Eine neue Idee: Ein mechanischer Futterautomat

Wie Anita und ich neulich beim Joggen an einem Kuhstall vorbeikommen, bleiben wir stehen und stellen uns, höflich wie wir sind, den Kühen vor: "Kuh-1784 Anita, Anita Kuh-1784, Kuh-1784 Andreas, Andreas Kuh-1784, Kuh-2716 Anita, …." (die Leser haben bemerkt: Die Kühe trugen Ohrmarken!). Zu Kühen muss man freundlich sein, wie auch zu allen anderen Tieren, aber ganz besonders zu Kühen, denn die haben unten am Bauch Ventile und da kommt wahlweise Kaffeerahm, Butter, Margarine oder Erdbeerjoghurt raus. Die Kühe tragen schmucke Anhänger um den Hals und eine nach der anderen begibt sich zum Futterautomaten. Dieser erkennt berührungslos die Marke der Kuh und lässt eine dosierte Menge Futter durch ein Rohr in den Trog rieseln. Ich nehme an, dass man pro Kuh die Futtermenge bedarfsgerecht steuern kann: Eine trächtige Kuh bekommt vielleicht mehr, als eine Kuh mit Übergewicht? Ich nehme an, dass der Bauer womöglich auch SMS's bekommt, so etwa mit dem Inhalt: "Kuh 1784 (Irmgard) Unterschreitung Futteraufnahme Do 02.07.2015 2598g". Wäre es nicht toll, wenn wir Aquarianer auch so ein System hätten? Da es allerdings, aufgrund fehlender Ohrmuscheln, etwas schwierig sein dürfte, den Fischen Ohrmarken zu setzen und die bei Hunden und Katzen verwendeten Implantats-Chips wohl zu gross sind, ist dies wohl noch Zukunftsmusik. Wie dann aber die eine Kuh, nach Verspeisen ihrer Tagesration Kraftfutter, durstig zur Tränke geht, geht bei mir ein Licht auf! Nach dem selben Prinzip wie eine Kuhtränke oder eine Hamsterflasche funktioniert, müsste sich doch eine Art mechnischer Futterautomat konstruieren lassen. Wir joggen weiter und mein nur spärlich mit Sauerstoff versorgtes Gehirn beginnt wild zu konstruieren. Ein rundes Rohr, ein Tischtennisball drin als Schwimmer, schwimmendes Futter von unten? Ein Trichter von oben, ein seitlicher Zylinder mit Kolben analog einer Dampfmaschinensteuerung? Warum ein Tischtennisball, ich könnte doch den Ball selber drucken? Warum ein Ball und kein Kolben? Kolben müsste hohl sein, damit er schwimmt - 3D Druckobjekte sind von Hause aus hohl! Muss das noch mit einem O-Ring abgedichtet werden? Schmarrn! Schwimmt Flockenfutter eigentlich? Gibt es einen Unterdruck? Der Kolben müsste in einer Art Schiene laufen um nicht zu verkanten. Ein Gummiband um den Kolben zu halten? Die Joggingrunde geht zu Ende und mit der Normalisierung meines Pulses, verfliegen die wilden Gedanken wieder.

Einen Tag später, ich bin wieder am Joggen, sind meine Gedanken schon etwas geordneter und zu Hause angekommen, setze ich mich an den Computer und beginne den ersten Prototypen zu konstruieren. Heute bin ich beim Prototypen Nr. 6 angelangt und es erfolgt der erste Feldversuch.

Der Prototyp Nummer 6 ist bereit. Prototypen 1-2 waren rund, ein quadratischer Querschnitt bietet konstruktive Vorteile, ist allerdings optisch nicht so der Reisser: Erinnert irgendwie an das World Trade Center…


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3 Kolben in unterschiedlichen Höhen: Allenfalls auch eine Idee für das fertige Produkt um den Druck, den die Fische überwinden müssen, individuell anpassen zu können


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Die ersten Prototypen waren noch ohne Deckel: Mit dem Resultat, dass das Flockenfutter unten ausgeschwemmt wurde, also noch rasch einen Deckel dazukonstruieren.


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Den Kolben einführen und den Futterautomaten mit Futter füllen


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Deckel drauf und Kopfüber, Kolben nach oben, ins Aquarium: Meine Fische kommen gleich angeflitzt: "Der Chef hat ein neues Spielzeug für uns!"


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Ich erkläre meinen Fischen, wie das Teil funktioniert: "Schau, Gundula, hier musst du drücken!"


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"Voll, Alter, ich hab's schon beim ersten Mal gecheckt, bin ja schliesslich nicht aus Dummsdorf!"


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