I love Brennenstuhl

Was ist die Sache, von der Meerwasseraquarianer immer zu wenig haben? Ja genau: Stromanschlüsse! Jetzt ist die einmalige Gelegenheit für genügend Steckerleisten an der Wand zu sorgen: 10 Anschlüsse pro Etage und Seite. Wenn ich jetzt sparsam bin, habe ich später den Ärger und muss mit Verteilern arbeiten, Kabel quer durch die Anlage ziehen und bei laufenden Becken Löcher in die Wand bohren. Also fahre ich heute früh zu Jumbo in Frauenfeld und finde das grosse Sortiment an Brennenstuhl Steckerleisten. Das sind meine heimlichen Favoriten, da sie sich gut an der Wand befestigen lassen, einen Schalter haben, die Dosen von guter Qualität sind, günstig sind und professionell aussehen.

Die Montage der Steckerleisten sind ein paar Stunden in Anspruch und so lasse ich heute das Mittagessen ausfallen: Am Abend wird Anita und ich sowieso in Zürich schlemmen gehen. Nach Montage der Steckerleisten will ich die Anlage mit Süsswasser spülen und in Betrieb nehmen. Die 6500er Red Dragon ist eigentlich meine Backuppumpe für das Hauptbecken, aber sie hat einen 25mm Anschluss und muss daher für die Aufzuchtanlage herhalten. Die Pumpe ist natürlich deutlich zu stark und ich werde wohl einen Adapter basteln um die zur Anlage gehörende Eheim anschliessen zu können.

Anita und ich gehen heute Teppanyaki essen, dann ins Kino und schauen uns dann das Feuerwerk im Zürcher Seebecken an. Ich wünsche meinen Lesern einen guten Rutsch ins Neue Jahr und danke für eure Treue!

Das Auseinandernehmen, anzeichnen und bohren der 5 Steckerleisten ist eine Sache von einer halben Stunde


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Da liegen sie die Prachtstücke aus dem Hause Brennenstuhl


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Alle Löcher sind angezeichnet: Ich kann jetzt in Serie Bohren


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12 Dübel reinhauen macht Freude


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Innen in das Plastikgehäuse kommt eine Unterlegscheibe damit das Plastik nicht ausreisst


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Bei diesem Modell ist der Abstand von der Wand klein, eine dicke Unterlegscheibe reicht aus


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Beim neuen Modell, braucht es eine Unterlegscheibe und eine Mutter zum aufdoppeln


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Alle 5 Gehäuse sind an der Wand befestigt, jetzt kann ich die Leisten wieder zusammenbauen


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Sieht doch schon mal vielversprechend aus


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Ich fülle das Technikbecken mit dem Gartenschlauch


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Auch die 4 Aufzuchtbecken werden mit dem Gartenschlauch mit Leitungswasser befüllt


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Wasser marsch, die Red Dragon 6500 macht gehörig Druck


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Ich lege den Pegel im TB auf 18cm fest. Das sollte für geläufige Abschäumer passen. Hat jemand einen gebrauchten Abschäumer?


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Nebst den beiden schwangeren Felsengarnelendamen, durften auch Marine Copepoden und Artemien ihr Becken beziehen


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Brummifahrer Andi

Nach einer viel zu kurzen Nacht, die Aufregung vor der Bescherung lässt mich nicht schlafen, fahre ich heute früh zur Autovermietung im Dorf und hole den reservierten Sattelschlepper ab. Nachdem ich mich mit den Hebeln und Schaltern des Vehikels vertraut gemacht habe, fahre ich los nach Winterthur um Philipp abzuholen. Die Aussenspiegel machen das Fahrzeug sehr breit und Kurvenschneiden wird mit Bordsteinkanten küssendem Hinterrad quittiert. Philipp kommt, kaum habe ich mein Gefährt vor sein Haus gestellt, aus der Türe gelaufen und steigt auf den Beifahrersitz. Los geht unsere Fahrt nach Uettligen bei Bern. Wir kommen gut durch den Vormittagsverkehr und reihen uns (meist) brav auf der rechten Fahrspur der Autobahn hinter meinen Trucker-Kollegen ein. Hätte ich etwas mehr Vorlaufzeit gehabt, hätte ich mir ein Schild "Ändu" prägen lassen um dieses hinter die Frontscheibe zu legen und hätte mir ein paar Country-Songs auf das iPhone geladen: "Ruf Teddybär Eins-Vier" und so Sachen. Leider finde ich nirgends das Seil um meine Fernfahrer-Kollegen mit einem lauten "Tuuuuuuuuut" zu begrüssen…

Bei Andreas angekommen, muss ich mein ganzes fahrerisches Geschick aufwenden um den Wagen rückwärts durch die Toreinfahrt zu manövrieren ohne die Rückspiegel abzurasieren und den Verkehr auf der Hauptstrasse allzu lange zu blockieren (zum Glück sind die Berner Autofahrer gegenüber Brummis mit TG-Schild und "miete mich…" Aufschrift tolerant und warteten geduldig. Erst mal werden wir von Andreas mit Gipfeli und Espresso begrüsst und schauen uns ausführlich seine Aquarienanlage an. Sind 3 Meerwasseraquarianer am fachsimpeln, vergeht die Zeit wie im Fluge und so muss ich dann meine beiden Möbelpacker zur Pflicht rufen, schliesslich haben wir heute noch einiges vor. Andreas und Philipp spucken in die Hände und beginnen stückweise die Zuchtanlage in den Transporter zu tragen. Ich habe mir schon im Voraus Gedanken gemacht, wie ich die Sachen am besten platziere und festzurre und so haben wir unser Bündel dann auch bald gepackt und können wieder heimwärts losfahren.

Wieder auf der Autobahn, gehen wir erst mal an der Raststätte Mittag essen und verlangen natürlich kräftige Fernfahrerportionen. Die Rückfahrt zieht sich dann doch ziemlich in die Länge und es ist schon gegen 15 Uhr bis wir in Winterthur eintreffen. Philipp steigt auf seinen PW um und ich fahre nach Frauenfeld um den Wagen vollzutanken. Die Coop Tankstelle scheint geeignet, da deren Dach hoch genug scheint um nicht mit meinen 3 Meter 10 zu kollidieren. Instinktiv weiss ich, dass sich bei Brummis der Tankstutzen rechts vorne befindet und so mache ich einen grossen Bogen um mein Gefährt einigermassen elegant links der LKW Diesel Zapfsäule hinzustellen. Lässig schwinge ich mich von meinem hohen Sitz, laufe um den Wagen und suche den Tankstutzen… Ich schaue oben, ich schaue unten, ich schaue vorne und ich schaue hinten. Ich wiederhole die Prozedur aber da es ist auch nichts zu finden als ich schon halb unter den Wagen krieche. Im vorderen Bereich ist unten ein schwarzer Plastikkasten zu entdecken, der irgendwie nach Tank aussieht, aber da ist kein Stutzen dran. Also laufe ich um den Wagen und schaue wieder oben, unten, hinten und vorne. "Sapperlott, wo ist denn dieser doofe Tankstutzen?", flüstere ich vor mich hin während ich schon die Blicke der umliegenden Autofahrer im Nacken spüre. Täuscht es mich, oder drücken sich die Kassiererinnen jetzt gerade ihre Nasen an der Scheibe platt und tuscheln? Vorbei ist es mit meinem lässigen Brummigehabe und ich greife kleinlaut zum Handy und rufe die Fahrzeugvermietung an - Peinlich! Peinlich! Der Tankstutzen befinde sich auf der linken Seite, verdeckt durch die Fahrertüre hinter einem Deckel. Der Schlauch ist natürlich viel zu kurz und passt weder vornerum noch hintenrum um das grosse Monster. Also muss ich mit dem Wagen wieder rumkurven an die andere Seite fahren und weil ich die Ecke schneide kann ich den Zapfhahn kaum aus dem Halter nehmen, so nahe stehe ich an dem Ding dran. Na gut, werde ich mir für die nächsten Monate eine andere Tanke suchen müssen, bis die Kassiererinnen sich nicht mehr an die Lachnummer mit dem Freizeit-LKW-Fahrer erinnern.

Zu Hause angekommen, wecke ich beim Bergauf-Rückwärtsfahren mit lautem Motorengeräusch die halbe Nachbarschaft, aber dass ich kein Fernfahrer sondern ein Computerheini bin, wissen die ja sowieso schon. Philipp und ich laden aus, stellen die Gestelle und das Technikbecken auf, rollen die Span-Sets auf und legen die Decken zusammen. Philipp zieht von dannen und ich fahre wieder ins Dorf runter um den Wagen zurückzugeben. Kleinlaut gestehe ich dem Vermieter, dass ich das Blinkerglas am rechten Aussenspiegel kaputtgemacht habe - das Malheur muss irgendwo im Wohnquartier in Winterthur passiert sein. Ich bin natürlich erleichtert, als der Vermieter sagt, dass nicht ich den Blinker zerdeppert habe, sondern dieser schon seit langem kaputt sei. Also habe ich mich doch nicht ganz so schlecht gemacht als Freizeit-Truckerkapitän!

Gerne wechsle ich aber wieder in meinen lieben, kleinen Q3 (auch genannt, "das Kälbchen") der mich beim Rückwärtsfahren laut piepend vor Hindernissen warnt, keine toten Winkel hat und bequem in fast jede Parklücke passt!

"Brrrrrrrrrr - hier kommt Brummifahrer Andi!"


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Andreas und Philipp tragen die Becken und Gestelle in den Transporter, ich trage schwer die Verantwortung


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Das Verladen läuft gut: Es geht nichts über zwei muskelbepackte Helfer!


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"Guuuut, ihr könnt das Gestell bringen - während ich euch motiviere und Fotos für mein Blog mache…"


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Das Verzurren der Ladung obliegt natürlich dem Kapitän


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während wir in der Raststätte Grauholz Mittag essen, hat jemand die Parkfeldbegrenzungen ausradiert und neue, ganz schräg zu meinem perfekt parkierten Truck, hingemalt


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Genau in dem Moment, wo ich rückwärts den Berg hochfahre, beginnt es im Quartier nach glühenden Kupplungsscheiben zu riechen - also Zufälle gibt es!


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Die kleinen Sachen parken wir erst mal in die Garage


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in der Zwischenzeit stellen wir die Gestelle an den vorgesehen Platz


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Nach dem ich den Wagen zurückgebracht habe, stelle ich in Ruhe die Becken auf: Die Zuchtanlage passt perfekt an den für sie vorgesehenen Platz

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Bastelstunde mit Voni und Andreas - Heute: Der Kreiseltank

"Sooo, liebe Kinder, schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt zu unserer Sendung 'Bastelstunde mit Voni und Andreas'. Nachdem wir euch letzte Woche gezeigt haben, wie man aus Luftballonen und Papiermaché Christbaumkugeln bastelt, bauen wir uns heute etwas Nützliches für die Aufzucht empfindlicher Meerestiere: Einen Kreiseltank aus Plexiglas! Hierzu kauft ihr in einem online Acrylglas-Shop ein Stück Acrylglasrohr und dann noch zwei Platten aus Acryl. Da Acryl relativ teuer ist und das Porto und Verzollung noch oben drauf kommt, bestellt ihr euch am besten gleich Material für 4 Kreiseltanks, dann könnt ihr damit auch eure Mutter, euren Vater und eure Geschwister beschenken. Funkeln werden die Augen eurer Eltern und Geschwister, wenn sie unter dem Weihnachtsbaum euren selbstgebastelten Kreiseltank entdecken!"

Für alle jene Leser, welche nicht wie ich bereits 50 Lenze auf dem Buckel haben, werden wegen obiger Zeile ihre Brauen heben und sich fragen: "Hat es ihm bei der gestrigen Autofahrt nach Bern, Konstanz und zurück nun auch noch die letzten lockeren Schrauben losgerüttelt?" Nichts da, ich bin geistig ziemlich bei Kräften und habe mich bloss, angeregt durch bewusstseinserweiternde Dämpfe von Acrylkleber, an meine Jugendzeit erinnert, welche mich nachhaltig geprägt hat (ich zitiere aus Wikipedia): "Da es in den 70er Jahren und zu Beginn der 80er Jahre im Schweizer Fernsehen nur wenige Kindersendungen zur Auswahl gab, prägte die Sendung "Basteln mit Gerda Conzetti" eine ganze Generation nachhaltig."
Als ich aufwuchs, gab es weder Handy noch Spielkonsolen, keine Computer, kein Satelliten- oder Kabelfernsehen, kein Youtube, kein Instagram, kein WhatsApp, keine DVD's, keine MP3-Player und kein Garnix! Spielen hiess im besten Fall in den Wald gehen und ein Feuer entfachen und im schlechtesten Fall bei Regen im Zimmer hocken und mit Freunden oder Geschwistern "Leiterlispiel" oder "Monopoly" spielen. Fernsehen war zwar in mittelständischen Haushalten bereits farbig aber beschränkte sich in meiner Gegend auf SRF, ARD und (mit viel Glück und guter Dachantenne) ORF. Den Begriff "Zappen" kannte man nicht, den wozu hätte man auch ein Wort gebraucht um den Vorgang zu beschreiben aufzustehen und am Gerät der Reihe nach drei Druckknöpfe zu betätigen?

Wenn ich mich so zurückerinnere, gab es ein Gefühl, welches in meiner Kindheit ein treuer Begleiter war: Gähnende Langeweile! Wenn ich heute meine beiden Kinder im Teenageralter betrachte, scheint ihnen dieses Gefühl dank omnipräsenter elektronischer Dauerunterhaltungsberieselung, gänzlich unbekannt zu sein! Hatte man wie ich, tolerante und moderne Eltern, durfte man "Spielhaus" schauen und ging dann artig um 19:30 mit geputzten Zähnen ins Bett. Unser einziges elektronisches Gadget war eine Taschenlampe, mit welcher man noch eine halbe Stunde heimlich unter der Decke Robinson Crusoe, Tim & Struppi oder Asterix lesen konnte. Welche Wohltat also, wenn man zusätzliche Sendungen schauen durfte, wie z.B. "Basteln mit Gerda Conzetti", was sich etwa anhörte wie im obigen einleitenden Abschnitt. Wer Gerda im Original anschauen möchte um sich gedanklich in die frühen 70er Jahre zurücksetzen zu lassen, kann dies hier tun: http://www.srf.ch/play/tv/archivperlen/video/basteln-mit-gerda-conzetti?id=e2a84fb6-b0ad-48b7-a6e7-f086fc69d912

Für diejenigen Leser, welche die Mühe, den Dreck, die Kleberdämpfe und die geschundenen Finger scheuen oder sich nicht zutrauen einen Kreiseltank selber zu bauen, gibt es einen Schimmer Hoffnung: Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein junges, aufstrebendes Schweizer Aquarien- und Züchterzubehörunternehmen mit Sitz im Kanton Thurgau bald fertige Acrylic Kreisel Tanks ins Sortiment aufnehmen wird…

Für das Anzeichnen der Öffnungen haben wir uns eine Schablone aus Papier ausgeschnitten, Voni hat sich schon in den ersten 5 Minuten am scharfkantigen Acryl den Finger geschnitten


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Voni arbeitet - Andreas fotografiert


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Voni bohrt ein Loch zum Einfahren der Stichsäge


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Unsere Radien, angezeichnet unter Zuhilfenahme eines Teelichtes, sind zu eng für das Sägeblatt - aber da muss Voni jetzt ohne Murren durch!


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Schleifen, schleifen, schleifen, bis die Finger wund und die Schnittkante schön glatt ist


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sieht doch schon mal gar nicht so schlecht aus


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Das gemäss Anleitung zum Entfetten benötigte Lösungsmittel fehlt uns, also nehmen wir Brennsprit. Brennsprit ist ja Alkohol, wobei dieses bei mir das Bauchfett überhaupt nicht auflöst, sondern ganz im Gegenteil…


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Acrifix ist spezieller lichthärtender Kleber für Acryl. Wir haben viel zu viel eingekauft, es eignet sich aber auch gut zum sniffen, wir werden also die restlichen Tuben nach Beendigung der Basteltätigkeit auf dem Schwarzmarkt verhökern


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Schichtwechsel: Andreas klebt, Voni führt die Kamera


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Man beachte die Helling, welche wir uns gebaut haben: Tja, bei der Massenproduktion von 4 Stück lohnt sich das schon!


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Katzenstreu gehört in jeden Haushalt: Voni ist zwar Hundehalter aber entfeuchtet angeblich mit dem Miezeklo-Zeugs und einer alten Socke sein Auto…


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Es werde Licht und es ward Licht


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Nach getaner Arbeit heisst es: Werkstatt aufräumen! Da ich dies tue während Voni zwei Schwarzlichtröhren sucht, wird er sich die nächsten 3 Monate fluchend an mich erinnern: Wohin, zum Teufel, hat Andreas meine Kneifzange versorgt?


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Das Resultat unserer Arbeit: 4 halbfertige Kreiseltanks in zwei Grössen noch ohne Anblasnippel


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von Voni bekomme ich ein Weihnachtsgeschenk: Ein Portion Nemo-Badezusatz!


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Zu schade, dass es solche fertigen, schönen Acrylic Kreisel Tanks noch nicht zu kaufen gibt!


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Zu Besuch bei Andreas - Kauf einer Zuchtstation

Andreas, der in der Nähe von Bern wohnt, bietet mir seine Zuchtanlage zum Kauf an. Da meine Tochter in den Ferien bis 11 Uhr schläft, bis 14 Uhr im Bett mit dem Handy beschäftigt ist und erst gegen 16 Uhr aus dem Badezimmer zu kommen pflegt, bereite ich ihr das Frühstück vor, wecke sie kurz um 08:30 um ihr zu sagen, dass ich nach Bern fahre und gegen 14 Uhr zurück sein werde. Die Fahrt nach Bern beginnt in der nebligen Ostschweiz und auf Höhe Grauholz ziehe ich die Sonnenbrille an, weil mich die Sonne, welche vom azurblauen Himmel strahlt, blendet. Bei Andi angekommen, zeigt er mir die Zuchtanlage. Dann zeigt er mir sein neues Würfelbecken, den Technikraum im ehemaligen Gästeklo(*) und die Wasseraufbereitung im Keller des 100 Jährigen Bauernhauses. Bei einem Espresso werden wir uns rasch handelseinig und ich werde die Anlage übermorgen abholen. Auch die Fahrt zurück nach Felben-Wellhausen erfolgt ereignislos und begleitet von Arena-, Rundschau- und "Wannhoffs Wunderbare Welt der Wissenschaft"-Podcasts vom Handy.

Unterwegs fahre ich bei mir im Dorf zur Autovermietung und reserviere einen Transporter mit Hebebühne für Mittwoch den 30.12.2015. Philipp kommt auch mit, sodass der Weg bestimmt nicht langweilig wird.

Zu Hause angekommen, versucht sich die Sonne gerade durch den Nebel zu drücken, bekundet aber nach wie vor Mühe diesen aufzulösen. Alexandra ist zu meinem grossen Erstaunen wach, geduscht, angezogen, verpflegt und bereit mit mir nach Konstanz zu fahren. Ich bitte um eine knappe Stunde Verschnaufpause, welche sie mir auch gewährt. Wenig später finden wir uns dann im Einkaufsgewühl von Lago und Drogerie Müller: Warum nur kommen alle Schweizer auf die Idee ihr Weihnachtsgeld in Konstanz auszugeben und investieren stattdessen nicht in Zuchtanlagen?

* Anmerkung d.R. 30.12.2015: Andreas legt Wert auf die Feststellung, dass nicht sein Gäste-WC, sondern die ehemalige Besenkammer zum Technikraum umfunktioniert wurde. Ich muss die ursprüngliche Funktion des Raumes missverstanden haben oder habe fälschlicherweise angenommen, bei dem Raum handle es sich um ein zweckentfremdetes Stilles Örtchen. Andreas' Gäste können also beruhigt sein: Das Gästeklo befindet sich unverändert am alten Platz und niemand wird dazu genötigt sich im Technikbecken zu erleichtern!

Die Aufzuchtanlage 180x90x60cm steht in einem Nebenraum und besteht aus 8 Aufzuchtbecken, einem Riffbecken, einem Osmosebecken und einem Technikbecken


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Die obere Etage ist für 4 weitere Aufzuchtbecken vorbereitet


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4 Larvenbecken stehen in Reih und Glied


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Die Ablaufsiebe sind abnehmbar und der Ring, welcher das Maschengewebe hält, ist ebenfalls nur aufgesteckt


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Zur Anlage gehört auch viel Zubehör


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Das neue Riffbecken von Andreas ist ein Schmankerl fürs Auge


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Die Blenden sind perfekt lackiert und der besondere Clou: Halten mittels Magneten am Stahlrahmen resp. der Auflageplatte aus Stahl


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3 Aqua Illumination Module in einem grünen Rahmen: Man beachte den Winkel, in welchem die Module montiert sind!


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Alle Wände lassen sich dank Magneten, mit einem Handgriff entfernen


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zwei Rotdrachenpumpen sorgen für ordentlich Strömung im Closed Loop


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Eine versteckte Wartungsöffnung in der Verkleidung des Wanddurchbruchs


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oben leicht draufgedrückt…


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… und schwuppdiwupp ist das Törchen offen


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Diese Kreation ist inspiriert von den Service Trays auf Flügen


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Wenn man den Deckel abhebt, finden sich 3 Geheimfächer…


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Hier herrscht saubere Ordnung: Andreas ist ein Perfektionist!


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Wer das nicht glaubt, schau sich seinen selbstgebauten Fläschchenhalter an!


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Na, überzeugt?


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Die Lampe bekommt ihren Saft durch die Wand


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Das Becken ist erst 2 Monate in Betrieb und die Korallen noch klein


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Da keine Doktoren im Becken sind, gedeihen auch die höheren Blattalgen


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Ich bin gespannt, wie diese Koralle in 5 Jahren aussieht?


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Die Wulstkoralle sieht sehr zufrieden aus, die Wasserwerte, das Licht und die Strömung scheint ihr zu behagen


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"Wenn ich gross bin, werde ich ein Korallenstock", sagt der Ableger


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"Und ich werde mal die ganze Schachtverkleidung überwuchern", sagt die Caulastrea


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In diesem Raum standen mal Besen, Staubsauger und sonstige Reinigungsutensilien, jetzt dient er der Reinigung des Aquariums


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Auch hier: Saubere Lösungen wohin man sieht


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Aha, da gibt es weitere interessante Lösungen zu entdecken


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Man kann doch nicht etwas auf Knopfdruck Salzwasser oder Osmosewasser bestellen? Doch, man kann!


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Nebst dem Bodenablauf führen weitere Rohre in den Keller


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Nicht schlecht, Herr Specht: Die Wasseraufbereitung im Keller


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Die Luftabsaugung des Technikraums hat energietechnisch noch Potential: Andreas will noch einen Wärmetauscher einbauen


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15 kleine Nemolein

Die Anemone im Aufzuchtbecken zickt heute Abend und ist ganz zusammengezogen: Ob sie das permanente zappeln, ruckeln und streiten der kleinen Nemos wohl nervt? Auf jedem Fall ist jetzt ein guter Zeitpunkt für ein kleines Antrittsverlesen. Eine Gruppe von Nemo-Teenies zu zählen ist schlimmer als ein Sack voller Flöhe: Auf den Fotos kann ich 13 ausmachen. Bei früheren Volkszählungen waren es aber 15, also gehe ich nochmals runter in den Keller für eine Nachzählung: Diesmal sind 4 Tiere im Blumentopf, dann die 3 in der Ecke und ganze 8 in der Anemone, also sind noch alle da und ich kann beruhigt ins Bett gehen.

Da ich langsam die Übersicht verliere, welche Nemos von welchem Schlupf sind, durchforste ich mein Blog und erstelle eine Excel-Liste. Die 3 grossen Tiere stammen aus meinem Schlupf vom 4.9.2015 (113 Tage) und bei den 12 Kleinen kann ich nicht mehr genau sagen, wieviele davon aus meinem Schlupf vom 23.10.2015 (vor 64 Tagen) und wie viele aus dem Schlupf von Ricky vom 17.11.2015 (also vor 39 Tagen) stammen.

Sag mir wieviel Nemolein stehen? Ich würde sagen 3 Grosse und 4 Kleine gibt 7 in der zusammengezogenen Anemone


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Dann noch 3 im Blumentopf, gibt 10…


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Die Gruppe von 3 sind immer in der oberen, hinteren Ecke des Beckens gibt zusammen 13


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Zurück aus den Ferien

Am 23. Dezember sind Anita und ich von unserer 5-tägigen Reise nach Barcelona heimgekommen: Barcelona hat viel zu bieten: Gothic Quarter, Sagrada Familia, Villa Battlo, Tibidabo, Park Güell und natürlich das Barcelona-Aquarium. Zugegebenermassen sind Riffbecken in öffentlichen Aquarien nie so schön wie Privatbecken (warum eigentlich?) aber unter den Schauaquarien, welche ich gesehen habe, finde ich ist dasjenige in Barcelona dam schönsten. Das Highlight ist natürlich die Fahrt auf dem Förderband durch das Haibecken!

Eines der Riffbecken im Aquarium Barcelona


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Offenbar werden auch Nemos gezüchtet


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Das Highlight ist der Tunnel durch das grosse Becken mit den Haien


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Wer wollte nicht schon mal seinen Kopf ins Aquarium stecken?


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Im Shop des Aquarium Barcelona sind Nemos in vielen Varianten erhältlich: Plüschnemos….

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… Magnetnemos ….


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… und 3D Nemo Tischsets!


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Meine beiden Nemo-Zuchtbullen sind in die Anemone eingezogen


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Ist das jetzt ein Ocellaris oder ein juveniler Percula?


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Die Kleinen im Teenie-Becken sind schon gross geworden


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Ein Amphiprion mit halbem Mittelstreifen, der andere mit durchgezogener Bauchbinde


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Die schwarzen Strahlen an den Flossen sind kräftig ausgebildet


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zuckersüss die Kleinen!


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Meine Stinke-Bakterien-Behandlung zeigt Wirkung: Die Cyanobeläge sind schon fast verschwunden


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Seemannsfurz gegen Cyanos

Vorgestern habe ich einen Lebendstein mit Anemone aus dem Riffbecken entnommen und ins Bypass-Becken im Keller gelegt. Damit nun die Stelle, wo der Lebendsteinbrocken war, nicht leer bleibt, habe ich ein paar kleinere LS-Stücke im Sand positioniert und darauf die grüne Montipora-Platte. Die Monti-Platte lag bislang zuoberst auf der Tischkorallen-Kontruktion. Die die Platte bislang waagerecht, wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche positioniert war, wurde diese von den Fischen verschmäht und so etablierten sich darauf Fadenalgen und Cyanos. Im Riff wird eben die kleinste ökologische Nische besetzt und der mangelnde Frassdruck führte hier zu idealen Bedingungen für die beiden im Riffbecken eher unbeliebten Gäste.

Ich bin zwar zuversichtlich, dass am neuen Ort, die Algen und Cyanos bald abgeweidet werden, aber Vorsicht ist ja erstens die Mutter der Porzellankiste und zweitens besser als Nachsicht und ausserdem will ich eine Methode, welche ich schon empfohlen aber nie selber eingesetzt habe, ausprobieren. Die Theorie ist die folgende: Der Cyanoteppich wird mit einer Bakterienkultur geimpft, welche dieser die Nährstoffe entzieht oder diese direkt verstoffwechselt. Ideal müsste man wohl die Strömung für ein paar Stunden ausschalten damit sich die injizierten Bakterien optimal ansiedeln können, aber dafür fehlt mir heute Zeit und Lust. Vermutlich werde ich die Behandlung nach meinem Urlaub (ich fliege morgen für ein paar Tage nach Barcelona) nochmals wiederholen müssen und dann kann ich es ja auch mal ohne Strömung probieren. Jetzt bin ich aber erst mal gespannt, ob sich in den 6 Tagen, bis ich wieder zurück bin, schon was getan haben wird.

Wer schon mal eine 6-er Schachtel Eier unter dem Beifahrersitz seines Auto vergessen hat und diese zwei Jahre später beim Shampoonieren der Fussteppiche, wiederfindet und diese nun in freudiger Erwartung auf ein unverhofften Abendessen aufschlägt, wird verwegen genug sein und seine Olive für den Martini in MicrobeLift SpecialBlend tauchen. Für Normalriecher und solche mit feinfühligen Riechorganen, also Zeitgenossen welche Vanillin von Bourbon Vanille unterscheiden können, empfehle ich die Kleidung, die Wohnung, das Haus, das Quartier und die Stadt nach dem Öffnen der Flasche gehörig durchzulüften. Ich kann es nicht anders beschreiben, aber die entweichenden schwefligen Kohlenwasserstoffe stinken wie Seemannsfurz!


auf dem Stein mit der grünen Montiplatte sind Cyanobeläge drauf


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Von aussen ist nichts zu riechen


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Auch die Flasche ist wohlweisslich luftdicht verschlossen, aber wer das Siegel bricht wird sein olfaktorisches Wunder erleben!


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Ich bastle mir eine Spritze mit Verlängerung


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Rein mit den Stinkbakterien unter die Beläge


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Das Nemo-Zuchtpaar von Berni zieht bei mir ein

Für heute Abend habe ich mit Berni abgemacht um sein Paar Amphiprion Ocellaris abzuholen. Ich esse noch einen Happen und mache mich um 18:30 auf den Weg nach Rossrüti. Ich war noch nie in der Gegend aber die grobe Richtung ist irgendwo zwischen Will und Weinfelden. Mein Navi lenkt mich durch die Nacht, über Hügel, durch Täler, entlang von Schluchten, Seen, Flüssen, Talsperren, verschneiten Bergspitzen, Gebirgsketten, Hafenanlagen, Leuchttürmen und den sieben Weltmeeren… Okay, leicht übertrieben aber die Fahrt durch das Dunkel der Nacht zieht sich unerwartet in die Länge. Ich fahre durch das Dörfchen "Tilsit", von dem man annehmen könnte, der Namensgeber für den gleichnamigen Käse, den Tilsiter, sei. Dem ist aber nicht so, wie ich irgendwo gelesen habe, sondern eben genau umgekehrt: Erst war der Käse und dann hat die Sortenvereinigung beschlossen, dass es doch ganz nett wäre, ein Dorf nach dem Käse zu benennen. Endlich in Rossrüti angekommen, finde ich erst das Haus von Berni nicht, da ich die falsche Hausnummer notiert habe. Nach einem klärenden Anruf mit dem Handy, erwartet mich Berni dann an der Strasse und weist mich in den Parkplatz.

Das Herausfangen der beiden Amphiprions erweist sich als schwierig: Ich bin der Fänger und Berni macht den Treiber. Da Menschen zum Glück etwas intelligenter sind als Fische, durchschauen wir bald die Fluchtwege des ersten Nemos: Ich platziere mein Netzchen strategisch zwischen zwei Säulen aus Riffkeramik, Berni kommt mit seinem Netz von der Flanke her, den Durchgang haben wir mit der Saugglocke versperrt und so weicht der Fisch notgedrungen zur Frontscheibe aus und *zack* zappelt er in meinem Kescher. Der zweite Ocellaris ist deutlich flinker, macht aber den Fehler nach oben ausweichen zu wollen. Tja, mein Kleiner, das ist ein Fehler! In der Höhe sind wir, ohne störende Riffkeramik mit unseren Netzchen beweglicher und diesmal geht der Fisch Berni in die Falle.

Um die Stresssituation für die Fischchen nicht in die Länge zu dehnen, mache ich mich nach einem kurzen Schwatz mit Berni auf den Weg. Diesmal folge ich der Hauptachse und bin nach einer Weile wieder in bekanntem Gebiet. Den Weg von Märstetten nach Felben-Wellhausen kennt mein Auto im Schlaf, da ich diesen oft fahre, wenn ich bei Anita, welche seit diesem Jahr eine Märstätterin ist, bin.

Zu Hause angekommen, setze ich die beiden Fische aus ihren getrennten Tupperboxen in einem leeren Salzeimer und lasse mittels Schlauch eine gute halbe Stunde lang Wasser aus meinem Technikbecken in den Eimer tropfen. In der Zwischenzeit richte ich ihr Zuhause noch fertig ein, sorge für eine angenehme Strömung und grobe Luftblasen.

Vorsichtig setze ich die beiden Fische ins Bypass-Zuchtbecken und beobachte sie. Beide machen einen sehr gesunden Eindruck, sie sind kräftig gefärbt und das Muster der Binden einwandfrei. Ein wunderschönes Zuchtpaar, welches, so hoffe ich, Generationen von kleinen Nemos das Leben schenken wird!


Das Becken ganz rechts ist gemütlich eingerichtet für die Neuankömmlinge


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Das Anemonen-Mobiliar zickt noch ein bisschen, aber bald wird diese in ganzer Pracht erstrahlen


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"Was??? Wir bekommen neue Nachbarn? Toll!"


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"Hoffentlich wissen sich diese Bernies da nebenan zu benehmen und lassen keine laute Musik laufen!"


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Das Ocellaris-Nachzuchtpaar bezieht ihr neues Zuhause


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"Gähhhhn, die Fahrt hierhin hat mich müde gemacht!"


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Das Weibchen von rechts


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Das Männchen von links


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… und gleich noch das Männchen von rechts


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Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Vor einem guten Monat habe ich bei Seaplanet zwei dicke Schnecken gekauft, die bei mir im Aquarium die Algenfäden abweiden sollen. Gross ist die Freude, wie ich sehe, dass die beiden Schnecken miteinander schmusen und bald eine ganze Armee von kleinen Schneckenwinzlingen in meinem Becken für Sauberkeit und Algenfreiheit sorgen wird. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt: Eine Stunde später erkenne ich meinen Irrtum: Es handelt sich hier keinesfalls um einen Liebesakt zweier zwittrigen Schnecken, sondern um den heimtückischen Meuchelmord eines Einsiedlerkrebses, der an überdimensionierten Schneckenhäuschen Gefallen gefunden hat und sich jetzt auch noch eine Zweitwohnung sichern will!


Erst freue ich mich beim Anblick, der sich mir hier bietet: Wahre Liebe zwischen Schnecken!


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Entpuppt sich bei späterem Hinsehen als: Der Einsiedler hat einen Schneck bereits getötet und sein Häuschen okkupiert und massakriert jetzt den anderen


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Der Segelflossen-Doktor von Heinz: Schaust du hier manchmal noch rein und erfreust dich deines alten Kumpels, Heinz?


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Das perfekte Fahndungsfoto für Gangsta Kofi


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Echinopora Lamellosa Nahaufnahme


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Die Rickies kommen ins Teenagerbecken

Nachdem ein paar 4-wöchige Pilot-Nemos sich im Teenagerbecken gut gehalten haben, will ich heute sämtliche Rickies (das sind die Ocellaris aus dem Wurf vor vier Wochen von Ricky) ebenfalls ins Teenagerbecken setzen. Da kann ich für kontinuierlichen Durchfluss sorgen, was gut ist für die bevorstehende Reise nach Barcelona. Ich sehe auch, dass der eine Ricky, der jetzt mit Tick, Trick und Track in der Anemone wohnt, an feine Futterflocken rangeht, da er sich das wohl von seinen grossen Brüdern abschaut. Ich hoffe, dass sich bald auch die Rickies, die sich jetzt noch in Bodennähe beim Blumentöpfchen aufhalten, bald die Vorzüge einer Anemonenwohnung erkennen und sich zu den 3 Grossen gesellen.

Das Umsetzen an sich ist relativ einfach: Ich warte, bis sich ein paar Nemoleins im Blumentopf versammelt haben, greife mir den Topf, verschliesse unten das Loch mit dem Finger und trage sie im tönernen Häuschen rüber ins Teeny-Becken. Das "Ausleeren" unter Wasser direkt in die Anemone klappt leider nicht, da die Kleinen partout ihren sicheren Topf nicht verlassen wollen. Also kurz das Töpfchen über Wasser heben und schon sprudeln sie ins kühle Nass. Ein oder zwei Sekunden lang sind die Kleinen zwar panisch, beruhigen sich dann aber wieder und sammeln sich entweder am Boden oder an der Oberfläche. Natürlich stelle ich bei dieser Aktion die Strömungspumpe aus, damit kein ungeschickter Amphiprion versehentlich angesaugt und geschreddert wird. Wie ich dann später die Tunze-Strömungspumpe wieder anstelle, finde ich, dass die Strömung für die kleinen Gesellen doch etwas stark ist. Wie Navy SEALS kämpfen sie tapfer gegen die Strömung aber der Kalorienverbrauch muss enorm sein. Also nehme ich eine kleine Springbrunnenpumpe, die für genügend Strömung sorgt ohne übermässiges Fitnesstraining: Ich will ja keine Kampftaucher heranziehen sondern gemütliche Nemos die auch ruhig einen kleinen Speckgürtel tragen dürfen.


Auf dem Ofenbänkchen ist es halt am wärmsten


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Die Maschenweite der Standard-Ablaufkämme ist gerade noch passierbar für einen 4 wöchigen Nemo


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Der Mini-Kescher ist ideal um verirrte Nemokinder einzufangen


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Ich putze beide Aufzuchtbecken, die Heizstäbe, das Zubehör und desinfiziere mit Alkohol


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Lässt sich Nyos Phytomaxx vermehren?

Ich will heute zwei Mitbringsel von der Fisch und Reptil in Sindelfingen ausprobieren: Das Nyos Phytomaxx und eine CO2-Anlage. Ich setze in einer frischen Mineralwasser-PET-Flasche Salzwasser mit einem Deckel der Phytokultur von Nyos an. Die Flasche kommt in mein Büro bei Zimmertemperatur und wird mit ca. einer Blase pro Sekunde aus der CO2-Flasche belüftet. Mal sehen, ob sich das Plankton vermehren lässt oder irgendwie kastriert wurde…?

Erst lege ich eine Probe des Phytomaxx unter das Mikroskop: Das Phytoplankton ist allererste Sahne! Keine Ciliaten drin, keine Fadenalgen oder sonstige Verunreinigungen. Dass die Kultur sehr dicht ist, sieht man an der Farbe: Ein tiefes, dunkles Grün. Offenbar wurde die Lösung mittels Zentrifuge angereichert, denn ich erkenne ein paar geplatzte Zellen.


Das Nyos Phytomaxx ist eine hochkonzentrierte Lösung aus lebenden Nannochloropsis Salina


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Die Kultur ist sauber: Keine Cyliaten oder sonstige Verunreinigungen zu sehen. Einiger der Photozellen scheinen allerdings geplatzt zu sein.


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Die CO2-Anlage soll die Photosynthese ankurbeln


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Fisch und Reptil 2015 in Sindelfingen

Da wir am Samstagmorgen etwas spät abfahren (nein, ich will die Gründe hierfür hier nicht breittreten), kommen wir im Tunnel vor dem Zoll in Konstanz in einen Stau. Offenbar wollen sich noch alle Schweizer mit Weihnachtsgeschenken, Butter und Fleisch aus Deutschland eindecken. Als wir dann Konstanz endlich hinter uns gelassen haben und die letzte 100er und 120er Tafel hinter uns liegt, kann ich endlich mal richtig auf die Tube drücken: Kurzzeitig steht der Zeiger meines Tachos mal auf 200, aber ich muss zugeben, ein angenehm-entspanntes Fahren ist das nicht mehr! Wir kommen dann gut in Sindelfingen an und bleiben den ganzen Tag an der Fisch und Reptil. Anita hält sich gut aber gegen 17 Uhr spüre ich, dass ihr Geduldsspeicher um zum 5. Mal am gleichen Stand vorbeizugehen und die Auslage zu studieren, sich langsam erschöpft. Also verlassen wir die Halle und checken im Hotel ein. Auf dem Handy suche ich nach "Veranstaltung Stuttgart 5.12.2015" und finde den Hinweis auf das Musical "Rocky". Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, buchen uns spontan zwei Tickets und zwei Stunden später sitzen wir gespannt auf unseren Stühlen im Palladium Theater.

Am Sonntag frühstücken wir in Sindelfingen und machen uns dann auf zum Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Petrus muss ein Meerwasseraquarianer oder Weihnachtsmarktfan sein, denn der Himmel ist kitschig-blau und die Sonne wärmt uns mit Kraft die Gesichter.


Die Fisch und Reptil 2015 ist in einer Halle untergebracht


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Auf der Balustrade, von wo ich fotografiere, findet eine Fischbörse für Private und Vereine statt


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Kölle Zoo hat einen riesigen Stand in der Hallenmitte


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Bei Triton gibt's einen ICP-OES Test umsonst


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Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen und lasse mich mit Ehsan Dashti fotografieren


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Auch Walther postet das Bild auf Facebook und bekommt einen Wassertest


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Gaby kenne ich aus der Nudelwasserfreak-Whatsapp-Gruppe


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Als treuer Abonnent und Leser der "Koralle", kralle ich mir Daniel Knop für ein Foto


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Der Stand von Giesemann wirkt etwas kühl


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Ist das nun ein Snowflake oder ein Picasso?


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Mini Funghia Korällchen


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Im Blaulicht leuchtet diese LPS in hellsten Farben


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Sicht von oben auf ein Korallenverkaufsbecken


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Diesen Händler habe ich schon in Friedrichshafen gesehen: Er hat sich auf günstiges Zubehör aus China spezialisiert


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Quallenmedusen sind als Eye-Catcher gut für eine Messe geeignet


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…Nano-Becken hingegen weniger: Dieses Becken ist biologisch gekippt und das Wasser ist trübe und stinkt


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Interessante Idee: Ein Nitratreduktor in Kreiselform


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Eine "Pfeffermühle" für Fischfutter; nicht übel die Idee!


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Eine LED-Spotleuchte mit PC-Netzteil: Die Optik ist aussergewöhnlich aber mit dem Gitter drumherum nicht mal so schlecht


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Ich besuche den Vortrag zum Thema "Paarfindung und Larvenidentifikation"


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Diese Afrikanischen Riesenschnecken schmecken mit Knoblauchbutter bestimmt vorzüglich


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Chamäleon: Ein wahrlich putziges Tierchen


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Ich kenne mich mit Reptilien nicht aus, aber optisch sind diese Echsen voll der Burner


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Schabe "Hugo" kommt aus Madagaskar - Ein Ort, den ich von meiner Liste potentieller Feriendestinationen streiche!


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Schabanhalter haben doch einen Hau, noch viel mehr als Aquarianer!


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Auch Schlangenhalter sind komische Leute, noch komischer als Aquarianer, aber nicht ganz so komisch wie Schabenfans


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Landeinsiedlerkrebshalter mögen offenbar bemalte Häuschen für ihre Lieblinge


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Ein ziemlicher Brocken von Einsiedler, ob dieser wohl wasserdicht ist und mal einen Ausflug ins Riff machen möchte?


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Am Samstagabend beschliessen wir spontan ins Musical nach Stuttgart zu gehen; Tickets bekommen wir online mit Hinterlegung an der Kasse


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Anstatt rohe Eier zu trinken und auf gefrorene Rinderhälften einzuprügeln, gönnen wir uns am Sonntagmorgen ein Frühstück im Burger King; die frittierten Zwiebelringe stossen mir noch den Rest vom Tag auf…


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Im Parkaus in Stuttgart parkt neben uns ein komischer Kauz mit Schlappohren


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In der Stuttgarter Innenstadt ist Weihnachtsmarkt


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Los, kleiner Bär, trau' dich!


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Das Dezemberwetter ist phänomenal!


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Was macht Goliath im Land der Lilliputs?


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Auf nach Sindelfingen!

Anita und ich stehen heute früh auf um nach Sindelfingen an die Fisch und Reptil zu fahren. Nach 10 Minuten sind meine 30 Zähne geputzt, mein Quadratmeter Körperoberfläche geduscht und meine Haare gekämmt. Weshalb derselbe Vorgang bei einer Frau doppelt so lange dauert, könnte ich ja noch nachvollziehen: Aber 9x so lang!!??

Bis Anita dann endlich so weit ist, fahre ich noch in den Dorfladen, hole einen eingeschriebenen Brief ab, mache Frühstück, fotografiere meine kleinen Nemos, welche ich jetzt ins Bypass-Becken umgesetzt habe, und schreibe diesen Blog-Eintrag. Obschon ich, während ich diese Zeilen schreibe von oben das Geräusch der elektrischen Zahnbürste höre, bleibe ich zuversichtlich, dass wir heute noch irgendwann in Sindelfingen ankommen werden…

Bei diesem Ocellaris hat sich die mittlere Binde noch geschlossen


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"Oh, riecht gut dieses Anemonending!"


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"Nie hätte ich gedacht, dass der Ozean so gross und tief ist!"


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"Bitte alles schön in die Kamera blicken und Cheeeese!"


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Korallenmakros mit der Nikon Coolpix S31

Ich bin mit Manu am chatten in Bezug auf Unterwassermakrofotografie. Manu möchte einen Webshop eröffnen mit Zooanthus (ein paar schöne Beispiele gibt es hier: http://www.whitecorals.com/shop/de/Korallen-Originalbilder/Zoanthus-Krustenanemonen-.html) und so kommt die Frage auf, wie er Bilder seiner Korallen für seinen künftigen Webshop machen kann. Im Verlaufe der Diskussion über Spiegelreflexkameras und Makroobjektive nehme ich dann meine wasserdichte Nikon Coolpix Kamera zur Hand und schiesse damit ein paar Testbilder in meinem Aquarium. Die Aufnahmen gerlingen recht gut, nicht zuletzt dank kräftiger Beleuchtung mit meinem China-Studioblitz aus Ricardo.ch. Sind nicht mal so schlecht geworden für Equipment unter 200 CHF und 10 Minuten Aufwand, so finde ich.

Hammerkoralle: Ein Traum in Lila


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Diese Euphyila offenbart in der Makroaufnahme dem Betrachter ihr labyrinthartiges Muster


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Die Polypen sind heute alle noch auf Schnorcheltiefe


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Die Funghia ist sich schon voll am sonnen


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Die Hirnkoralle erstrahlt dank Studioblitz in kräftigem Grün


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Meine letzten beiden Ricordea Florida, aber es scheint ihnen gut zu gehen


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Die Farben kommen im starken Blitzlicht gut zur Geltung und die Polypen sind knackescharf abgebildet


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