Technikbecken Putzaktion

Sonntagmorgen und draussen ist es kühl und neblig. Für die Joggingrunde warten wir lieber, bis sich die Sonne zeigt. Also ist jetzt der Zeitpunkt perfekt um das Technikbecken, die Pumpe und den Pellet-Reaktor von Schlamm, Kalkrotalgen und Glasrosen zu befreien.

Ein Paradies für Glasrosenfetischisten (nur gehöre ich nicht zu denen)


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Auch das Rohr möchte mal von Stalaktiten befreit werden


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Glibberige Glasrosen auf der schönen Abyzz Pumpe


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Auch innen ist die Pumpe ziemlich verdreckt


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Gut 2 Stunden später ist die linke Hälfte des Technikbeckens wieder blitzblank


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Austausch Mischbettharz und "Windeln wechseln"

Ich fahre heute zu Davide zu Seaplanet in Winterthur-Ohringen um Frostfutter und Triton Elementz zu kaufen. Ich bin die nächsten zwei Wochen geschäftlich in Paris und darum muss ich das heute unbedingt noch zwischen zwei Aktivitäten reinquetschen. Auf dem Weg nach Steckborn, fahre ich rasch zu Hause vorbei um die gekauften Sachen abzuladen und das Frostfutter in den Tiefkühlschrank zu packen. Nach der Tour zur Insel Reichenau per Schiff und zurück, wechsle ich dann noch das Harz in der letzten Säule meiner Osmoseanlage.
Der Abschäumer ist total verdreckt und was da im Abschäumer klebt, ist eigentlich - entschuldigt den Ausdruck - eingedampfte Fischscheisse! Als erfahrene Aquarianer macht uns so Zeugs zu reinigen ja nichts aus und richtig ekeln tun wir uns ja auch nicht mehr. Ist irgendwie ähnlich, wie als Eltern von kleinen Kindern: Am Anfang macht der Windelwechsel etwas Mühe, dann gewöhnt man sich dran und irgendwann bekommen die Kleinen dann zum ersten Mal Fleisch und *igitt*...

Nachtrag: Es gibt im Umgang mit Babies noch eine Sache, die finde ich zehnmal ekliger als Windeln zu wechseln. Kennt ihr das Gefühl im Restaurant mitansehen zu müssen, wie am Nebentisch ein Baby - es mag ja sonst noch so süss sein - in einem Hochsessel mit Tischchen dran, mit zahnlosem Mund eine Ewigkeit auf einem Stück Brot herumrumkaut, das Gesicht ist voll mit eingespeichelter Brotrinde, das Tischchen ist versaut, das Lätzchen mit teigigem Brotsabber bekleckert und dann nimmt die Mutter das kleine Patschhändchen mitsamt Unterärmchen mit einer zügigen Bewegung in den Mund und lutscht Arm und Hand "sauber". Da ist sowas von eklig, da putze ich lieber zehn Abschäumer!

Ohne diesen Schlüssel kriegt man die Patrone kaum rausgeschraubt


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Die Harzpatrone im Innern lässt sich ganz einfach aufschrauben


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Das alte Harz wird entsorgt


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Das gute Harz kommt ins Töpfchen... das schlechte ins Kröpfchen


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Etwa 3/4 der Flasche passt rein


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Die Triton Elementz kommen jetzt in neuen, grösseren Flaschen


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Das Elementz Base 1 ist nun nicht mehr flüssig, sondern ein feines Salz


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Rieselt gut und löst sich hoffentlich rasch auf


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So sieht mein Abschäumerdeckel nach einer Woche nicht reinigen aus


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Wer Erfahrung mit Windeln wechseln hat, dem wird die Konsistenz nicht ganz unbekannt sein...


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Das Becken steht gut, obschon ich in letzter Zeit nicht viel gemacht habe, oder gerade deswegen?


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Da gibts eigentlich nichts zu meckern


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Auch der Seiteneinblick präsentiert sich ganz passabel


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Mezcal, Jaguare und Meerwasseraquaristik

Vor bald 30 Jahren hat mir ein Bekannter aus dem Judoclub, der zwei Jahre durch Südamerika gereist und in Mexico gelebt hat, erzählt, dass es in Mexico einen Schnaps namens Mezcal gäbe bei dem in der Flasche ein echter Wurm drin sei. Ein besonderer Genuss und auch Mutprobe sei es jeweils, nachdem die Flasche leergetrunken ist, den Wurm zu verspeisen. Obschon die Erzählung viele Jahre zurück liegt, habe ich die Geschichte nie vergessen. Ich war nie in Mexico und bin weder in einer Bar noch einem Texmex-Restaurant je über dieses sonderbare Getränk gestolpert. Wie mir nun aber vor ein paar Wochen ein Arbeitskollege erzählt, dass er bald Besuch aus Mexico bekommen würde, fragte ich spontan, ob er seinen Besuch nicht bitten würde, mir eine Flasche Mezcal mit Wurm mitzubringen - nur wenn es nicht zu viele Umstände mache und selbstverständlich würde ich diese bezahlen oder mich sonstwie revanchieren. Wie ich nun heute früh, mein Ansinnen schon lange vergessen, im Büro ankomme, meinen Rucksack abstelle und das Notebook anschliesse, steht da eine Flasche Mezcal mit Skorpion auf meinem Tisch! Was für eine Überraschung, damit hätte ich nicht gerechnet! Der Bekannte meines Kollegen ist bereits weitergereist, aber ich lasse mir seine eMail-Adresse geben um mich bei ihm zu bedanken. Den ganzen Tag steht die Flasche und der Skorpion in meinem Blickfeld und ich lasse meine Gedanken schweifen...

Als ich ein Kind im Vorschulalter war, hatten meine Eltern einen Jaguar. Das Auto muss recht alt gewesen sein, denn ich erinnere mich noch an das Gefühl des rauen, rissigen Leders auf meinen nackten Oberschenkeln in sommerlichen kurzen Hosen. Dass es sich um eine "coole Karre" gehandelt hat, war mir damals nicht bewusst, es war halt einfach unser Auto mit dem wir zum Schwimmbad oder zum Einkaufen fuhren. Das Auto muss in der Tat alt gewesen sein, denn ich kann mich noch gut erinnern, dass wir recht häufig von Ennetbaden (da haben wir damals gelebt) nach Brugg gefahren sind um das Auto in der dortigen Jaguar-Garage reparieren zu lassen. Ich kann ich mich gut erinnern, dass ich immer sehr gerne mit meiner Mutter da hingefahren bin, denn diese Garage hatte etwas ganz besonderes zu bieten: An der Strasse vor den Parkplätzen war ein grosser Käfig und darin zwei lebende Jaguare.

Was haben diese beiden Geschichten miteinander zu tun? Würde heute eine Garage auf die Idee kommen, zur Lancierung eines neues Modells, lebende Raubtiere in einem Käfig aufzustellen, würde, noch bevor der erste Kaffee ausgeschenkt wäre, die Polizei, der Kantonsveterinär und der Tierschutz erscheinen und dem Treiben ein rasches Ende setzen. Der anschliessende Shitstorm würde der Firma so zusetzen, dass da vermutlich niemand mehr tanken, geschweige denn je wieder ein Auto kaufen würde und sie müssten ihre Tore schliessen. Was würde wohl passieren, wenn ein Schweizer Getränkehersteller, z.B. die Firma Rivella ihr neues Sommergetränk lancieren würde: "Rivella Violett - nur echt mit Regenwurm"? Es ist offensichtlich so, dass sich unser Verhältnis zu Tieren im zeitlichen, wie auch im kulturellen Kontext ändert. In der Gegenwart und in unserer westlichen Kultur, ist es durchaus in Ordnung exotische Fische und Korallen aus ihren Lebensräumen zu entnehmen, diese mittels Luftfracht und Ausstoss von CO2 durch die halbe Welt zu transportieren und die überlebenden Exemplare für den Rest ihres irdischen Daseins in einem Glaskasten in unseren Wohnzimmern zu halten. Wie werden wohl meine Kinder in 30 Jahren über ihren Vater und sein damaliges Hobby denken? Etwa so wie ich heute über den Garagenbesitzer in Brugg?

Wieso ist es okay Sardinen in Büchsen aber nicht einen Skorpion in eine Flasche zu packen? Wieso ist es unmoralisch Froschschenkel zu essen? Schnecken? Hunde? lebende Austern? Geht es nur darum ob uns etwas schmeckt oder wir "solches Zeugs" eklig finden? Warum verurteilen wir Japan für den Walfang zu "wissenschaftlichen Zwecken" aber essen Thunfisch-Sushi? Ist der Blick eines Robbenbabies süsser als der Blick eines Huhns? Warum töten wir ohne Skrupel eine lästige Bremse oder Fliege aber nicht die Maus in der Speisekammer? Muss ein Tier lieb schauen und ein weiches Fell haben, damit wir es nicht essen? Warum essen wir denn Kaninchen? Hat ein Fisch heute mehr Rechte als ein Jaguar vor 30 Jahren?

Viele Fragen, auf die ich keine Antworten geben kann oder wenn, dann nur aus meiner individuellen Optik. Mein Vater war Jäger und Fischer und das Verspeisen von Rehrücken und Forellen hat mich nie gestört. Heute finde ich das Füttern von Wild im Winter und die anschliessende Jagd im Herbst fragwürdig, gehe aber selber dann und wann mal fischen.
Catch-and-Release, das heisst das Fischen um der Tätigkeit willen, finde ich moralisch bedenklich, nicht aber das Töten und anschliessende Verzehren des Fisches. Was würde wohl ein Fisch wählen, hätte er die Wahl? Ich esse gerne Fisch und Meeresfrüchte und halte ein Meerwasseraquarium, schaffe es aber nicht einen halbtoten Aquarienfisch, mit einem Schnitt zu erlösen.

Es ist schon erstaunlich, welche Flut von Gedanken so eine Flasche Mezcal auslösen kann - wohlgemerkt ohne davon getrunken zu haben!

Eine Flasche Mezcal aus Mexico


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Das Etikett zeigt aus welcher Pflanze der Schnaps gemacht wird


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Die Besonderheit ist erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen: Im Meskal ist ein echter Skorpion


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Eldorado für Meerwasseraquarianer: Bahnhofunterführung Steckborn

Für einen Meerwasseraquarianer gibt es ein paar Orte, welche er, bevor er den Salzlöffel abgibt, gesehen haben muss: Das Grossaquarium auf Okinawa, die Aquarienanlage im Hafen von Barcelona, das Sealife in Konstanz und last but not least die Bahnhofsunterführung in Steckborn! Offenbar hat eine tauchende Lehrperson ihre/seine Klasse motiviert die Bahnhofsunterführung maritim zu dekorieren. Die Darstellung von Unterwasserwelten und die Verschönerung des Dorfbildes sind zwar nicht Pisa-Studie-relevant, aber den Zeichenunterricht mal nach draussen zu verlegen, ist ja durchaus eine Abwechslung des sonst wohl eher tristen Schulalltags.
Für diejenigen Leser, denen der Weg an die Südseite des Untersees zu weit ist, habe ich mit Anita diese Sehenswürdigkeit besucht und die schönsten Motive fotografiert. Denjenigen Lesern, die sich jetzt sagen: "Dass ist so wunderbar, dies muss ich mit eigenen Augen sehen", empfehle ich anschliessend den kurzen Fussmarsch zu Royal Döner an der Seestrasse. Man soll sich den Döner, die Fritten und die Dose Bier einpacken lassen und bei der Druckerei Steckborn durch das Holztor die wenigen Schritte zum See zu gehen. Auf der Ufermole lässt sich wunderbar sitzen, die Abendsonne geniessen und das Vorderasiatische Fastfood verputzen. Wer mag, tut es mir gleich und legt sich anschliessend auf die Mole und geniesst die Restwärme dieses schönen Sonntages. Die Frittenbox aus kuschligem Styropor, gefüllt mit den zerknüllten Servietten und Ketchup- und Majotüten eignet sich hervorragagend als Kopfkissen.

Ein Must-see für jeden Meerwasseraquarianer: Die Bahnhofsunterführung in Steckborn


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Ist dieser Tintenfisch wohl Geha oder Pelikan?


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Ein riesiger Asterina-Seestern


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Der Octopus deutet noch auf ein paar Defizite in Mathematik und Griechisch


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Ein Schwarm Quallen


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Beim Anglerfisch ist der Einfluss des Films "Nemo" deutlich zu erkennen


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Ein freischwimmender Seeigel


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Das Seepferdchenpaar trinkt einen Sundowner und ist offensichtlich verliebt


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Der Delfin ist gut getroffen oder ist das ein Hering?


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Offenbar ist die Lehrperson nicht untätig daneben gestanden, sondern hat uns diese Taucherin mit Tattoo hinterlassen


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Wer 15018 Schritte tut, soll sich auch mal zur Ruhe legen (wir sind am Vormittag um den Pfäffikersee gejoggt)


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Für Anhänger von Tierfotos, wo sich Tiere eine Pfote ins Maul stecken


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auch in der Welt der Insekten gibt es autoerotische Fussfetischisten


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Probenentnahme für Triton Wassertest

Seit Juli habe ich meine Wasserwerte nicht mehr gemessen: Ich böser Junge, ich! Ich messe Salinität (35), den KH (8.2) und den Phosphatgehalt (0.18). Die Werte sind okay, ausser Phosphat ist zu hoch. Es war wohl, wenn ich es mir recht überlege, auch irgendwann zu Ende der Jungsteinzeit als ich das letzte Mal den Phosphatadsorber gewechselt und das Technikbecken entschlackt habe. Immerhin ist die Karbonathärte im grünen Bereich und somit sollten meine Triton-Elementz-Zugaben stimmen. Ich habe vor einiger Zeit noch einen Triton-Wassertest gekauft, der auf seinen Einsatz wartet.

Ich habe noch einen alten Triton-Wassertest zu Hause: Da es sich nur um "Software" handelt, läuft er nicht ab und kann beliebig lange gelagert werden


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Wie lautet schon wieder meine Aquariennummer? Rasch auf der triton-lab.de Website nachgeschaut


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Die Aquariennummer (bei mir 296A) kommt auf den Kleber damit das Analysegerät meine Probe dem richtigen Kunden zuordnen kann


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Den Probenbehälter 3x mit Aquarienwasser spülen


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.... und dann die Probe aus dem Aquarium entnehmen


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Deckel drauf und den Behälter aussen spülen und trockenwischen


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Die Plastikkarte belegt, dass ich die 50 CHF für den Test hingeblättert habe


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Ab die Post, neuerdings als Briefpost an den Schweizer Triton-Vertreter Urs Tinner in Grabs


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Algen im Technikbecken

Die höheren Blattalgen in meinem Algenrefugium darben eher als dass sie wachsen würden. Dafür wächst eine Algenart wie wild: Vermutlich sind es rote Schmieralgen. Im Grunde genommen ist es mir ja egal welche Algenart im Refugium wachsen, Hauptsache ist doch, dass diese eine Nährstoffkonkurrenz ist zu den Algen im Becken sind. Ich hoffe, die Algen sind ein gutes Substrat für allerlei Kleingetier. Ich entnehme eine Probe der Algen und begutachte diese unter dem Mikroskop: Ich entdecke einen Knäuel von Fäden, welche wie Korkenzieher gewunden sind. Viele Kleinlebewesen kann ich darin aber nicht ausmachen, denen ist es vielleicht zu "zugig" in meinem TB.

Algenrefugium im Technikbecken


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Rote Algenfäden, ich vermute es sind Schmieralgen


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Mein Hund H500 kommt wieder zum Einsatz


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Ein Tropfen Algen auf einem Objektträger mit Deckglas


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Bei schwacher Vergrösserung sind die einzelnen Fäden gut zu sehen


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Bei stärkerer Vergrösserung sieht man, dass die Fäden wie Korkenzieher gewunden sind


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