Planktonkulturen

Weil das Nemopaar von Voni wieder fleissig brütet, bringe ich meine Planktonkulturen wieder auf Vordermann. Phytoplankton, vermutlich Nannochloropsis Salina, habe ich noch und je eine Kultur Copepoden und Brachionus starte ich neu mit Zuchtansätzen von plankton-shop.ch. Bereits nach ein paar Tagen haben sich die Kulturen gut etabliert und ich habe die Reaktoren gut zur Hälfte voll mit recht dichten Kulturen.

Jetzt nur noch den richtigen Moment erwischen zwischen meinen Terminen, der Geburt des Kindes von Voni und Valentina und dem Schlupf der Nemos.

von links nach rechts: Brachionus, Copepoden und Nannochloropsis Salina


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Als Brachionus zwischen Algenkugeln lebt es sich wie im Schlaraffenland


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Bei guter Ernährung werden auch viele Nachkommen gezeugt: Dieser Brachionus brütet gleich 3 Eier auf's Mal


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Brachionus heisst auch "Rädertier", weil es mittels zweier "Zahnräder" kontinuierlich einen Wasserstrom Richtung Mund erzeugt


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Eine Copepoda (wohl Tisbe)


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Das Auge des Tigers in der Mitte leuchtet Rot; nicht umsonst heissen die Tiere auch Cyclops


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Zyklopeneier in Grossaufnahme


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Geburtstagsbastelei

Da mein Ohr immer noch nicht völlig gesund ist, schenke ich mir zum Geburtstag keinen coolen Apnoetauchgang in einem kristallklaren Bergsee, sondern betätige mich als Elektriker. Motiviert von den beiden selbstmontierten RJ45-Dosen im Keller, wage ich mich heute daran an der bestehenden Hausinstallation herumzufummeln. Ich möchte im Obergeschoss einen Ethernet-Anschluss hinbringen, damit ich da einen kabelgebundenen Access-Point betreiben kann. Ich habe verschiedene WLAN-Repeater und Powerlan-Adapter ausprobiert aber so richtig stabil läuft keines dieser Dinger. Als erstes schraube ich in meinem Schlafzimmer die Elektrodose auf, darin befinden sich eine 3-fach-Stromsteckdose, zwei Leerdeckel und 4 Rohre. Aus einem Rohr kommen die Stromkabel aus dem Keller, die sind tabu. Dann sind da noch zwei Leerrohre, welche ich zwar mit der Saite sondiere aber nicht herausfinde, wo die schlussendlich münden. Vielleicht sind das Wurmlöcher, durch welche man, wenn man nicht höllisch aufpasst, in einer anderen Galaxie landet? Da ich kein Handtuch dabei habe (ein zwingendes Utensil für intergalaktische Reisen, wie man im Handbuch "Per Anhalter durch die Galaxis" nachlesen kann), lasse ich die beiden Leerrohre aussen vor und sondiere das Rohr, aus welchem ein Telefonkabel und ein Koaxialkabel kommen. Es gelingt mir auch nach mehreren Anläufen nicht, die Saite ganz durchzustossen aber von der Länge her scheint es mir, als würde das Rohr bis ganz in den Keller führen. Mit Einsatz von Kabelrohrspray gelingt es mir das Koaxialkabel etwas nach oben ziehen zu können, sodass ich im Keller eindeutig sehen kann, wo das Rohr mündet. Ich binde das Ende des Koaxialkabels an den Anfang meines Cat6-Kabels um es so durch das Rohr nach oben zu ziehen. Irgendwas scheine ich nicht richtig gemacht zu haben, denn das Kabel hat ziemlichen Widerstand, die Verbindung reisst und ich ziehe das Koaxialkabel leer oben aus dem Rohr. Nun gut, Koaxialkabel kommt aus der Anfangszeit des Rundfunks und ich glaube nicht, dass in den nächsten 50 Jahren eine Technologie auf den Markt kommt, wo plötzlich wieder im Haus verlegte Koaxkabel der Renner sein werden. Da sich jetzt nur noch das Telefonkabel im Rohr befindet, komme ich mit der Saite ganz nach unten, kann daran mein Cat6-Kabel befestigen und bringe es im 3. Anlauf (ich bin ja nur Hobby-Elektriker…!) durch das Rohr nach oben. Der Schweiss läuft an mir in Bächen runter, es ist ein warmer Sommertag und ich muss, da ich keinen Elektrikerlehrling dabei habe, dauernd die Treppen runter und hoch steigen um das Kabel einzuziehen.

Das Anschliessen des Kabels geht dann recht flott von der Hand und wenig später habe ich einen funktionierenden Internet-Anschluss im Schlafzimmer an welchen ich meinen Airport hänge um da das Signal über WLAN auszusenden.

Da ich mir noch einen 8-Port-Switch gekauft habe, kann ich die gesamte Hausinstallation vereinfachen. Im Keller habe ich das Fiber-Modem, von welchem ich Telefon, das Signal für die Fernseh-Set-Top-Box (diese hat einen Ethernet-Anschluss, muss aber an einen dedizierten Port des Fiber-Modems gehängt werden. Keine Ahnung ob diese in einem eigenen VLAN hängt oder auf diese Art COS/QOS implementiert wird?) und das rohe Internet bekomme. Mit dem "rohen Internet" (das heisst ohne Firewall und mit vom Provider konfigurierter Private-IP) gehe ich auf meinen zentralen Access-Point. Da dieser nur über 4 Ethernet-Anschlüsse verfügt, speise ich hieraus den 8-Port-Switch der dann das Internet-Signal über Ethernet im Haus verteilt. Im Büro im Erdgeschoss dann ein Access-Point im Bridge-Mode und ein weiterer Access-Point (der Apple AirPort) im Bridge-Mode im Obergeschoss. So weit ist das nun alles sauber, mit einer kleinen Ausnahme: Am zentralen Switch hängt noch ein PowerLAN-Modul, welches Internet über das Stromnetz in den Aquarienkeller bringt um da das WLAN-Signal zu verbreiten für die Überwachungskameras und die Aquaillumination Prime über dem Bypassbecken. Im Unterschrank des Riffbeckens dann noch ein PowerLAN-Modul, an welcher der Aquaillumination Director hängt zur Steuerung der Lampen über dem Hauptbecken.

Wenn man die Saite rauszieht und das Kabel ist noch dran, jubelt der Elektriker


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Diese RJ45-UP-Dose, gekauft im Jumbo, verlangt nach abisolierten Drähten und einem kleinem Schraubenzieher


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Verbindung steht!


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Habe bei der Gelegenheit zwei Koaxialkabel aus meiner Hausinstallation entfernt


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Wer will, kann haben; liegt bei mir in der Kiste mit Elektroschrott und wandert nächstens mal in der Entsorgungsstelle


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Meine Waschmaschine hat kein WLAN

Ich gebe zu, es handelt sich um ein 1. Welt-Problem aber meine intelligente Waschmaschine verfügt über kein WLAN-Modul sondern nur über einen Ethernet-Anschluss. Manche werden sich jetzt fragen: "Na und, meine Waschmaschine hat nur Strom, Wasser und Abwasseranschluss, was also soll des Rumgesülze?" Es ist nun mal so, dass ich bewusst den kleinen Aufpreis beim Kauf der Waschmaschine in Kauf genommen habe, dass diese VZUG-HOME enabled ist. Ich finde die Vorstellung, dass ein Haushaltsgerät über Internet-Anschluss verfügt, faszinierend. Ich kann mich noch gut erinnern, dass vor 20-25 Jahren schon das Beispiel des "intelligenten Kühlschranks, der selber Milch bestellt" herumgereicht wurde und heute sind wir tatsächlich so weit, dass normale Haushaltsgeräte über das Internet kommunizieren können. Natürlich hält sich der Nutzwert meiner intelligenten Waschmaschine in Grenzen, aber dennoch ist die Push-Nachricht auf dem Handy nützlich, welche einen wissen lässt, dass zu Hause jetzt die Waschmaschine die Wäsche fertige gewaschen hat.

Bisher habe ich die Waschmaschine über ein Patchkabel an einem Power-LAN-Modul angeschlossen, was zwar funktioniert, aber halt doch eine sehr unelegante Lösung ist. Dies insbesondere, weil sich im gleichen Kellerraum meine gesamte Hausinstallation befindet mit Glasfaser-Modem, Access Point und Patchkästchen - leider aber 3 Meter von der Waschmaschine entfernt.

Des weiteren ist es so, dass mein WLAN im Keller so seine Macken hat. Obschon ich eigentlich vom Fach bin und schon x-fach an der Konfiguration rumgefummelt habe (oder gerade deswegen?), läuft das WLAN nicht sonderlich stabil und nur mit geringem Durchsatz. Da sich im Kellerraum auch mein Mikroskop und darin angeschlossen mein Windows-Notebook befindet, ist das schon seit einiger Zeit ein stetes Ärgernis. Ich habe mir schon länger gesagt, dass ich da mal ein Cat6-Kabel verlegen möchte, aber das Vorhaben hat es nie in die Top-10 meiner Pendenzen geschafft. Da ich nun zwei Wochen Ferien habe, Anita für ihre Buchhaltungsprüfung büffelt und ich wegen Gehörgangsentzündung nicht tauchen kann, ist mir langweilig. Die Baumärkte der näheren und weiteren Nachbarschaft habe ich allesamt schon abgeklappert und das Sortiment studiert, gestern habe ich die Garage gekärchert, das Auto staubgesaugt und das Sitzpolster eingeschäumt. Das Altglas, die leeren Bierdosen und Karton sind auch entsorgt. Die Tunze Stream 3 ist entkalkt und neue Kulturen mit Phytoplankton, Copepoden und Brachionus habe ich auch angesetzt. Ausserdem habe ich meine Unterwasserfotoausrüstung zum Verkauf ausgeschrieben: https://www.ricardo.ch/kaufen/sports/tauchen/lampen-und-fotografie/unterwasser-kameraausruestung/v/an932254996/ . Ganz schön was erledigt, aber langsam gehen mir die Arbeiten aus. Jetzt habe ich nur noch Hemden bügeln und Unkraut jäten auf meiner Pendenzenliste und diese Aktivitäten schiebe ich gerne möglichst weit raus.

Aus diesem Grunde ergreife ich heute die Gelegenheit und decke mich im Obi mit Cat-6 Kabel, Cat-5e AP-Dosen (wie ich mich noch erinnere, ist Cat-5e im Wesentlichen dasselbe wie Cat-6), Elektrorohren und Montagematerial ein. So gegen 17 Uhr mache ich mich an die Arbeit und verlege Rohre, bohre Löcher, düble und schraube Rohrclips an die Wand. Gegen 19 Uhr ist dies so weit erledigt, dass ich die Arbeiten unterbrechen kann um etwas zu essen. Nach dem Abendessen (Reis mit Sbrinz Reibkäse und Salat) ziehe ich dann das Kabel durch die Rohre und schliesse diese an. Vor diesen Schneidklemmen und dem LSA-Auflegewerkzeug habe ich einigermassen Respekt, beschränkt sich doch meine Erfahrung hiermit auf das über-die-Schulter-gucken . Nachdem die erste Scheu abgelegt ist, merke ich, wie einfach die Technik eigentlich ist, und bringe mit nur leichtem Gegenwind (bei einer Dose habe ich zwei Kabel vertauscht) beide Dosen zum Laufen.

Sind die Rohre erst mal verlegt und das Kabel eingezogen, kann ich die Dose setzen


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Von Vorteil ist, wenn man nicht allzu farbenblind ist: Ist das jetzt weiss/braun oder weiss/orange?


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Bei den Dosen liegt ein LSA-Auflegewerkzeug dabei (LSA kommt von ohne Löten, ohne Schrauben, ohne Abisolieren)


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Mein süsses, kleines Patchpanel ist schon fast voll belegt


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Meine Haustechnikwand wirkt einigermassen aufgeräumt


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Das Notebook, welches ich unter anderem zum Mikroskopieren brauche, hat jetzt einen Ethernet-Anschluss und muss sich nicht mehr mit den Unzulänglichkeiten meines WLANs rumärgern


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2-Phasen Dose 400V, normale 230V Dose und RJ-45 für Waschmaschine und Tumbler


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Super, meine Waschmaschine ist wieder online!


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Meine Waschmaschine hört auf den Namen "Waschbär"


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Den Koax-Antennenverstärker habe ich bei der Gelegenheit ausgebaut denn meine TV-Box läuft seit geraumer Zeit über Internet. Wer will, kann ihn gratis abholen oder ich schicke ihn gegen Portoerstattung.


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Ärger mit DHL

Am 18. Juni 2017 bekomme ich eine Fishgimmicks-Bestellung aus Deutschland für einen Acrylic Kreisel Tank und ein paar Zubehörteile. Ich bin in der Folgewoche abwesend und schaffe es darum erst am folgenden Samstag das Paket aufzugeben. Damit meine Kundin ihren Kreisel schnellstmöglich bekommt, gebe ich das Paket in Konstanz auf, sodass sie es normalerweise zwei Tage später in den Händen halten kann.

Dem war leider nicht so, die Zustellung verzögerte sich und meine Kundin erkundigt sich telefonisch bei DHL über den Verbleib des Pakets. Sie wird dahingehend informiert, dass auf der Adressetikette eine falsche Strasse angegeben sei, das Paket somit nicht zugestellt werden könne und bereits unwiderruflich unterwegs zurück zum Absender sei. Ich ärgere mich über meine Nachlässigkeit mit der Adresse und informiere meine Kundin, dass ich ihr unverzüglich ein Ersatzpaket schicke, damit sie nicht länger warten müsse. Also fahre ich erneut nach Konstanz, verzolle das Paket und schicke auch dieses auf die Reise - diesmal mit der korrekten Adresse. Natürlich ist es ärgerlich und DHL hat offenbar wenig Anstrengungen unternommen um die Adressatin ausfindig zu machen. Der Name und der Ort in Google eingegeben, hätte die Adressatin nämlich eindeutig identfifizert. Einige Wochen später bekomme ich dann einen Avis der Schweizer Post, dass ein internationales Paket auf mich warte und die Zustellgebühr 20 CHF betrage. Am nächsten Tag hole ich das Paket ab und bin nun einigermassen überrascht: Die Adresse ist vollständig, korrekt und leserlich auf dem Adresskleber: wtf, können die denn nicht lesen?

Viel Platz für zusätzliche Kleber ist nicht mehr frei


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Einigermassen erstaunt kontaktiere ich nun meine Kundin, welche übrigens mein 2. Paket problemlos erhalten hat und frage sie, ob sie sich erklären könne, warum das Paket, trotz korrekter Adresse, nicht habe zugestellt werden können. Sie ist ebenso erstaunt wie ich, sagt mir, dass ihre Klingel professionell vom Hausmeister beschriftet sei und sie in den letzten 7 Jahren, seit sie an dieser Adresse wohne, nie Probleme mit der Brief- oder Paketzustellung gehabt habe.
Da hat DHL offenbar ziemlichen Mist gebaut und somit ersuche ich DHL um eine Stellungnahme und möchte meine Kosten erstattet bekommen. Fehler können passieren und nur wenn sich Kunden beschweren, kann man diesen auf den Grund gehen. Also gehe ich auf die Website von DHL und fülle am 18. Juli 2017 ein Beschwerdeformular aus, dessen Inhalt ist:

E-Mail: info@andreas-horvath.ch
Rufnummer: +41 79 249 5712
Nachricht vom Kunden:
Guten Tag!
Ich habe obiges Paket verschickt und heute wurde es mir zurückgeschickt mit der Begründung "Der Empfänger war nicht zu ermitteln: Name nicht auf Klingel/Briefkasten".
Ich halte folgendes fest:
- die Adresse ist korrekt auf dem Paket angegeben
- die Adresse ist leserlich in Grossbuchstaben geschrieben
- eine Google-Suche mit Namen und Postleitzahl der Empfängerin führt zu 3 Treffern auf der ersten Seite
- die Klingel/der Briefkasten der Empfängerin ist professionell beschriftet und die Empfängerin wohnt seit 7 Jahren an dieser Adresse und hatte noch nie vorher Zustellprobleme mit Post oder Paketen
Mir sind folgende Zusatzkosten entstanden:
- 6.99 EUR Porto
- 20 CHF für die Entgegennahme des rückgesendeten Pakets.
Teilen Sie mir bitte mit, was hier schief gelaufen ist und wie sie gedenken mir meine Kosten zu vergüten.
Freundliche Grüsse
Andreas Horvath 


Nun passiert erst mal nichts, aber die wollen den Fall ja bestimmt minutiös untersuchen und nehmen den Zustellbeamten jetzt erst mal ins Kreuzverhör und lassen ihn über Wasser laufen: Kann er das, dann ist er ein Hexer und wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt, geht er unter, war er wohl unschuldig und der Allmächtige möge ihn zu sich nehmen.

2 Tage später, am 20. Juli 2017, erhalte ich nun folgende eMail:

Guten Tag, Herr Horvath,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich erst jetzt bei Ihnen melde.
Es tut mir leid, dass Ihre Sendung ihr Ziel nicht erreicht hat und zurückgesandt wurde.
Zur Prüfung der Ursachen für die Rücksendung benötigen wir den Einlieferungsbeleg sowie einen Nachweis der Sendungsaufschrift, aus dem die Adressierung der betroffenen Sendung und der Rücksendevermerk des Zustellers ersichtlich sind. Sie haben hierzu die Möglichkeit, uns z.B. ein Foto der Sendung per E-Mail zukommen zu lassen.
Vielen Dank.
Beste Grüße
xxxx xxxxxxxxxx
Kundenservice
DHL Paket GmbH


Dieses Mail macht mich nun erneut stutzig: Will da DHL etwa auf Zeit spielen und den Beschwerdeführer weich kochen? Die haben doch die verf***** Sendungsnummer, wozu brauchen die den Einlierfungsbelegt und ein Foto vom Paket hätten die doch vor der Rücksendung auch selber machen können. Na gut, ich will der Nachforschung ja nicht im Wege stehen und den Einlieferungsbeleg habe ich sowieso in meiner Buchhaltung abgelegt und ein Foto vom mit Klebern vollgepappten Paket ist auch rasch gemacht. Also antworte ich gleichentags:

Frau xxxx

Anbei schicke ich Ihnen

- Foto des Einlieferungsbelegs
- Detailfoto der Adresse auf dem Beleg
- Uebersichtsbild des an mich zurückgesandten Pakets mit allen Klebern
- Foto der Klingel von Frau xxx der Adressatin

Freundliche Grüsse
A.Horvath

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Am 26. Juli 2017 erhalte ich dann erneut ein Mail vom DHL "Kunden"dienst, wobei ich mir jetzt erlaube den Begriff "Kunde" in "Kundendienst" in Gänsefüsschen zu setzen. Aber bildet euch selbst ein Urteil:

Guten Tag, Herr Horvath,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich erst jetzt bei Ihnen melde. Wie Sie uns mitteilen, wurde Ihre Sendung unberechtigt zurückgesendet. Hierfür bitte ich Sie um Entschuldigung. Natürlich habe ich mich sofort darum gekümmert und die Kollegen vor Ort informiert. Sie werden dafür sorgen, dass so etwas möglichst nicht mehr passiert. Wenn Sie hierzu Fragen haben, dann melden Sie sich einfach – meine Kollegen und ich sind gerne für Sie da. Damit wir Ihr Anliegen schneller bearbeiten können, nennen Sie uns bitte die Vorgangsnummer xxxxx.
 
Beste Grüße
xxxxx xxxxx
Kundenservice
DHL Paket GmbH


Das ist doch jetzt eine Standardantwort, die mit keinem Wort auf meine zwei Anliegen eingeht. Zur Erinnerung, in meiner Beschwerde hat "Kunde" doch geschrieben: "Teilen Sie mir bitte mit, was hier schief gelaufen ist und wie sie gedenken mir meine Kosten zu vergüten."

Jetzt komme ich langsam in Fahrt, und antworte gleichentags:

Frau xxxxx
Besten Dank für Ihr eMail. Mit Verlaub, Ihre Antwort befriedigt mich nicht.
In meiner Beschwerde habe ich klar zum Ausdruck gebracht, dass weder ich als Absender noch die Adressatin einen Fehler gemacht haben. Nebst den Umtrieben, die ich und die Adressatin hatten, sind mir zusätzliche Portokosten in Höhe von 26.99 EUR entstanden. In Ihrem Mail legen Sie nicht dar, wie es zum Fehler auf Seiten DHL gekommen ist und erwähnen nicht, wie Sie meine Zusatzkosten zu vergüten gedenken.
Gerne erwarte ich Ihre Antwort bis am Freitag 28.7.2017 und verbleibe in der Zwischenzeit freundlich.
Andreas Horvath

fishgimmicks
Andreas Horvath
Fischerlistrasse 8
CH 8552 Felben-Wellhausen
+41 79 249 57 12
info@andreas-horvath.ch
https://www.fishgimmicks.com

Am 3. August 2017 erhalte ich dann wiederum ein Mail von DHL. Diesmal ist dem Mail eine PDF angehängt mit einem ordentlichen Brief drin; offenbar habe ich jetzt bereits Support Stufe 2 erreicht mit meiner Hartnäckigkeit. Im Schreiben steht:

Vorgangsnr. xxxxx
-
bcbmcsc@deutschepost.de
03.08.2017
Ihre Beschwerde vom 25.07.2017 zu der Sendungsnummer xxxxx

Guten Tag, Herr Horvath,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie möchten für die Rücksendung Ihres Paketes die Kosten erstattet haben. Gerne haben wir für Sie recherchiert und festgestellt: Ihre Sendung konnte nicht an den Empfänger in Deutschland zugestellt werden und wurde deshalb an Sie in die Schweiz zurückgesendet. Nach unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen PAKET/EXPRESS (NATIONAL) ist bei einer vereinbarten inländischen Beförderung eine Absenderangabe in Deutschland erforderlich. Dies war in Ihrem Fall nicht gegeben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir die angefallenen Kosten deshalb nicht erstatten können.
Wenn Sie hierzu noch Fragen haben, dann melden Sie sich einfach - wir sind gerne für Sie da. Damit wir Ihr Anliegen schneller bearbeiten können, nennen Sie uns bitte die Vorgangsnummer 1-2720366161.
Beste Grüsse
i. A.
xxxxx

Okay, da haben Sie natürlich einen Punkt. Ich habe nationales Porto bezahlt, also erfolgt die Rücksendung an die Absenderadresse in der Schweiz zu meinen eigenen Kosten, das kann ich akzeptieren. Aber ist euch etwas aufgefallen? Ich möchte nochmals meinen ursprüngliche Beschwerde zitieren, da steht nämlich: "
Mir sind folgende Zusatzkosten entstanden:
- 6.99 EUR Porto
- 20 CHF für die Entgegennahme des rückgesendeten Pakets."
Die 20 CHF Schadenersatz hat DHL ausgeräumt, aber geht mit keinem Wort auf die 6.99 EUR nationales Porto ein. So nicht, Freundchen, ich setze mich erneut an den PC und schreibe zurück. Allgemeine Geschäftsbedingungen zitieren kann ich nämlich auch:

Frau xxxx
In Punkt 4 "Leistungen der DHL“ Abschnitt 1 Ihrer Allgemeiner Geschäftsbedingungen steht: DHL befördert die Sendungen zum Bestimmungsort und liefert sie an den Empfänger ab.
Da DHL das Paket aufgrund eigenen Verschuldens nicht beim Empfänger abgeliefert hat, hat sie die Leistung nicht erbracht und ist somit in Verzug. DHL schuldet mir somit das Entgelt für die Beförderung von 6.99 EUR.
Ich bitte Sie mir den Betrag auf mein Konto:
[meine Kontoinformationen|
zu überweisen. Ich erwarte den Zahlungseingang innert 10 Arbeitstagen bis spätestens 17. August 2017.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Horvath

fishgimmicks
Andreas Horvath
Fischerlistrasse 8
CH 8552 Felben-Wellhausen
+41 79 249 57 12
info@andreas-horvath.ch
https://www.fishgimmicks.com


Wenigstens muss ich diesmal nicht lange auf die Antwort warten, diese kommt nämlich schon am nächsten Tag:

bcbmcsc@deutschepost.de
04.08.2017
Ihre Beschwerde vom 25.07.2017 zu der Sendungsnummer 357410194060
Guten Tag, Herr Horvath,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Es tut uns leid, dass Sie mit unserer Antwort nicht einverstanden sind. Wir versichern Ihnen, dass wir Ihrem Anliegen sorgfältig nachgegangen sind und intensiv
recherchiert haben. Darüber hinausgehende Recherchen sind leider nicht möglich. Deshalb bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Ihnen auch heute kein anderes Ergebnis als in unserem Schreiben vom 03.08.2017 mitteilen können. Eine Haftung für den vorliegenden Fall schließen unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus. Wenn Sie künftig wieder mit unserem Service zufrieden sind, freuen wir uns. Wenn Sie hierzu noch Fragen haben, dann melden Sie sich einfach - wir sind gerne für Sie da. Damit wir Ihr Anliegen schneller bearbeiten können, nennen Sie uns bitte die Vorgangsnummer xxxxx
Beste Grüsse
Ihr Kundenservice

Allgemeine Informationspflicht nach § 37 Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG): Sollte eine Beilegung unserer Streitigkeit in o. a. Angelegenheit mit diesem Schreiben
nicht gelungen sein, sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, Sie auf die zuständige Verbraucherschlichtungsstelle hinzuweisen: Schlichtungsstelle Post (Referat 318), Bundesnetzagentur, Tulpenfeld 4, 53113 Bonn, E-Mail-Adresse: schlichtungsstelle-post@bnetza.de, Website: http://www.bundesnetzagentur.de, Telefon: +49 228 14 2222 Wir nehmen jedoch nicht an einem Streitbeilegungsverfahren vor der oben genannten Verbraucherschlichtungsstelle teil.

DHL hat jetzt also auf stur geschaltet und verweist mich an die Schlichtungsstelle. Das ganze Theater jetzt noch da weiterzuziehen ist dann selbst mir zu blöde und so wechsle ich das Medium: Ich rufe auf die angegebene Nummer an und verlange mündliche Auskunft. Die Dame am Telefon liesst sich in meinen Fall ein und kann dann spontan meine Frage, warum mir denn das Porto von 6.99 EUR nicht vergütet wird, keine Antwort geben. Sie bittet mich zu warten, sie müsse das abklären. Nach einigen Minuten Wartezeit kommt die Dame zurück und bietet mir einen Coupon-Code an womit ich ein Nationales Paket aufgeben könne. Ich akzeptiere das Angebot und bedanke mich, bringe dann aber meinen Unmut, dass mir diese Lösung erst jetzt am Telefon und in keinem der Schreiben angeboten wurde, zum Ausdruck. Die Dame betont, dass mir dies aus Kulanzgründen gewährt werde und vermittelt mir damit den Eindruck, dass ich auf die Entschädigung eigentlich keinen Rechtsanspruch hätte. Dies schmälert zwar meine Genugtuung aber die Sache ist mir jetzt zu blöde geworden und somit nehme ich halt diesen Kulanzcoupon, wünsche ein schönes Wochenende und lege auf. Immerhin bleibt mir die Befriedigung, meinem Ärger mittels ausführlichem Blogeintrag Luft verschaffen zu können.