Mein Arbeitstier OR3500 hat ausgedient, neuerdings verteilt sie kleinere Stromschläge....


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Sie wird durch eine nagelneue Oceanrunner OR3500 ersetzt; auch die wird hoffentlich viele Jahre bei mir ihren Dienst tun


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Auf die Dauer ist diese Art der Mediendurch/umspülung nicht befriedigend


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Ich befülle den Pelletfilter mit Phosphatadsorber


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Die Lochplatte vertikal gestellt, verhindert, dass Algenbüschel in die Rückförderpumpe geraten


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Triton-Methode: Wasserwechsel mit PURE Salz

Bei aller Chemie und Technik darf ich die Hauptakteure meines aquaristischen Daseins nicht vergessen: Die Tiere in meinem Becken. Heute eine Fotoserie zur Bestandsaufnahme zu Beginn der Anwendung der Triton-Methode.

Ich mache heute Wasserwechsel mit 100 Liter PURE (zwei Büchsen). Die Methode schweigt sich aus, ob man die 100 Liter Reinstwasser abmessen muss (wie soll man das praktisch bewerkstelligen? Mit einem Litermass und Muskelkater?) oder ob man die Wassermenge auch auf Salinität 35 einstellen soll. In der Schweiz scheinen die meisten Meerwasseraquarianer die blauen Fässer mit 60l oder 120l Inhalt zu verwenden. Da es auf der Packung von PURE explizit heisst, dass man immer einen ganzen Eimer verwenden muss, wäre es besser, die Packungsgrössen des PURE-Salzes auf 60 Liter, statt auf 50 Liter zu legen. Kann es sein, dass es diese blauen Fässer nur in der Schweiz gibt und unsere Deutschen Kollegen mit Behältern in 50 Liter Abstufungen arbeiten?

Ich messe heute eine KH von 9; dieser ist also deutlich gestiegen. Nun muss ich täglich messen und sehen ob er fällt oder steigt und je nach dem die Zugabemenge der 3 Elementz-Mixturen anpassen.

Die Tridacna steht gut, hat aber ihre orangen Zooxanthellen verloren


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Die Briaerium Hamrum wird wieder grüner


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Die Acropora hat ihre Polypen geöffnet und ein Hauch von Lila ist zu erahnen


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Die Hirnkoralle sieht unverändert aus; man beachte die braunen Polypen links unten


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Massiver Gewebeverlust bei dieser Acropora; dieser begann aber schon vor Beginn der Triton-Anwendung


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Triton-Methode - Jetzt wird es technisch

Während mein erster Beitrag über die Triton-Methode eher theoretischer Natur war, geht es heute um die praktische Anwendung. Die initiale Wasseranalyse habe ich durchführen lassen und die Resultate liegen online vor. Da sich die kommerzielle Einführung der Triton-Methode noch etwas verzögert (als Informatiker würde ich sagen, dass sich die Methode im Beta-Test befindet), kann das Resultat meiner Wasseranalyse nur online eingesehen werden und noch nicht als PDF heruntergeladen werden. Alle Tricks um die Daten als CSV-Datei in Excel zu importieren oder direkt als html-Code auszuschneiden funktionieren nicht (letzteres nicht, weil die Ampelsymbole, welche so wichtig sind, über CSS-Stylesheets gelöst sind). Weiter unten habe ich aber Bildschirmkopien eingefügt damit sich der Leser ein Bild davon machen kann, wie so eine Triton-Wasseranalyse auf triton-lab.de aussieht.

Ich war heute bei Seaplanet und bin mit Davide durch meinen Wasseranalyse gegangen. Folgende Massnahmen ergeben sich daraus:

1) ich ermittle so genau wie möglich die Menge Wasser in meinem Aquarium (Wassermenge im Becken plus Wassermenge im Technikbecken minus Kies, Deko, Lebendstein und Technik). In einem der Videos von Triton (übrigens sehr zu empfehlen, diese sind
hier zu finden) macht Eshan Dashti die Aussage "Lieber bei der Wassermenge konservativ sein um eine Überdosierung zu vermeiden".
Meine Messung mit Doppelmeter (ich sage zwar immer "Zollstock", ernte dabei aber immer fragende Blicke...) und Excel ergibt 823 Liter, abzüglich Deko und Lebendgestein werde ich von 800 Liter Wasservolumen ausgehen. Obschon ich mich Unbedarften weiterhin so äussern werde, dass ich ein 1000 Liter Aquarium habe - und das wiege etwa eine Tonne - , gehe ich bei den Berechnungen lieber von 20% weniger, nämlich 800 Litern aus und bin so auf der sicheren Seite.

2) Mittels der CO3-Flasche bringe ich die Karbonathärte auf 8 (die dümpelt vermutlich so bei 6 rum, werde heute Abend noch messen)
Mein KH liegt wie vermutet bei 6.5, ich muss diesen also um 1.5 erhöhen... *grübel* *grübel* und *studier* ich muss 400ml von CO3 zugeben. (100ml erhöhen den KH um 3, also erhöhen 50ml den KH um 1.5 in 100 Liter Aquarienwasser, ich habe 800 Liter, also 8 Mal mehr gibt 400ml). Leider schweigt sich die Methode aus, wie schnell ich die Karbonathärte erhöhen kann: Mein Gefühl sagt mir, dass ich die Zugabe auf 2 Portionen à 200ml verteile und somit die KH pro Tag um 0.75 erhöhe.

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3) Einsatz von Phosphatadsorber. Seit ein paar Monaten, so genau weiss ich das nicht mehr, habe ich keinen Phosphatadsorber mehr im Einsatz. Das ist vermutlich der Grund, weswegen die Wasseranalyse einen PO4-Wert von 0.45mg/l ausweist (und natürlich auch der Grund weswegen meine Acropora so braun ist). Ich werde heute Abend mal nachmessen und dann kräftig Phosphatadsorber ins Becken geben. Leider ist der hauseigene Triton-Phosphatadsorber noch nicht lieferbar und so muss ich auf das Produkt von Rowa ausweichen. Gemäss Davide sei ein Teil meiner massiv erhöhten Werte (z.B. Aluminium) auf Phosphatadsorber zurückzuführen. Eshan vom Triton-Lab arbeite seit geraumer Zeit mit Herstellern daran einen Phosphatadsorber zu entwickeln, der diese Effekte nicht habe. Nun sei es endlich so weit und in wenigen Wochen sei dieser Triton-Absorber im Handel erhältlich.
Meine Messung mit zwei verschiedenen Tests ergeben einen Phosphatgehalt von 0.34 respektive 0.4mg/L. Die Analyse von Triton bestätigt sich somit. Ich habe da wohl die Phosphatkontrolle in letzter Zeit etwas schleifen lassen und werde hier künftig mehr Disziplin an den Tag legen müssen. Ich geben ca. 500g Rowa Phosphatadsorber auf Eisenbasis in einer alten Socke ins Technikbecken und wechsle bei dieser Gelegenheit auch gleich die Kohle aus.

4) Der Gehalt an Bor (B) liegt gemäss Analyse bei 2.6mg/L sollte aber bei 4.5mg/L liegen.
Die "Einmalzugabe" von 380ml der Bor-Lösung verteile ich auf drei Tage (Montag: 160ml, Dienstag: 160ml. Mittwoch 60ml). Hier weise ich auf ein grosses "Achtung" der Analysedaten von Triton hin: Der Begriff "Einmalzugabe" ist irreführend: Die Zugabe darf die maximal tägliche Zugabe gemäss Error Correction Sheet nicht überschreiten. (Der Begriff "Einmalzugabe" wurde gewählt um von einer kontinuierlichen Zugabe zu unterscheiden. Das kennen wir doch auch von Balling: Mit einer einmaligen Zugabe werden die Werte zum Sollwert verschoben und dann durch die tägliche Zugabe auf dem Sollwert gehalten. Ersteres gleicht ein Defizit aus, während Zweiteres den laufenden Verbrauch kompensiert)

5) Ich werde die Ballingbehälter entleeren und die Kanister mit Triton Elementz 1, 2 und 3 neu ansetzen. Gemäss Davide sei Elementz 1 zur Calciumversorgung, Elementz 2 zur Karbonatversorung (oder war es umgekehrt) und Elementz 3 für Magnesium zuständig. Des weiteren seien in den Elementz-Stammlösungen Spurenelemente vorhanden und biologisches Material. Ich bin etwas stutzig: Mein Magnesiumwert ist ja seit langem stark erhöht und mit Elementz 3 gebe ich nun wieder Magnesium ins Becken? Im
Triton Error Correction Sheet (ECS) steht bei Magnesium: Magnesium ROT zu hoch Testkit überprüfen - ROT zu niedrig Dosierung empfohlen - GELB zu hoch Testkit überprüfen - GELB zu niedrig Dosierung empfohlen. Ich soll also mein Testkit überprüfen aber der zu hohe Mg-Wert wurde ja vom Analyselabor bestätigt, es kann sich also nur um das Testkit zur Bestimmung des KH-Wertes handeln (denn die Zugabe der Elementz wird über den KH-Verbrauch gesteuert). Die Methode geht von einem festen Verhältnis der 3 Elementz aus (Balling ist da flexibler) und wenn im Elementz 3 tatsächlich Magnesium drin ist, dann wird in meinem Becken, das nur sehr wenig Magnesium verbraucht, der Wert bald durch die Decke gehen. Da ich keine Weichkorallen im Becken habe, mein Korallenwachstum eher spärlich ist und auch die höheren Algen im Technikbecken nicht richtig wachsen, habe ich einfach zu wenig Mg-Verbraucher. Es kann ja sein, dass mit Triton plötzlich ein starkes Wachstum einsetzt und damit dann auch der Mg-Verbrauch ansteigt. Da werde ich mal mit Davide oder Eshan reden und nachfragen.
Auf jedem Fall ist das Anrühren der Elementz-Lösungen deutlich einfacher als bei Balling: Den Inhalt der Flaschen gut schütteln (in Elementz 1 ist eine milchige Ablagerung, in Elementz 2 grosse Kristalle) in einen 10 Liter Kanister geben und mit Osmosewasser auf 10 Liter auffüllen. Da meine Ballingkanister 10 Liter Inhalt haben, passt alles wunderbar. Das Abwiegen der Ballingsalze, das schwierige Einfüllen der Salz durch viel zu enge Trichter und Öffnungen entfällt und der Inhalt der Flaschen löst sich sehr rasch im Osmosewasser. Auf die Idee hätte Hans-Werner Balling eigentlich auch kommen können: Anstatt Ballingsalze, sollte er Ballingstammlösungen verkaufen: Das Handling ist einfacher und die Gewinnmarge höher! Hier sieht man, dass die Triton-Methode in der Tat eine Weiterentwicklung der Balling-Methode ist: Dem Anwender wird ein Teil der Arbeit abgenommen, nämlich das Abwiegen und Auflösen von Salzen und das Abmessen und Zugeben der Spurenelementelösungen. Der Anwender kauft sich 3 10 Liter Kanister, gibt den Inhalt der 4 Flaschen rein (Base Elementz 3 ist auf zwei Flaschen Elementz3A und Elementz 3B aufgeteilt vermutlich um Ausfällungen zu vermeiden) und füllt die Kanister bis zum Rand mit Osmosewasser auf; einfacher geht es nicht und Fehlermöglichkeiten sind weitgehend ausgeschlossen.

Die Dosierpumpe kann ich weiterverwenden. Ich werde mit 10ml/100l/Tag die Zugabe starten.
Ich schütte den Inhalt meiner noch fast vollen Ballingkanister in den Ausguss. Damit es die Wände der Kläranlage nicht zukalkt, lasse ich zwischen Kanister 1 und 2 ein paar Minuten Wasser aus dem Hahn nachlaufen um die KH- und Ca-Lösungen zeitlich versetzt auf ihre Reise durch die Abwasserkanäle Felben-Wellhausens zu schicken.

6) Jetzt muss ich täglich den KH messen und daraus abgeleitet die Erhöhung der Base-Elementz erhöhen oder reduzieren.

7) Reduktion der Hochwerte (durch "Wasserwechsel" mit Triton Pure)
damit warte ich noch etwas ab, ich will ja Rom nicht in einer Nacht bauen


Unerwünschte Schwermetalle sollten, wie der Name schon sagt, bei Null liegen (der Sollwert von 0.1ug/l ist nur um die Division durch Null bei der Prozentrechnung zu vermeiden)Mein Becken ist in Sachen Schwermetall "clean", das ist doch schon mal sehr erfreulich: Der erhöhte Wert an Aluminium komme von Phosphatadsorber und sei unbedenklich

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Bei den Macro-Elementen bin ich bei Magnesium und Brom leicht erhöht, bei Bor zu tief


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Etwas hoch in Lithium und deutlich erhöht bei Molybdän in der Lithium-Gruppe In der Jodgruppe bin ich bei 3 Werten zu hoch, das liegt bestimmt an meinen Balling-Spuris die wohl zu hoch dosiert sind


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Viel zu viel Eisen in meinem Becken: Das kommt bestimmt von den Balling-Spuris (oder sind da ein paar rostige Nägel im Sand vergraben?)


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Phosphor und Phosphat (es wird das Element Phosphor gemessen und in Phosphat umgerechnet) um Faktor 20 zu hoch! Weiter unten spuckt der Computer seine Empfehlungen aus


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Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und es empfiehlt sich nicht alle Abweichungen auf einen Schlag anzugehen


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Die "Triton-Pyramide": Oben die 3 Base Elementz (4 Flaschen), dann das Pure-Salz um Werte zu verdünnen und ganz unten die Fläschchen um Einzelelemente zuzuführen

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Nebst all der trockenen Theorie etwas für's Auge und Gemüt: "Liebe ist.... wenn Sie sich die Nägel im Nemo-Look lackieren lässt!"


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Grossparkdienst an den Planktonreaktoren

Hygiene ist das A und O der Planktonzucht. Um das Risiko zu minimieren, dass ich was falsch mache, reinige ich heute den Phytoplanktonreaktor A und den Zooplanktonreaktor A (je die Gefässe zur Linken). Wenn dann beide Kulturen wieder gut laufen, kommen die Gefässe B dran. Am Phytoplanktonreaktor und dem Heizstab hat sich schon einiges an Algen abgesetzt. Mit viel heissem Wasser und Schwamm geht der Belag aber gut weg. Anschliessend spüle ich mehrmals und löse ein Corega Tabs auf, das soll auch die letzten Algen abtöten. Anschliessend noch zwei Mal spülen und ich kann die Lösung neu ansetzen. Ich habe noch die ungeöffnete Nannochloropsis Salina - Stammlösung aus dem Plankton-Shop und setze damit und mit 10 Liter Salzwasser und 20 Tropfen Dünger eine neue Lösung an. Ebenso reinige ich den Zooplanktonreaktor und desinfiziere diesen gründlich. Ich habe noch ca. 2 dl der Original-Stammlösung und setze damit und mit 10 Liter Phytoplanktonlösung eine neue Kultur an.

Ich lasse das Phytoplankton ab, die Filtrierer im Aquarium werden sich freuen


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Ob das wohl alles Nanochloropsis Salina sind?


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Erst mal mit dem Schwamm gut auswaschen


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Dann Desinfektion mit Gebissreiniger
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Alles gut in Corega Tabs eingelegt bis alles nach Pfefferminze schmeckt


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Den Pyhtoplanktonreaktor A (links) habe ich neu mit Stammlösung angesetzt


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Mein Backup an Brachionus


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Mein Nannochlopsis-Backup kommt in den Kühlschrank


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