Fischschwanzscharade

Zur Feier des Sonntags, habe ich mir heute was ganz besonderes ausgedacht für meine Leser: Wir machen einen Wettbewerb! Es gilt Fische an ihren Schwanzflossen zu erraten. Als Hauptpreis verlose ich ein Pony. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit und über den Wettbewerb und den Verbleib des angeblichen Hauptpreises wird keine Korrespondenz geführt. Der 1., 3. und 7. Buchstabe der Fischnamen ergeben in die richtige Reihenfolge gebracht, das Lösungswort. Beim Lösungswort handelt es sich um einen Begriff aus dem Altaramäischen der leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Vergisst nicht eure Namen und Adressen deutlich lesbar auf der Antwortkarte zu vermerken, diese ausreichend zu frankieren und in den nächsten Papierkorb zu werfen.

Um welchen Fisch handelt es sich hier?


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Die Schwanzflosse dieses Fisches glitzert wie die Flügel einer Libelle. Um welchen Fisch handelt es sich?


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Damit es ein bisschen schwerer ist den Besitzer dieser Schwanzflosse zu erraten, habe ich ihm schwarze Punkte draufgefotoshopped


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Nicht ganz einfach zu erraten wem diese Flossen gehören


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"Damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeissen können!"


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Gib Küsschen


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Schau mir ins Auge, Kleines!


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Ich bin der neue Chef im Becken hier


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Wer hat Putzi seine Antennen abgebissen???


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Die Flötenkoralle hat ihre Ableger mitten ins Krustenanemonenfeld platziert


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Der Feilenfisch posiert für die Kamera

Der Feilenfisch ist heute schön braun gefärbt und nicht in seinem bisherigen Einheitsgrau. Also hole ich die Kamera und mache eine Serie Aufnahmen von ihm. Interessanterweise funktioniert das 17-85mm Objektiv wieder und hat bei der heutigen Serie von ca. 50 Aufnahmen nur zweimal die Fehlermeldung gebracht. Es handelt sich wohl um einen Wackelkontakt.

Ein kurliger Zeitgenosse der Feili


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Von vorne betrachtet ist gut zu erkennen wie der Feilenfisch zu seinem Namen kam.


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Schöne rote Augen hat er!


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La Grande Bouffe

Heute gibt es frischen Kopfsalat für alle: Was für ein Fressen!

"Leeeecki!", ruft Kofi


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"Alles meins! Weg da ihr doofen Fische!"


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"Am liebsten habe ich die braunen Blätter" denkt sich der Zebrasoma Scopas


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Strömungspumpen und Wellen-/Gezeitensimulation

Bevor ich ins Ausland gehe, mache ich nie Änderungen am Aquarium, d.h. ich nehme keine neue Technik in Betrieb oder mache Zugaben von irgendwelchen Mittelchen. Das erspart mir viel Ärger und Anrufe der Art: "Schatzi, deine Decke im Wohnzimmer ist ganz verspritzt, im Keller riecht es verbrannt und die Fische kratzen sich dauernd!". Gestern Abend komme ich von Paris zurück und darum ist der Zeitpunkt jetzt günstig, um die neuen Strömungspumpen in Betrieb zu nehmen. Als erstes mache ich Trockenübungen und lasse die Pumpen - wie ich später in der Anleitung lese ist dieses Vorgehen nicht zu empfehlen - an der Luft laufen. Ich probiere die verschiedenen Einstellungen am GHL Profilux durch. Die Sache ist nicht ganz trivial:
- Das Profilux hat 1-10V Steuerausgänge, welche mit L1/L2, L3/L4 etc. beschriftet sind.
- Für die Ansteuerung von Tunze-Pumpen gibt es zwei Typen von Steuerkabeln, Das Typ1-Kabel bei welchem der erste Ausgang eines Anschlusses abgegriffen wird und ein Typ2-Kabel bei welchem der zwei Anschluss verdrahtet is. Ich habe offenbar ein Typ1 und ein Typ2 Kabel, demnach steuern bei dir die Anschlüsse L1 die Pumpe1 und L4 die Pumpe2.
- Der 1-10Volt Anschluss muss konfiguriert werden mit seiner Minimum- und Maxiumspannung. Der Laie würde jetzt annehmen, dass das Minimum bei 1Volt und das Maximum bei 10Volt liegen sollte. Leider ist dem bei älteren Tunze-Pumpen nicht so, und man soll die untere Schwelle bei 3V und die obere bei 8V legen damit die Pumpe im Minimumbetrieb noch sicher anläuft aber nicht überhitzt. Das soll logisch sein? Dazu kann man bei den Tunze-Strömungspumpen die Spannung des Netzteils mittels Jumper einstellen. Meine sind korrekt mit 18Volt gejumpert aber warum hat Tunze sowas überhaupt vorgesehen und nicht einfach Netzteile mit einer festen Spannung verwendet? Bei weiterer Internet-Recherche stelle ich dann fest, dass meine Pumpen neueren Datums sind (erkennbar am kleinen Plastikkästchen mit den Anschlüssen) und somit keine Probleme mit 1V resp. 10V Ansteuerung haben. Als Informatiker würde ich da sagen: Die Usability ist noch verbesserungsfähig und Simplification wäre angebracht...
- Im Menü "Extra" (nicht zu verwechseln mit "System") vom Profilux findet man dann auch die Einstellungen zur Strömung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Pumpen, welche zu Gruppen zu maximal 4 Pumpen zusammengefasst werden können, anzusteuern. Ich entscheide mich für "Sequenz 1" mit einer Minimal- und Maximaldauer von 6 Stunden. Das heisst, 6 Stunden lang läuft die eine Pumpe auf Maximum und die andere auf Minimum und nachher umgekehrt. Dazu überlagere ich eine sinusförmige Wellensimulation, das heisst beide Pumpen pulsieren zusätzlich im 30 Sekunden-Takt sanft auf und ab. Im Prinzip will ich damit Ebbe und Flut (darum der 6 Stunden Zyklus) und die Brandung simulieren.

Ich installiere die beiden Tune 6105 Pumpen im Aquarium jeweils links und rechts am Schacht. Schwarze Pumpe auf schwarzem Grund ist recht unauffällig. Da die Kabel etwas zu kurz sind, sehe ich davon ab, den Profilux im Keller zu installieren und setze ihn darum in den Unterschrank. In dieser Konfiguration kann ich also die Sensoren nicht nutzen (ich könnte schon aber wer will schon Sensoren im Becken wenn man ein Technikbecken hat?) aber die Salinität (Leitwert) und Temperatur kann ich auch manuell messen und an Redox und PH bin ich nicht interessiert.

Zwei Tunze 6105 Turbelle Stream Electronic am Schacht


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Macht ordentlich Wind die Turbelle


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Profilux im Unterschrank


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Viel Strömung ist des einen Freud...


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... noch eines anderen Freud....


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... und des anderen Leid. Die Zylinderrosen klagen über akute Zugluft: "Macht das Fenster zu, ihr Idioten, hier zieht's wie blöd!"


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Dieses Fragment habe ich vor ein paar Wochen von Philipp bekommen: Ist schön grün geworden


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Auch die lila Montipora hat eine kräftige Farbe


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Foxy stellt seine Nackenhaare (=Giftstacheln) auf


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Ein Hinweis in eigener Sache: Ich bin derzeit Kameramässig etwas eingeschränkt, meine Canon 40D meldet "ERR01 Communication with Lens" mit dem EFS 17-85mm


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Gemäss Internet-Recherche ist ein Flachbandkabel im Objektiv gebrochen: Auf Youtube gibt es Anleitung wie man dieses selber ersetzen kann


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In der Bucht finde ich das entsprechende Kabel und werde versuchen die 200 CHF für die Reparatur zu sparen


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Der Vorteil von "Occasionsfischen"

Alex löst sein Becken auf und hat im Riffaquaristik-Forum eine Anzeige geschaltet zum Verkauf seiner Tiere. Wir werden uns rasch einig, die Abholung der Tiere verzögert sich aber etwas. Heute ist es soweit und Anita und ich fahren nach Amriswil um die Tiere zu holen:

1 ca. 25cm grosses Fuchsgesicht
3 Pteropogon Kauderni (eines davon eine zufällige Nachzucht von Alex)
1 Seegras Feilenfisch
3 Gelbschwanzdemoisellen
2 Chromis Viridis
1 ca. 35cm grosser grünen Schlangenseestern
1 gebänderter Schlangenseestern
2 grabende Seesterne

Dazu kaufe ich dann noch einen Profilux Aquariencomputer mit 2 Tunze Strömungspumpen und diversen Sensoren.

Ich lasse ein kleines Vermögen liegen, aber der Preis ist fair: Also ein lohnenswerter Ausflug zum Bodensee!

Zu Hause angekommen, schütte ich erst mal die Hälfte des Wassers aus den Transporteimern weg und gebe gleich je ca. 3 Liter Wasser aus meinem Technikbecken in die Eimer. Die Fische haben schon bei Alex gehechelt und bei diesen Temperaturen dürfte der Sauerstoffgehalt des Wassers schon stark abgesunken sein. Anschliessend lasse ich mit zwei Luftschläuchen rasch-tropfend Wasser in beide Eimer laufen. In der Zwischenzeit baue ich mein Becken-Interieur um, damit die Reviergrenzen verschwinden und die Karten für die Neuankömmlinge neu gemischt werden. Vor allem das Fuchsgesicht, dürfte sich mit dem grossen Doktor, bisheriger Herrscher des Beckens, gleich in die Schuppen kriegen. Ich ordne die Korallen komplett um und lasse nur die beiden Riffsäulen an der angestammten Stelle. Alles was links hinten war, kommt nach vorne und was vorne rechts war, kommt nach hinten links. Ich lasse mein Werk von Anita begutachten und nehme dann noch ein paar Detailverbesserungen vor. Dann der grosse Moment: Als erster die beiden grabenden Seesterne: "Haltet euch von Stormin' Norman, der Harlekinsgarnele, fern: Die sieht zwar langsam aus, aber wenn ihr nicht aufpasst, verputzt die euch mitsamt euren Armen und Beinen!" (Bei der Umbauaktion finde ich noch die Hälfte eines grabenden Seesterns und das Skelett des Sanddollars; Norman hat ganze Arbeit geleistet aber ich sollte ihn auf besser auf das Beuteschema der kleinen Asterina abrichten).

Als nächstes setze ich die Schlangenseesterne und den Feilenfisch ins Becken: Bisher läuft alles nach Plan. Den Inhalt des zweiten Eimers kann ich nur in einem Schwung ins Aquarium giessen, denn das Fuchsgesicht ist zu gross und hat Giftstacheln. Foxy-Fuchsgesicht wird gleich vom Hawaii-Doktor attackiert: Offenbar passt es ihm nicht, dass jetzt noch ein gelber Kerl in seinem Revier rumschwimmt. Der dominante Desjardinii-Doktor zeigt sich allerdings völlig uninteressiert und gibt die Führungsrolle gleich ab. Hier zeigt sich der wahre Leader: Es ist wie in einem Grossbetrieb, es gibt immer noch einen Chef über einem und bei dem soll man besser kuschen. Nach 10 Minuten sind die Gefechte, von denen sich Foxy nicht sehr beeindrucken lässt, vorüber und die grossen Fische beruhigen sich. Bei den kleinen, geht das Gerangel aber noch bis am Abend weiter und so verkrümeln sich die Kaudernis mit den Gelbschwanzdemoissellen in einer Ecke.

Der Vorteil von Tieren, welche man von Aquarianern übernehmen kann, ist, dass diese mit deutlich niedrigerem Stresspegel bei einem ankommen. Die Tiere aus dem Handel haben lange Reisewege hinter sich, wurden mehrfach umgesetzt beim Grosshändler und Aquarienladen und wenn sie dann mal in unseren Aquarien landen, sind die Tiere häufig geschwächt und nicht in der Lage den Angriffen der bestehenden Belegschaft begegnen.

Nach dem joggen heute, welches 1 Stunde 20 dauert, und meine Knie und Oberschenkel in Mitleidenschaft zieht, lege ich mich in die Badewanne und lese die Gebrauchsanleitung des Profilux. Die Pumpen habe ich in Säure eingelegt und zwischenzeitlich geputzt, gespült und einen ersten Testlauf gemacht: Mit den Dingern werde ich ordentlich Wind in mein Becken bringen - oder soll ich damit meine Badewanne tunen und zu einem Wellenbad umfunktionieren???

Das Aquarium von vorne. Man beachte die "grüne Ecke" ganz Links


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Die Ansicht vom Sofa her, hier ist Rot die vorherrschende Farbe


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Die Seite von der Treppe her gesehen


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Nicht grad der beste Schlafplatz den sich die Kaudernis ausgesucht haben


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Ein Profilux Plus II mit Erweiterungskarte und Externem Display


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2 regelbare Tunze Strömungspumpen zur Wellensimulation


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verschiedene Sensoren für Temperatur, Leitwert, Niveau, PH und sonstwas


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Echinopora Hooliganismus

Es ist Pfingstmontag und das Wetter könnte nicht besser sein: Es sind Rekordtemperaturen zu erwarten jenseits der 33 Grad Grenze. Anita und ich waren am Morgen eine ausgiebige Runde joggen und haben uns zum Mittagessen einen Fitnessteller mit dreierlei Salat und Hühnchenbrust gemacht. Mit vollem Magen macht man bei diesen Temperaturen keine grossen Schritte mehr und darum legen wir uns auf je einer Liege in den Garten. Was aber ist gleichzeitig im Aquarium los? Na spinnen die denn? Die Echinopora Lamellosa ist heute voll aggro und schlägt mit ihren Kampftentakeln um sich. Keine andere Koralle ist in der Nähe, welche sie bedroht, warum flippt sie denn so aus? Ist sie einfach am provozieren und will Dampf ablassen? "Kommt her ihr Südkurven-Memmen, wir sind die Ultra-Lamellos und geben euch auf's Maul!", scheinen sie ins Stadion zu rufen. Jetzt ja nicht darauf reagieren, sonst kommt es zur Gewaltexplosion. Die Hitze und das Bier, die Emotionen des Spiels, das Wasser im Aquarium scheint zu kochen. Die Fische, die nur friedlich das Spiel sehen wollten, sind verängstigt und drücken sich an die Scheibe. "Hol uns hier raus, gleich sitzen wir im Hexenkessel!"

Die Echinopora ist voll aggro


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Die Echinoproa brennt sogar Pyros ab


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"Wer mir zu nahe kommt, fängt eine auf's Maul!"


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"Olé, olé, olé, olééé, oléééééééé!"


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"Ich will hier nur heil rauskommen..."


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"Ich bin neutral, ich bin für die Blauen und für die Gelben, schaut euch nur mein Trikot an!"


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Kuchendekor für Meerwasseraquarianer

Jeder von uns kennt die Problem: Wir sitzen am reich gedeckten Geburtstagstisch der sich biegt vor Geschenken, Champagnerkelchen, Kerzen, Torten und Kuchen aber irgendwie fehlt da etwas? Unser Blick schweift über die orangenen Marzipankarotten auf der Rüeblitorte, auf den mit unserem Alter entsprechender Anzahl Kerzen dekorierten Marmorcake und die Schwarzwäldertorte, welche unsere Liebste fein säuberlich mit selbstgeraffelten Schokoladenspänen dekoriert hat. Aber etwas fehlt zur Vervollständigung unseres Glücks...?
Mit grosser Freude und Genugtuung habe ich beim heutigen Einkauf im Dorfladen entdeckt, dass Dr. Oetker unser Sehnen erhört und die Meerwasseraquarianer als Marktpotential entdeckt hat: Es gibt jetzt Zucker-Dekor mit Meerwassertieren! Freude herrscht und ich weiss, dass jetzt alle meine Leser gleich losstürmen werden um dieses wunderbare Produkt, Mehl, Zucker, Butter und Eier zu erstehen. Husch-husch, beeilt euch, heute ist Pfingstsamstag und die Läden schliessen früher!

Dr. Oetker Zucker - Dekor / Décor au sucre (in Frankreich gibt es halt besonders viele Meerwasseraquarianer)


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Unser tristes Leben ist jetzt wieder sinnerfüllt!


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Tod der Acropora

Seit ich die Triton-Methode anwende, wird die Acropora, die ursprünglich braun war, immer violetter. Als ich heute morgen aber ins Becken schaue, ist sie zu 3/4 abgestorben! Was nur ist passiert? Das einzige was ich gestern geändert habe, ist, dass ich den Wirbelbettfilter mit dem AL99 Phosphatadsorber gereinigt und ich den Durchfluss erhöht habe. Könnte es sein, dass dies zu einer schlagartigen Reduktion des Phosphatwertes geführt hat, was der Koralle den Todesstoss gegeben hat? Ich messe die Karbonathärte, die knapp unter 8 liegt, das ist also in Ordnung. Der Phosphatwert zeigt auf dem ROWA-Test einen sehr tiefen Wert an: Das Geld ist nur schwer zu identifizieren und könnte "nicht nachweisbar" oder 0.024mg/L sein. Ob ich die Koralle vielleicht ausgehungert habe? Ich füttere kräftig und hoffe, dass ich wenigstens den kleinen Rest der Koralle erhalten kann.

3/4 der Acropora sind über Nacht abgestorben


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