Ein Modul der Aqua Illumination Sol Blue ist defekt

Seit einer Woche liege ich mit Grippe im Bett. Nachdem ich sämtliche Podcasts dieser Woche, sämtliche Survival-Camp-Sendungen auf DMAX und eine Flasche Medinite und ein Fläschchen Resyl Plus konsumiert habe, mir vom Liegen der Rücken schmerzt und mir die Decke auf den Kopf fällt, muss ich etwas tun bevor ich durchdrehe. Seit ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass bei einem Modul der AI Sol Blue die weissen LED's nicht mehr leuchten. Heute will ich die Lampe vom Becken nehmen, diese zerlegen und putzen, das defekte Modul reparieren oder ersetzen (ich habe noch ein Modul als Reserve im Keller) und die Lampe wieder montieren. Die Arbeit geht langsamer als üblich von statten: Ich bin kurzatmig und muss zwischendurch immer wieder zähen Schleim aus meiner Nase schneuzen.

Leider kann ich das Modul nicht selber reparieren, also montiere ich das Ersatzmodul, welches ich mal als Occasion gekauft habe, und werde es, falls sich die Sache finanziell noch lohnt, zur Reparatur einschicken.

Am Abend fahre ich nach Konstanz zum Einkaufen und gehe noch bei Pascal vorbei um Flockenfutter zu kaufen. An der Kasse liegt ein Gerät mit Knoff-Hoff: Der ICE Feeder. Ein findiges Teil um Frostfutter zu spülen und anschliessend den Saft auszuquetschen. Ich kann natürlich nicht widerstehen und kaufe so ein Teil: Für meine tägliche Futterportion fast etwas zu klein aber ausprobieren will ich es trotzdem.


Beim Modul hinten links gehen die weissen LED's nicht mehr


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Das Werkzeug liegt bereit, die Aktion kann starten


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Die Kanthölzer sind Gold wert bei der Demontage der Lampe


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Die grösste Arbeit ist alle Kabel zu lösen, das Herunterheben der Lampe geht ruck-zuck


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Ohne Torx-Schlüssel geht's ab hier nicht weiter


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So ein Ding müsst ihr euch kaufen, wollt ihr die AI Sol Blue zerlegen


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Nachdem die 4 Schauben gelöst sind, liegt die Platine, die Pucks und die Optiken offen vor mir: Aber ein offensichtlich defektes Bauteil ist nicht zu entdecken


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Ein Staubfilm hat sich auf den Lüftern abgesetzt


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Tadellos sauber und diesmal ohne mühseligem Einsatz von Alkohol, Wattestäbchen und Geduld


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So einen Kompressor bekommt man für wenig Geld und ist gerüstet für Lampenreinigungen und Kindergeburtstage


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Bald ist es geschafft


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Die Lampe ist bereit für den Funktionstest und die Montage über dem Becken


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Kontrolle ist besser als Vertrauen: Schon einmal ist mir eine Aquarienleuchte im Wasser gelandet wegen korrodiertem Nippel


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Alles paletti für den letzten Kraftakt


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Da hängt sie wieder und die Fische freuten sich über den späten Sonnenaufgang: Endlich konnten wir mal richtig ausschlafen!


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Ein Ding mit Knoff-hoff: Ein Frostfutterauftauer mit Quetscheinrichtung, der ICE Feeder


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Fast ein bisschen klein das Ding für die tägliche Menge Futter meiner Bewohner


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Schacht putzen im Pijama

Seit Wochen, wenn nicht Monaten, schon nervt mich der Ablaufschacht meines Beckens. Er ist über und über mit Glasrosen und Kalkrotalgen überwachsen. Vor etwa 2 Wochen habe ich denn den verloren geglaubten Feilenfisch plötzlich im Schacht entdeckt. Hat sich der kleine Vielfrass also mitten in die Speisekammer zwischen Glasrosen gesetzt! Gestern Abend habe ich dann versucht den Feilenfisch mittels Kescher zu fangen und wieder ins Becken zu setzen. Dieser setzte sich aber heftig zur Wehr, sprang fast aus dem Becken und tauchte dann in der Tiefe des Glasrosenwaldes wieder ab. Anita, mein tierfreundliches Gewissen, meinte dann gestern Abend noch: "Aber im Schacht kann er ja keine weite Strecken schwimmen…" Ich bin zwar nicht der Ansicht, dass Fische glücklicher sind, wenn sie Marathons schwimmen können und ausserdem kann er im Schacht ja auch gut rauf und runter schwimmen und hat seine Leibspeise in Hülle und Fülle um sich aber dennoch will ich die Situation bereinigen. Heute, Samstagvormittag, will ich die verirrte Seele aus dem Schacht nehmen und den Vorhof zur aquaristischen Hölle mal wieder gründlich putzen. Aus Erfahrung weiss ich: Die Arbeit gleicht derjenigen von Kanalreinigern und danach ist man schmutzig und riecht auch nicht unbedingt nach Maiglöckchen. Am besten macht man so eine Aktion oben-ohne, nur mit Pyjamahose bekleidet und geht anschliessend unter die Dusche.

Die Aktion nimmt dann auch über eine Stunde in Anspruch aber anschliessend ist der Feilenfisch wieder unter seinen Kumpels. Der Seeigel aus dem Schacht hat Platz getauscht mit dem Bleifstiftseeigel, der nun für ein paar Monaten zum Schachtputzen abkommandiert wurde. Zeit für eine Dusche um meine vernesselte Arme gründlich mit Shampoo zu reinigen.


Im Schacht wohnen ein Seeigel, ein Feilenfisch und 4711 Glasrosen


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Der Feilenfisch soll zurück ins Becken zu seinen Kumpels


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Die Scheibe ist voller Glasrosen und Kalkrotalgen, da muss schweres Klingengeschütz aufgefahren werden


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Warum erfindet niemand einen gekrümmten Klingelreiniger für Rohre?


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Sieht aus wie Café Latte…


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Mit Fruchtstückchen!


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das Zeugs möchte man sich dennoch nichts ins Müsli rühren


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Das abnehmbare Rohrstück ist praktisch


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Dank Teflonband ist das Ablaufrohr sauber wie ein Babypopo


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Gleich ein neues Band drauf und das Rohr kann wieder eingesteckt werden


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Alles ist sauber und wieder montiert: Wasser marsch!


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Schon plätschert das salzige Nass den Schacht runter


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Glasrosen mögen ja schöne Tiere sein, aber das ist Klee ja auch und dennoch will man davon möglichst wenig im Golfrasen


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Wieder mal mit meiner knallgelben Nikon Coolpix ein paar Unterwasseraufnahmen gemacht


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Die Bartkoralle zickt noch ein wenig, aber das Licht ist ja noch nicht lange an


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Die Hammerkoralle zeigt sich in schönstem Lila


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So sehen die Fische mein Wohnzimmer


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Seesterne sind Stachelhäuter

Am Wochenende büffle ich mit meinem Sohn für seine Bio-Prüfung. Es geht um die Systematik in der Biologie. Ganz oben in der Hierarchie oder bei einer Baumstruktur halt ganz unten - der Stamm - unterscheiden sich die Lebewesen dieser Erde ins Pflanzenreich, Tierreich und das Reich der Pilze. Dass man wegen schmackhaften Pizzabelägen gleich ein ganzes Reich gründen muss, scheint mir zwar etwas übertrieben zu sein, aber diese Biologen werden schon wissen was sie tun. Der entsprechende Wiki-Artikel scheint mir aber reichlich uneindeutig zu sein und mir kommt es vor, als ändere sich die Fachmeinung alle paar Jahre. 1998 wurde man offenbar wieder ein Stückchen schlauer und hat noch oberhalb des "Reiches" die Struktur der "Domäne" eingeführt offenbar um Zellen mit Zellkern von denen ohne Zellkern zu unterscheiden. Ich musste seinerzeit im Gymi die Staaten von Afrika lernen und wenn heute in der Tagesschau eine Karte von Afrika gezeigt wird, dann frage ich mich ob es den Staat unter diesem Namen vor 35 Jahren schon gegeben hat, mein Langzeitgedächtnis abnimmt oder ob der damals noch ganz anders hiess. Heutzutage ist Afrika wohl out und dafür Gliederfüssler in. Weiter im Lernstoff kommen wir dann irgendwann zu den Quallen, den Korallen, den Stachelhäuter und den Fischen und da läuft Papa dann zu Hochform auf und kann mit aquaristischem Fachwissen auftrumpfen!

Die beiden Stachelhäuter Lolek und Bolek


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Stachelhäuter Bolek macht ein Nickerchen unter den Steinen und sinniert über den allfälligen Nutzen eines zentralen Nervensystems


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Bolek nimmt ein Sandbad und demonstriert die Schönheit seiner Radialsymetrie


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Balanceakt

Ich hoffe meine Leser haben wie ich das Neue Jahr gut gestartet und konnten ein paar ruhige Tage geniessen. Ich blicke auf 2 Wochen Urlaub zurück mit viel Sport, gutem Essen und viel, viel Schnee. Aquarientechnisch lief nicht sehr viel, ausser einer grösseren Aktion um das Technikbecken zu putzen: Bei dieser Gelegenheit habe ich bemerkt, dass meine Salinität auf 31 gefallen ist. Zu lange habe ich den Kanister mit dem Triton Base Elementz 3 leer laufen lassen und so ist mir wohl, weil die Dosierpumpe ja täglich eine Menge Wasser aus meinem Technikbecken in den Gulli fördert, die Salinität gefallen. Der KH war wohl auch zu tief und so wundert es nicht, dass neulich das Polypenbild meiner Korallen nicht mehr so gut war. Seit ich dies aber nach Weihnachten korrigiert habe, steht das Becken nun wieder viel besser. Gestern war ich noch bei Pascal in Konstanz um einen Kübel Tropic Marin Meersalz und 2 Dosen Kohlepellets zu kaufen. Neulich fiel mir beim Blick durch das unbeleuchtete Becken auf, dass die weisse Wand hinter dem Becken doch deutlich gelb schien. Seit gestern läuft also ca. ein halber Liter Kohle in meinem Technikbecken und in ein paar Tagen sollten die Gerbstoffe adsorbiert sein.

Wird es der Seeigel schaffen an ein verspätetes Silvestermenü zu gelangen?


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