Hat Feili einen Bandwurm?

Wie ich bin neulich bei Joe, bekannt als "Fischerjoe", von plankton-shop.ch auf Besuch bin, erwähnt er etwas von Würmern welche den Fischen aus dem After hängen würden. Da werde ich stutzig, habe ich doch schon paar Mal gesehen, das meinem Feilenfisch eben dieses passiert. Ich dachte immer, dies sein einfach ein Kotfaden, an Würmer habe ich nicht gedacht! Fischerjoe kennt sich, nomen est omen, mit Fischen aus und weiss deswegen wie man Fische entwurmt und zeigt mir ein entsprechendes Medikament. Da Feili etwa im Wochenrhythmus zwischen Aquarium und Ablaufschacht und wieder zurück pendelt, sollte es auch nicht zu schwierig sein, ihn mit dem Netz aus dem Schacht zu fischen und in ein Quarantänebecken zu stecken. Da darf er dann ein paar Stunden in Entwurmungssaft baden, wird dann abgespült, kurz geschleudert, an die Wäscheleine gehängt und dann wieder ab zurück ins Becken. Ich mache einen Video von Feili mit "Anhängsel" und schicke es Joe zur Bestätigung seiner Ferndiagnose.

Ist das ein Wurm oder hat er nur zu viel Spaghetti gefuttert?


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"Hmmmm, schwer zu sagen", meint da derjenige welcher des Gewürm unkundig ist. Also ist Expertenrat gefragt!


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Ja, zeig her den Faden, Feili!


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Immer hin und her vor der Scheibe damit Papa fotografieren kann und die Bilder Onkel Doktor schickt


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Maxspect Gyre XF-150

Seit einiger Zeit liebäugle ich mit diesen Strömungspumpen von Maxspect: Schlank, unauffällig und sollen angeblich, wie verschiedene Youtube-Videos belegen, für kräftigen Wind im Becken sorgen. Heute stolpere ich bei Davide von Seaplanet über so eine Maxspect Gyre XF-150 zu einem zahlbaren Preis. Ich liebe es, neue Sachen auszupacken und so möchte ich meine Leser an der Freude teilhaben lassen. Ist ein Gegenstand schön verpackt, dann ist doch die Freude gleich doppelt so gross und man hat Gewissheit ein gutes Produkt gekauft zu haben. Ich bin überzeugt, würden die iPhones in diesen angeblich ladendiebstahlverhindernden Blisterpackungen wo man sich Finger und Hände blutig kratzt und beim Öffnen manche Scheren in die Eingeweide rammt, verkauft werden, die wären nicht halb so erfolgreich! Die von Maxspect unter Vertrag genommenen Verpackungsingenieure durften aus dem Vollen schöpfen, denn innen im Karton erwartet den Aquarianer eine Keksdose aus Blech. Ich werde mir die Büchse aufheben und mir diese in der Adventszeit von Anitas Mutter mit Mailänderli, Brunsli, Anisbrötli, Pfaffenhüätli, Spitzbuebe, Kokosmakrönli, Haselnussmakrönli, Vanillegipfeli und Chräbeli füllen lassen. (Meine Leser aus dem umliegenden Ausland mögen mir mein Helvetische Kauderwelsch verzeihen. Nur so viel zu einer Schweizerdeutschen Eigenheit: Euch wird bestimmt aufgefallen sein, dass sämtliche Wörter auf die Endung "li" enden. Der Grund ist darin zu suchen, dass es sich bei Weihnachtsgebäck ausschliesslich um Kleinigkeiten handelt und um dies auszudrücken benutzen wir Schweizer den Diminutiv. Bevor ihr euch in eurem nächsten Skiurlaub mit angeblichen Schweizerdeutschkenntnissen blamiert, es gibt bestimmte Wörter, da würden wir Schweizer niemals ein "li" anhängen: Es gibt also keine Fränkli, kein Matterhörnli und schon gar nicht ein Schwiizli!).

Nachdem ich die Gyre ausgiebig fotografiert, beschnuppert, auseinander genommen und wieder zusammengesetzt habe, geht es zum Aquarium. Erst müssen die verschlammten und verfadenalgten Tunze-Pumpen raus. Beim Reinigen derselben lasse ich einmal mehr einen diesen blauen Silikon-Lager in den Abfluss flutschen. Die Rechen der Kläranlagen dieser Welt müssen voll sein mit diesen kleinen, blauen Dingern. Vermutlich sind sie aber zu klein um im Rechen hängen zu bleiben und auf den Ozeanen dieser Erde gibt es ganze Felder von Tunze-Silikonhütchen. Wenn mal jemand an so einem Feld vorbeisegelt oder rudert, könnt ihr mir bitte eine Hand voll rausfischen und schicken?

Die Bedienung mit dem Controller ist etwas gewöhnungsbedürftig und alles andere als intuitiv. Würde ich Elektronikzeugs entwickeln, gäbe es zwar auch so einen Controller aber den könnte man ruhig in die Schublade mit den seit Jahren unbenutzten und staubig-fettigen Fernbedienungen legen, denn es wären immer auch ein Wifi-Chip und Webserver eingebaut und man könnte die Programmierung bequem vom Sofa, Bürostuhl oder beim Plätzchenbacken in der Küche durchführen. Mit etwas Kopfzerbrechen und Rumprobieren gelingt mir dann eine brauchbare Einstellung zu finden, bei der möglichst kein Sand aufgewirbelt wird aber dennoch Kofi seine Runden auf dem Surfbrett drehen kann. Sind meine Fische eigentlich spezielle konditioniert: Immer wenn ich was Neues ins Becken halte, kommen die alle angeschwommen und wollen sehen, schnuppern, fotografieren, auseinander nehmen und zusammensetzen…?

Die Ultima Ratio aller Strömungspumpen: Eine Maxspect Gyre XF-150


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Wenn etwas so edel verpackt ist, weiss man gleich: Ich habe was Hochwertiges gekauft und freue mich auf die Adventszeit


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Ein ordentliches HandBUCH ist auch dabei: Nichts so ein fotokopierter Zettel mit dem Hinweis auf ein Online-PDF-File zum herrunterladen


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Autsch: Ein Eurostecker, das gibt Abzug in der B-Note


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Aber hierfür hat man ja ein Adaptern in der wohlorganisierten Kabelkiste: Für den Laien mag der Inhalt dieser Kiste auf den ersten Blick chaotisch wirken, aber ich kann versichern ich finde da drin jedes Kabel in unter 2 Minuten (und nach weiteren 10 Minuten habe ich es auch aus dem Knäuel der anderen Kabel entwirrt)


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Das Magnet ist etwas schwach auf der Brust, aber angeblich könne man ein stärkeres Magnet bis 20mm Scheiben als Zubehör kaufen


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Chic: Die Pumpe ist gummigelagert! Sowas soll ja gut sein um Trittschall zu verhindern


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Ein Standardnetzteil mit 24V 4A Ausgangsleistung. Notfalls kann man sowas nachkaufen (meistens gehen die Netzteile ja als erstes kaputt)


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Der Controller ist nicht so mein Ding: Schwarze Buchstaben auf schwarzem Grund. Und sowas soll ein Bald-Fünfzigjähriger in gebückter Haltung im düsteren Unterschrank ablesen können? Warum setzen Hersteller nicht alle auf Webinterfaces?


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Da schlägt mein U/W-Fotografenherz gleich höher: Ein O-Ring abgedichteter Stecker: Sweet!


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Ein Beutel mit Ersatzteilen ist auch dabei


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Nochmals zwei Schaufelradeinheiten? Kann man den Maxspect Gyre damit breiter machen? So eine Art Zusatzräder wie beim Traktor?


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Nein, es gibt zwei A und zwei B Schaufelräder, um die Pumpe unterschiedlich zu konfigurieren. Ich wette, der Designer von Maxspect ist unter 30. Wem sonst würde einfallen einen Buchstaben in Arial Grösse 4 Schwarz auf Schwarz zu drucken? "Hey, eure Kunden sind vielleicht etwas älter als ihr und auch eure Sehschärfe wird sich einmal nicht mehr mit dem Adler, sondern dem Maulwurf messen!" rufe ich da nach Unit 2, 2/F, 388 Zeng Nan Road, Li Wan District, Guangzhou, P.R. China


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Damit kann man den Controller an die Wand hängen: Schade, ich hätte gerne so ein Teil in Kunststoff designed, an Maxspect verkauft und damit Millionen gescheffelt


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Die beiden Strömungspumpen von Tunte kommen erst mal raus aus dem Becken (wer über den Satz nicht gestolpert ist, soll ihn nochmals lesen!)


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Ich nehme den Gyre in Betrieb und Kofi kann es nicht lassen, in deren Wellen gleich mal ein paar Schwünge zu surfen: "Surfin' U.S.A.!"


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Upps, 100% Leistung war wohl etwas deftig: Schneetreiben am Nanga Parbat ist ein kühles Lüftchen dagegen


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Die Maxspect kommt vorerst mal horizontal an den Schacht


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So eine Minions-Taucherbrille habe ich mir auch noch gekauft


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Damit kann ich endlich bisher unerreichbare Korallen fotographisch in Szene setzen


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Entlarvende Fotos dank Schusters Leisten

Zu sehr später Stunde fällt mir ein, dass ich mal wieder schauen könnte, ob es einen Firmware-Update für meine Aqua Illumination Lampen gibt. Vielleicht ein Major Release mit neuen Funktionen wie Wolkenbruch, Schneefall oder Erdbebensimulation? Weil ich mit dem iPad keine Verbindung zu meiner Lampe aufbauen kann, robote ich den AI Director (das zigarettenschachtelgrosse Teil, welches die Leuchten mit dem WLAN verbindet). Nun ist die Verbindung gänzlich futsch und ich nehme den AI Director zu mir an den Schreibtisch. Wie war das nochmal mit dem Aufsetzen? Braucht es da ein Stück Software? Ich durchsuche meinen Mac nach "AI" und "Director" aber es ist kein Programm zu finden. Also ergoogle ich die Anleitung und siehe da. Den Knopf drücken und dann wird der Director zum Access Point und man kann sich drauf verbinden und diesen per Splashpage vom Browser konfigurieren. Ich mache wie beschrieben aber das dumme Ding leuchtet immer noch rot. Da nicht nur des Schusters Kinder die schlechtesten Leisten haben sondern auch des Informatikers Kinder das instabilste WLAN, reboote ich meinen Access Point. Immer noch keine Verbindung. Jetzt stecke ich auch noch diese Apple-Dingsdabox mit der Festplatte im Wohnzimmer aus, die im bridging mode als Repeater arbeitet und mir manchmal das Signal versaut (versteht eigentlich noch irgendjemand was ich da vor mich hinbrabble?). Nach dem dritten Neustart des zentralen Access Points im Wohnzimmer, der für ein stabiles Wireless-Signal im Erdgeschoss zuständig sein sollte, bringe ich den Director dann wieder dazu, sich mit meinem iPad auf eine Konversation einzulassen. Firmware-update gibt es keinen, die Jungs von AI sind wohl alle in Hawaii am Surfen!

Da bei dieser Aktion die AI Leuchten über dem Becken etwas führungslos sind, entschliessen sich diese spontan kurz nach Mitternacht nochmal Party zu machen und auf 100% Lichtleistung zu gehen. Meine Fische bekommen fast einen Herzstillstand aber dafür erwische ich die Echinopora Lamellosa, wie sie in voller Kampftentakelmontur in den Krieg gegen Windmühlenflügel ziehen will. Etwas friedlicher aber dennoch nicht harmonisch, hat sich der eine Nemo in die Kupferanemone verzogen und geniesst da sein getrenntes Schlafzimmer. "Was soll das, Nemomann?", jetzt wo ich doch von Philippe (ich nenne ihn ehrfürchtig "den Larvenfänger von Steckborn") wertvolle Tipps bekommen habe zum Einfangen von Ocellaris-Larven und deren Aufzucht. Philippe bekommt von mir den ersten Prototypen meiner Larvenfalle (frei übersetzt auf Neudeutsch "Light Trap" denn "Larvae Trap" oder "Larvae Hatcher" tönt irgendwie doof). Diese Nacht oder nächste sollten seine Nemolarven schlüpfen: Ich hoffe meine Larvenfalle hält, was sie verspricht und er kann ganz viele der kleinen Racker einfangen und diese zu grossen orange-weissen Wonneproppen machen!

Auf in den Kampf, Torrero!


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Eine Kupferanemone ganz für mich alleine!


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"Nemolinchen hat mich rausgeschmissen, weil ich angeblich schnarche!"


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Seahorse Feeder und Light Trap - Zubehör für Züchter

Die letzten zwei Wochen bin ich fast jede freie Minute mit der Konstruktion und Produktion des Seahorse Feeders beschäftigt. Es ist das bisher aufwändigste Teil, welches ich konstruiert habe. Es ist dreiteilig und dazu kommen noch 4 Saugnäpfe, 4 Saugnapfhalter und ein Plexiglasrohr. Es dauert 17 Versionen, bis ich einen brauchbaren Prototypen gebaut habe. Würde ich die Entwicklungszeit mit dem Stundenlohn meiner Putzfrau auf die zu erwartete Absatzmenge draufschlagen, könnte man für den Gegenwert so eines Seepferdchen Futtertroges für 14 Tage in die Malediven reisen. Zum Glück ist ja das nur Hobby und so habe ich Spass an der Freude und viel Befriedigung das Teil dann mal in einem Seepferdchenbecken im Einsatz zu sehen. Ich lerne Joe aus Rohrschach kennen, besser bekannt als "Fischerjoe" und bekomme von ihm viele Ideen und Inputs in Bezug auf den Seahorse Feeder und die Planktonzucht.

Heute, auf dem Badewannenrand sitzend und Zähne putzend, fällt mein Blick auf die letzte Ausgabe der "Koralle". Im Artikel ist die Rede von Seenadel-Larven. "Heuraka" würde ich rufen, wäre ich Archimedes und hätte ich nicht den Mund voller Zahnpastaschaum: Ich werde als nächstes eine Larvenfalle konstruieren! Während sich Anita die Haare föhnt und schminkt, sitze ich rasch an den Computer und bevor sie fertig ist, habe ich schon einen ersten Entwurf gezeichnet.

Ein Prototyp des Seahorse Feeders mit verstellbarer Unterseite


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Diese Schwachstelle bereitet mir einiges Kopfzerbrechen


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20% Infill und die Wände nur 0.8mm stark, das hält so nicht


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Die Neukonstruktion hält jetzt bombenfest; das Loch in der Mitte lässt die Luft aus dem Rohr entweichen


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Der erste serienreife Seahorse Feeder: Die endgültige Version werde ich in blauem PLA drucken


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Meine Stammleser erinnern sich an meine Joghourt-Schaumstoffring-Larvenfalle; die Larve ist okay, aber wer will sich schon die Gedärme mit Unmengen von Yoghourt verschleimen und sich mit Silikon rumplagen?


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Das selbe Grundkonzept aber in 3D konstruiert


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In den Deckel kommt eine LED Klebeleuchte, die gibt es in jedem Baumarkt


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"Kommt her ihr Larven, hier gibt es feines Plankton" flüstert das LED-Licht in die Nacht


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Der Trichter sollte vom Winkel her noch ohne Stützkonstruktion druckbar sein


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Warum nur wird eine meiner Kulturen immer braun?


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Weil da Fadenalgen und Diatome drin sind


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Die Diatome sehen aus wie Brötchen, wir Schweizer nennen diese "Weggli"


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Diatome verlustieren sich zwischen den Fadenalgen


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Verstärkung in meiner "Fabrik": Der Acrylic Geeetech I3 pro B

Seit ich den Ultimaker 2 gekauft habe, ist dieser mit wenigen Ausnahmen an 7x24 Stunden im Einsatz: Da ich bei fishgimmicks viel Wert auf Qualität lege, drucke ich in der höchsten Qualitätsstufe und da dauert die Produktion eines einzelnen Teiles den ganzen Tag respektive eine ganze Nacht. Das Problem ist nun, dass somit die Produktentwicklung und das Prototyping behindert wird: Weil der Drucker mit der Produktion von Teilen belegt ist, komme ich kaum dazu zwischenzeitlich neue Teile entwickeln zu können. Bis zu einem fertigen Produkt, sind in der Regel 5-10 Prototypen nötig, bis das Teil so funktioniert, wie ich es mir vorstelle: Das heisst eine ganze Woche ist der Drucker belegt und kann keine Bestellungen drucken. Kurzum: Ein zweiter Drucker muss her!

Noch einen Ultimaker 2 kann ich mir nicht leisten, also mache ich mich auf die Suche. Ich werde in China fündig und bestelle mir einen Bausatz eines GEEE Acrylic Prusa I3 Druckers in Schwarz. Es dauert nicht lange und das DHL-Paket liegt vor meiner Haustüre und die Montage kann beginnen. Da macht doch mein Modellbauherz Luftsprünge und trotz der sommerlichen Hitze mache ich mich voller Elan an die Arbeit. Die Qualität der Teile ist überraschend gut: Obschon der Bausatz nur 278 USD gekostet hat (siehe hier: http://www.geeetech.com/acrylic-geeetech-i3-pro-b-3d-printer-kit-p-917.html), enthält er Teile zu geschätzten 1000-1200 CHF Wert nach Europäischen Massstäben. Wie machen die Chinesen das bloss? Die 5 Schrittmotoren alleine kosten doch schon 25 EUR das Stück! Der Computer weitere 100 Euro, das Filament 30 Euro, dann die Acrylplatte, die Schrauben und Muttern, das Netzkabel, das Netzteil, die Schalter, die Stangen etc! Unglaublich wie die das hinbekommen haben zu diesen Preis! 4 Teile sind übrigens auf einem 3D Drucker gedruckt worden: Es handelt sich also wenigstens zum Teil um eine selbstreproduzierende Maschine! Daher rührt auch der Name des Reprap-Projektes dem alle FDM-3D-Drucker zugrunde liegen.

Der Bau macht Freude, obschon ich irgendwann feststelle, dass das LCD-Display fehlt, dafür jede Menge an Schrauben und Unterlegscheiben übrig bleiben. Ich habe streng nach Anleitung gearbeitet, also irgendwie scheint es da eine Diskrepanz zu geben zwischen der Anleitung (welche z.B. sämtliche Schrauben ohne Unterlegscheiben verwendet und dem Bausatz, dem z.B. Hunderte von Unterlegscheiben beiliegen.) Wegen dem LCD-Display schreibe ich dem Hersteller ein Mail nach China und hoffe auf baldige Nachlieferung. Der Drucker funktioniert aber auch mittels Kabel am PC, sodass ich ihn ohne das LCD-Display in Betrieb nehmen kann.

Während ich am Bauen des I3 bin, beginnt mein Ultimaker 2 zu zicken: Schon der dritte Versuch meine neueste Entwicklung, den Seahorse Feeder, zu drucken, geht in die Hose. Die Düse ist verstopft und der Filament-Extruder zerreibt das Filament zwischen seinen Zähnen. Ich zerlege den Extruder mehrmals und irgendwann beginnt der Drucker ganz zu spinnen und schwafelt auf dem Display was von "x or y Endstopp malfunctioning, call Ultimaker support". Mache ich natürlich nicht, und mit der Erfahrung des Baus des I3, zerlege ich den Ultimaker bis auf seine Eingeweide. Der Fehler ist dann auch bald gefunden: Bei der Montage des Extruder-Motors, habe ich das Kabel des X-Achsen-Motors eingeklemmt, was dieser mit stottern quittiert hat. Auch nach dem dieses Problem behoben ist, macht mir die verstopfte Düse weiterhin zu schaffen. Nach dem geschätzten 100. Versuch und Tagen voller Frustration ist es endlich geschafft und mein Ultimaker Kätzchen schnurrt wieder und druckt den Trichter der Seepferdchen-Fütterungsanlage sauber in gelbem ABS. Parallel dazu mache ich erste Läufe des I3 und merke, dass dieser Drucker doch sehr experimentell ist: Auch wenn die Macher des Ultimakers den Anspruch erheben, einen massentauglichen Drucker konstruiert zu haben, sind wir von Alltagstauglichkeit noch eine Meile entfernt. Der I3 ist gänzlich dem Bastler vorenthalten, der mit Mechanik, Elektronik und Computer nicht auf Kriegsfuss steht und viel Zeit und Lust mitbringt um dem Drucker brauchbare Resultate zu entlocken.

Post aus Shenzhen


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Die Packliste und die dürftige Anleitung auf Papier


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Die Acrylteile sind präzise gefertigt: Es gibt den Drucker in Schwarz oder in Acryl-Transparent: Ich wähle vornehmes Schwarz. Das Entfernen des Schutzpapiers von den Acrylteilen verschlingt fast am meisten der Bauzeit


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Eine Rolle Filament wird mitgeliefert: Man hat bei der Bestellung die Wahl zwischen ABS und PLA. Ich wähle PLA und bekomme eine Rolle in 1.75mm Filament in Gelb


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Was wohl alleine das Heizbett in der Produktion kosten mag?


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Die nächste Schicht der Schachtel offenbart die Schrittmotoren, den Extruder mit dem Hot-End und weitere Teile


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In der Marge war sogar noch Platz für ein Schraubendreherset: Achtet auf die Chinesen, die werden uns alle überrollen!


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Alle Teile liegen ausgebreitet auf dem Boden: Die Montage kann beginnen!


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Die Teile liegen für den nächsten Arbeitsschritt bereit: Am Computer die bessere Anleitung auf der GEEE-Tech Wiki Seite: http://www.geeetech.com/wiki/index.php/Acrylic_Prusa_I3_build_instruction(8mm)


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Die Grundplatte ist fertig aufgebaut


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Ein paar Stunden, über drei Tage verteilt, später, ist der 3D Drucker bereit für die Verkabelung: 5 Schrittmotoren, 2 Ventilatoren, 3 Endstopps, 2 Temperaturfühler und zwei Heizelemente wollen alle am richtigen Port des Steuercomputers angeschlossen werden


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Die Kabel sind sauber verlegt, jetzt beginnt die Justage und der Drucker wird das erste Mal mit Filament gefüttert

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Im Sommer ist im Keller der beste Platz zum Arbeiten: Meine fishgimmicks-"Produktionshalle"


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Eine neue Idee: Ein mechanischer Futterautomat

Wie Anita und ich neulich beim Joggen an einem Kuhstall vorbeikommen, bleiben wir stehen und stellen uns, höflich wie wir sind, den Kühen vor: "Kuh-1784 Anita, Anita Kuh-1784, Kuh-1784 Andreas, Andreas Kuh-1784, Kuh-2716 Anita, …." (die Leser haben bemerkt: Die Kühe trugen Ohrmarken!). Zu Kühen muss man freundlich sein, wie auch zu allen anderen Tieren, aber ganz besonders zu Kühen, denn die haben unten am Bauch Ventile und da kommt wahlweise Kaffeerahm, Butter, Margarine oder Erdbeerjoghurt raus. Die Kühe tragen schmucke Anhänger um den Hals und eine nach der anderen begibt sich zum Futterautomaten. Dieser erkennt berührungslos die Marke der Kuh und lässt eine dosierte Menge Futter durch ein Rohr in den Trog rieseln. Ich nehme an, dass man pro Kuh die Futtermenge bedarfsgerecht steuern kann: Eine trächtige Kuh bekommt vielleicht mehr, als eine Kuh mit Übergewicht? Ich nehme an, dass der Bauer womöglich auch SMS's bekommt, so etwa mit dem Inhalt: "Kuh 1784 (Irmgard) Unterschreitung Futteraufnahme Do 02.07.2015 2598g". Wäre es nicht toll, wenn wir Aquarianer auch so ein System hätten? Da es allerdings, aufgrund fehlender Ohrmuscheln, etwas schwierig sein dürfte, den Fischen Ohrmarken zu setzen und die bei Hunden und Katzen verwendeten Implantats-Chips wohl zu gross sind, ist dies wohl noch Zukunftsmusik. Wie dann aber die eine Kuh, nach Verspeisen ihrer Tagesration Kraftfutter, durstig zur Tränke geht, geht bei mir ein Licht auf! Nach dem selben Prinzip wie eine Kuhtränke oder eine Hamsterflasche funktioniert, müsste sich doch eine Art mechnischer Futterautomat konstruieren lassen. Wir joggen weiter und mein nur spärlich mit Sauerstoff versorgtes Gehirn beginnt wild zu konstruieren. Ein rundes Rohr, ein Tischtennisball drin als Schwimmer, schwimmendes Futter von unten? Ein Trichter von oben, ein seitlicher Zylinder mit Kolben analog einer Dampfmaschinensteuerung? Warum ein Tischtennisball, ich könnte doch den Ball selber drucken? Warum ein Ball und kein Kolben? Kolben müsste hohl sein, damit er schwimmt - 3D Druckobjekte sind von Hause aus hohl! Muss das noch mit einem O-Ring abgedichtet werden? Schmarrn! Schwimmt Flockenfutter eigentlich? Gibt es einen Unterdruck? Der Kolben müsste in einer Art Schiene laufen um nicht zu verkanten. Ein Gummiband um den Kolben zu halten? Die Joggingrunde geht zu Ende und mit der Normalisierung meines Pulses, verfliegen die wilden Gedanken wieder.

Einen Tag später, ich bin wieder am Joggen, sind meine Gedanken schon etwas geordneter und zu Hause angekommen, setze ich mich an den Computer und beginne den ersten Prototypen zu konstruieren. Heute bin ich beim Prototypen Nr. 6 angelangt und es erfolgt der erste Feldversuch.

Der Prototyp Nummer 6 ist bereit. Prototypen 1-2 waren rund, ein quadratischer Querschnitt bietet konstruktive Vorteile, ist allerdings optisch nicht so der Reisser: Erinnert irgendwie an das World Trade Center…


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3 Kolben in unterschiedlichen Höhen: Allenfalls auch eine Idee für das fertige Produkt um den Druck, den die Fische überwinden müssen, individuell anpassen zu können


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Die ersten Prototypen waren noch ohne Deckel: Mit dem Resultat, dass das Flockenfutter unten ausgeschwemmt wurde, also noch rasch einen Deckel dazukonstruieren.


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Den Kolben einführen und den Futterautomaten mit Futter füllen


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Deckel drauf und Kopfüber, Kolben nach oben, ins Aquarium: Meine Fische kommen gleich angeflitzt: "Der Chef hat ein neues Spielzeug für uns!"


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Ich erkläre meinen Fischen, wie das Teil funktioniert: "Schau, Gundula, hier musst du drücken!"


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"Voll, Alter, ich hab's schon beim ersten Mal gecheckt, bin ja schliesslich nicht aus Dummsdorf!"


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