Triton für Dummies

Ich erhalte heute ein Rundschreiben von Seaplanet in Winterthur: Davide ist nun Anbieter der Triton-Methode. Ich habe mich hierzu schlau gemacht, muss aber sagen, dass einem der Einstieg nicht ganz einfach gemacht wird. Das online zur Verfügung stehende Material ist nach meinem Dafürhalten zwar umfangreich aber inhaltlich etwas leichtgewichtig. Ich musste mir mühsam die Fakten aus einer Masse von "Werbetext" herauspicken. Aus diesem Grunde habe ich mich auf der heutigen Jogging-Runde (33 Minuten, 4.9 Km) entschieden dieses Traktat über die Triton-Methode zu schreiben.

Lasst mich erst mal ein wenig ausholen.

Das Ideale Aquarium


Eigentlich könnte Aquaristik ganz einfach sein: Wir nehmen einen Behälter, tun da Pflanzen und Fische rein, machen einen Deckel drauf, versiegeln diesen mit einer dicken Silikonraupe und stellen dieses auf die Fensterbank. Was wird passieren? Die Pflanzen nehmen CO2 (Kohlendioxid) auf und mit Hilfe von Licht produzieren sie Zucker und geben als Abfallprodukt O2 (Sauerstoff) ab. Die Fische fressen die Pflanzen, und nehmen mit ihren Kiemen Sauerstoff auf und geben CO2 ab. Mindestens einmal täglich kommt am hinteren Ende des Fisches eine Wurst raus, diese fällt zu Boden und wird von den Wurzeln der Wasserpflanze aufgenommen und wieder in Pflanzenmaterial umgewandelt. Solange genug Licht da ist und unser Fisch nicht an Altersschwäche oder Einsamkeit eingeht, ist der Kreislauf geschlossen, nichts geht verloren, nichts geht raus, nichts wird verbraucht und nichts kommt rein (ausser Licht) und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Ein Märchen? Nicht unbedingt, habe ich doch im zarten Alter von 13 Jahren ein ebensolches Plastikbecken mit etwa 5 Liter Inhalt erfolgreich über mehrere Monate auf meinem Schreibtisch unter der Schreibtischlampe betrieben. Vermutlich war eine grosse Portion Glück mit dabei, habe ich doch wohl zufälligerweise die richtige Menge Fisch (so weit ich mich entsinne waren 2 Guppys drin), Pflanzen und Licht erwischt, sodass dieses Ökosystem stabil laufen konnte. Es handelte sich wohlgemerkt um ein eingefahrenes Becken bevor ich es mittels Glasscheibe und Klebstoff versiegelte.

Ihr glaubt nicht, dass ein solch geschlossenes System auch mit Salzwasser funktioniert? Gerne erbringe ich den Beweis: Zufälligerweise habe ich grad letzte Woche so ein System recht intensiv betrachtet: Es nennt sich "Rotes Meer" und ist im Wesentlichen nichts anderes als mein Acrylbecken im Kinderzimmer einfach ein paar Schuhnummern grösser. Allerdings gebe ich den Zweiflern recht, dass auch ich nicht glaube das sich ein Meerwasseraquarium auf diese Weise würde betreiben lassen. Abgesehen davon wäre ein solches Vorhaben Tierquälerei und heutzutage auch verboten. Die Schwierigkeit liegt offenbar darin, dass sich ein solches Ökosystem nicht beliebig verkleinern lässt, womit sich auf Dauer kein stabiler Zustand etabliert. Unsere gängigen Aquariengrössen, die noch in Wohnzimmer reinpassen, sind vermutlich um ein paar Zehnerpotenzen zu klein. So leiten wir über zu den Schwierigkeit bei der praktischen Anwendung von funktionierenden Meerwasseraquarien.

Das Meerwasser-Aquarium in der Praxis


Nehmen wir das im vorigen Absatz beschriebene Ideale (Theoretische) Aquarium als Basis für die weiteren Betrachtungen. Als erstes salzen wir unser kleines Ökosystem gedanklich auf und geben statt Guppy's einen Doktorfisch rein und statt einer Wasserpflanze nehmen wir eine höhere Blattalge z.b. Caulerpa. Noch hat sich nichts geändert und unsere Dorie frisst genüsslich Caulerpa und atmet den Sauerstoff den die Caulerpa bei Tag produziert. Die erste Schwierigkeit bekommen wir, da wir nun auch noch einen Clownfisch in unser Nemo-Becken geben möchten. Clownfische finden Caulerpa nicht besonders schmackhaft und brauchen wie ein Metzgermeister jeden Tag ein Salamibrot hinter die Kiemen sonst verhungern sie. Irgendwie müssen wir also von aussen tierisches Futter ins Becken geben können und da stört der aufgeklebte Deckel. Gitarristen greifen jetzt zur ausgedienten Gitarrensaite, Unmusikalische zum Teppichmesser und schneiden die Silikonraupe weg um den Deckel vom Becken zu nehmen. Damit handeln wir uns die erste Schwierigkeit ein: Unser System ist nun nicht mehr geschlossen und es verdunstet Wasser.

Nachfüllen des verdunsteten Wassers


Wasser verdunstet aus unserem System und wir müssen dieses Wasser ersetzen. Würden wir dies nicht tun, würde kontinuierlich der Salzgehalt ansteigen, wir hätten bald Bedingungen wie am Toten Meer und ein paar Wochen später wie im Salzsee von Utah. Unser Fisch würde Pickel bekommen, dann die Krätze und schliesslich japsend auf dem Boden nach Wasser schnappen. Da nur reines Wasser verdunstet, dürfen wir auch nur reines Wasser nachfüllen. Reines Wasser heisst in diesem Zusammenhang H2O ohne Salz, ohne Nitrat, ohne Phosphat, ohne Silikat, ohne Kupfer von alten Rohren und ohne gar nix. In der Praxis ist dies zu erreichen über eine funktionierende Umkehrosmoseanlage mit nachgeschaltetem Reinstwasser-Harz-Filter und Kontrolle über TDS-Meter/Leitwertmessgerät. So weit so gut, unser Aquarium ist jetzt zwar kein geschlossenes System mehr aber verdunstetes Wasser zu ersetzen ist ja keine Hexerei und somit bleiben wir recht nahe bei unserer Ausgangslage.

Abbau und Entnahme von Fischkot


Die nächste Schwierigkeit handeln wir Meerwasseraquarianer uns ein, weil wir kein ausgewogenes Verhältnis von Pflanzen zu Tieren haben. Während in einem Süsswasserbecken ganze Stauden von Wasserpest, Seelilien und sonstigem Unkraut steht und diese auch noch wie blöd wachsen sodass wir einmal die Woche das Gestrüpp mit der Schere oder Machete grosszügig rausschneiden müssen, halten wir Meerwasseraquarianer unsere Becken gerne weitgehend pflanzenfrei (Es gibt halt nur beschränkt optisch ansprechende Meerwasserpflanzen). Da aber auch Meerwasserfische ein paar mal pro Tag "müssen" (in der Tendenz sind Meerwasserfische aktiver als ihre Süsswasserkollegen und haben damit einen stärkeren Stoffwechsel, zu gut Deutsch: Sie fressen mehr und scheissen mehr) sammelt sich der Fischkot immer mehr an und das Wasser wird zunehmend brauner und beginnt zu stinken. Die Fische baden nicht gerne im eigenen Dreck und werden bald mit Bauch nach oben an der Oberfläche treiben. Um die Fischkacke loszuwerden, setzen wir Abschäumer ein und kultivieren Armeen von Bakterien welche stufenweise Fischkot abbauen bis am Schluss Nitrat (Stickstoff) und Phosphat (Phosphor) übrig bleibt. Hätten wir hingegen genügend Pflanzen in unseren Becken, würden diese dankbar das Nitrat und Phosphat aufnehmen. Haben wir aber nicht (wir versuchen es zwar in Form von Caulerpa, Drahtalgen o.ä. im Technikbecken) und somit reichern sich diese Stoffe über Zeit in unserem Becken an. Dem wirken wir entgegen über Phosphatadsorber, Pelletfilter und Wasserwechsel (dazu mehr später).

Korallenwachstum


Wir entfernen uns immer weiter vom Idealen Becken meiner Jugendzeit. Das nächste Übel holen wir uns, in dem wir uns Steinkorallen ins Aquarium setzen. Diese Korallen haben im Gegensatz zu uns Menschen und unser lieber Bello und die herzige Schnurrli den Nachteil, dass sie nicht nach den Sturm und Drangjahren ihre Endgrösse erreichen und gut ist. Nein, diese Burschen haben das Bedürfnis stetig zu wachsen. Weil diese Tierchen kein geregeltes Sexleben haben, sind sie dazu verdammt durch stetiges Wachstum dafür zu sorgen, dass ihre Art nicht ausstirbt. Weil ja eine Steinkoralle wie ihr Name nicht sagt nicht aus Stein, sondern aus Kalk besteht, braucht sie in ausreichender Menge Kalzium (Ca) und Karbonathärte (gemessen in KH aber chemisch eigentlich HCO3). Kalzium und Karbonathärte wird also stetig aus dem Wasser entnommen und in Korallenmaterial eingebaut, es ist zwar noch im System vorhanden aber halt nicht mehr verfügbar für die anderen Korallen. Aus diesem Grunde müssen wir diese Stoffe in unser System zuführen oder unsere Korallen werden bald ihr Wachstum einstellen und absterben. Wir können entweder totes Korallenmaterial nehmen, dieses in seine Bestandteile auflösen und ins Becken pumpen (sowas nennt sich Kalkreaktor) oder aber die einzelnen Zutaten kaufen und von Hand oder mittels Dosierpumpe ins Wasser kippen. Da man nicht in der Apotheke ein Pfund Ca-Ionen und eine Tüte HCO3-Granulat kaufen kann, müssen wir in der praktischen Anwendung auf Salze ausweichen. Wir kombinieren die Ca-Ionen und die HCO3-Ionen mit den entsprechend andersrum gepolten Ionen die wir sowieso reichlich im Wasser haben nämlich mit Natrium und mit Chlor (Als Gespann auch bekannt unter dem Namen "Kochsalz"). Wir geben also von diesen Salzen in unser Becken und um zu verhindern, dass wir nach einer Weile zu viel dieser Ca und KH-Ionen im Wasser haben, noch ein drittes Salz: Kochsalzfreie Meersalzmischung. Damit haben wir grob das Prinzip der Balling-Methode erklärt und sind hiermit noch weiter weggerückt von unserem simplen geschlossenen Jugendaquarium.

Spurenelemente


Nebst Kalzium und Karbonathärte brauchen unsere Korallen (und Fische und anderen Aquarienbewohner) ein paar Dutzend Stoffe in Kleinstmengen (man sagt: in Spuren) um ihre biochemischen Motoren am laufen zu halten. Welche Stoffe genau bei welchem Prozess benötigt werden, wissen wohl nur Biochemiker und vermutlich auch diese nicht in allen Details. Auf jedem Fall weiss man, dass Leben nicht möglich ist ohne diese Spurenelemente. Während wir Menschen bei gesunder Ernährung offenbar genügend dieser Spuris aufnehmen oder notfalls mit Brausetabletten aus dem Drogeriemarkt nachhelfen, scheint dies bei Meerwasseraquarien nicht der Fall zu sein: Sind Spurenelemente nicht ausreichend vorhanden, hören Korallen auf zu wachsen und sind nicht mehr in der Lage die bunten Farben, welche wir alle so lieben, zu produzieren. Nun geht ein Teil der Spurenelemente geht im Becken verloren: Entweder wird es abgeschäumt oder aber es wird im Korallenskelett eingebaut. Wenn wir die verlorenen Spurenelemente nicht ersetzen, führt dies zu Mangelerscheinungen bei den Korallen und Fischen. Die Menge an Spurenelementen im Futter, scheint nicht auszureichen um den Verbrauch zu kompensieren.

Wasserwechsel


Weil wir die oben beschriebenen Mechanismen nicht vollständig im Griff haben, werden wir mit der Zeit eine Anreicherung unerwünschter Stoffe und einen Mangel an erwünschten Stoffen feststellen. Wir stellen dies meist nicht direkt fest, sehen aber die Auswirkungen wie z.B. unerwünschter Algenwuchs oder Braunfärbung bei Korallen. Das manche Becken einfach nicht gut laufen oder nach einer Weile (1.5 - 2 Jahren nach dem Beckenstart) aus dem Ruder laufen könnte mit Schwermetallvergiftungen zusammenhängen. Um dies zu verhindern, müssen wir regelmässig einen Wasserwechsel durchführen. Wir nehmen einen Eimer Meersalzmischung, lösen das Salz in der richtigen Menge in reinem Wasser (siehe oben) auf, entnehmen dem Becken 15-20% Wasser und ersetzen dieses mit der gleichen Menge frischen agerührten Salzwassers. Damit haben wir aber etwas Wesentliches geändert an der Ausgangslage: Nun ist unser System nicht mehr geschlossen, sondern ist ein offenes System geworden. Das ist zwar grundsätzlich noch nichts Schlechtes, das Problem liegt vielmehr darin, das wir nicht kontrollieren können was wir aus dem System entfernen und was wir mittels Wasserwechsel zuführen. Somit kommen wir zum nächsten Kapitel: Die Anreicherung von Spurenelementen (Schwermetalle).

Anreicherung von Spurenelementen


Ideal wäre es, wir lebten an der Küste und würden Wasserwechsel mit an einer sauberen Stelle entnommenen natürlichen Meerwasser machen (ausserdem könnten wir dann am Feierabend etwas am Strand liegen, eine Runde schwimmen und anschliessend den Sonnenuntergang betrachten). Als Binnenlandbewohner bleibt uns diese Möglichkeit verwehrt (dafür haben wir Blick auf die Alpen) und somit mischen wir uns künstliches Meerwasser aus Salzmischungen an. Besser wäre es, die Salzhersteller würden uns fertig angerührtes Wasser liefern, aber das wäre etwas unhandlich (Die Nichtbodybuilder ächzen ja schon, wenn sie einen 20Kg Tropic Marin Kübel die Treppe hochbuckeln müssen). Das Problem ist nun, dass im Meerwasser Dutzende von Elementen drin sind (mehr oder weniger alle natürlich vorkommenden Elemente sind im Meerwasser zu finden), deren vier in überwiegender Mehrheit (Natrium, Chlor, Kalzium und Magnesium) während die anderen in um Zehnerpotenzen kleineren Mengen vorkommen. Als Vergleich kaufen wir einen Lastwagen voll mit Basketbällen, Volleybällen, Fussbällen und Tennisbällen und da drin sind aber auch ein paar Ping-Pong-Bällle und sogar ein paar Stecknadelköpfe. Wir nehmen nun mit einer Schaufel eine Ladung dieser Ballmischung vom Laster: Wie können wir sicherstellen, dass wir genau die richtige Menge der Stecknadelköpfe erwischen? Können wir nicht: Diese werden ganz unten liegen, in den ersten 100 Schaufelladungen wird kein einziger Stecknadelkopf sein und am Schluss wischen wir diese alle auf einmal von der Ladebrücke und geben sie in unser Becken. Die Salzhersteller haben das gleich Problem: Kaum kommt eine Ladung Salz aus der Mischmaschine wird sich diese beginnen zu entmischen. Was und wieviel also in unserem Eimern landet, muss nicht unbedingt das sein, was auf dem Etikett draufsteht und was normalerweise in natürlichem Meerwasser so drin ist. Was tun die Salzhersteller um diesem Problem zu begegnen: Sie werden wohl tendenziell eher zu viele Stecknadelköpfe in ihre Mischungen geben um sicherzustellen, dass bei jeder Charge ein paar auf unserer Schaufel landen. Für unser Becken heisst das aber, dass wir zu viel von diesen Stoffen reingeben und sich diese nach einer Weile zu allenfalls schädlichen Konzentrationen anreichern (z.B. ist Arsen in unseren Meersalzmischungen, jeder der Agatha Christie gelesen hat, weiss, dass man bald mit einem Etikett am Zehen im Leichenschauhaus landet, wenn man vom Butler ein paar Krümel in den Tee gebröselt bekommen hat).

Die Triton Methode


Endlich sind wir da angelangt, wo wir hinwollten: Die Erläuterung der Triton Methode. So weit ich die Methode verstehe und ich betone mir fehlt zur Zeit noch jegliche praktische Erfahrung, funktioniert die Sache folgendermassen.

Wir gehen gedanklich zurück zu unserem Acrylbecken mit aufgeklebtem Deckel. Wir schliessen unser System so weit als möglich und ersparen uns damit einigen Aerger. Wir verzichten fortan auf Wasserwechsel und ersetzen nur noch das verdunstete Wasser durch reines Wasser aus der Osmoseanlage mit nachgeschalteten doppelten Harzfiltern. Wir betreiben einen Abschäumer um die groben, unlöslichen Stoffe aus dem Wasser zu entfernen (z.b. Eiweisse, sprich Fischkot) und haben im Technikbecken einen gut beleuchteten Algenfilter. Nun gehen wir regelmässig (alle 3 Monate) hin und messen die Konzentration von 30 Stoffen mit hoher Genauigkeit (die Messmethode heisst:
optische Emissionsspektrometrie mittels induktiv gekoppelten Plasmas "ICP-OES", ich meine landläufig von Laien als Spektralanalyse oder Gaschromatographie bezeichnet. Es gibt daneben noch eine zweite Messung die im Triton-Lab durchgeführt wird, diese heisst HPCL und wird nur bei Bedarf durchgeführt). Da die hierfür benötigten Geräte unser Hobbybudget überschreiten, den ganzen Platz im Gästeklo belegen würden und wir Deppen so ein Ding gar nicht bedienen könnten, lassen wir die Tests von einem spezialisierten Labor durchführen. Wird nun festgestellt, dass wir von einem Stoff zu wenig im Becken haben, geben wir gezielt die richtige Menge dieses Stoffes ins Wasser. Sollten wir von einem Stoff zu viel im Becken haben, verdünnen wir unser Wasser so weit, bis dieser Stoff wieder im Normbereich liegt. Von den Stoffen welche regelmässig verbraucht werden (sprich in grossen Mengen in Korallen verbaut werden) geben wir täglich die verbrauchte Menge in Form von 3 Flüssigkeiten ("Elementz Base 1, 2 und 3) ins Becken (hier scheint die Methode auf Balling aufzusetzen) und entfernen die entsprechende Menge Wasser aus dem Aquarium. Die Elemente welche fehlen kauft man beim Triton-Händler des Vertrauens in Fläschchen und gibt diese streng nach Anweisung des Online-Rechners auf der Triton-Seite in sein Becken. Ebenso gibt es beim Triton-Vertreter das hochreine Salz ("Puri") zu kaufen um angereicherte Elemente zu verdünnen.

Zusammenfassung


Zusammenfassend kann man also sagen, dass es bei der Triton-Methode um eine Weiterentwicklung der Balling-Methode handelt. Anstelle des Wasserwechsels, der zwingend zur Balling-Methode gehört (Stichwort Ionenverschiebung), tritt eine sehr umfassende Messung der Wasserwerte und die gezielte Korrektur von zu tiefen und zu hohen Werten.

Wer braucht die Triton Methode?


Es gibt viele Meerwasseraquarianer die messen ihre Werte nie, machen selten Wasserwechsel, verwenden normales Leitungswasser und wenn die nicht regelmässig ihre bunten Korallen zurückschneiden würden, dann würden diese bis an die Zimmerdecke wachsen. Wie es bei Zimmerpflanzen Personen "mit dem grünen Daumen" gibt, die einfach spüren was ihre Pflanzen brauchen, gibt es auch Meerwasseraquarianer die sehr gut beobachten, kleinste Veränderungen feststellen und dann instinktiv wissen was sie zu tun haben. Diese Aquarianer gehören klar nicht zur Zielgruppe der Triton-Methode.

Für Meerwasser-Aquarianer wie ich, denen diese besondere Fähigkeit fehlt, und die ihre Becken eher rational und numerisch betreiben, kann die Triton-Methode durchaus Vorteile bringen. Gerade solche, welche trotz hohem technischen Aufwand mit den erzielten Resultaten nicht zufrieden sind (mein Korallenwachstum und -Färbung lässt zu wünschen übrig) könnten den Durchbruch erzielen durch Anwendung dieser neuen Methode. Ich persönlich bin auch einfach neugierig wie meine Wasserwerte aussehen wenn sie professionell gemessen werden.

Anwendung der Triton Methode bei mir


Die Methode startet mit der Durchführung eines Wassertests. Hierzu habe ich mir heute einen Test bei Seaplanet gekaut. Dieser besteht aus einem Probegefäss und einer Plastikkarte in Kreditkartengrösse als Nachweis, das ich für den Test die 50 Franken vorausbezahlt habe. Des weiteren ist eine Klebeetikette, ein Adress- und Zollkleber und eine Anleitung dabei. Erst eröffne ich ein Account bei
Triton-Lab um meine Probe beschriften zu können. Danach entnehme ich eine Wasserprobe und sende diese ans Triton-Lab in Deutschland. Nach ein paar Tagen werde ich unter meinem Account online die Messdaten und Empfehlungen ablesen können.

Um sicherzustellen, dass mein Osmosewasser wirklich rein ist, kaufe ich zwei Flaschen Mischbettharz von Triton. Die Methode sieht vor, dass nach der Osmoseanlage ein Mischbettharzfilter geschaltet wird, danach eine Leitwertsmessung und dann noch ein Mischbettharzfilter. Da in meiner Vertex Puratek Osmoseanlage eine Harzpatrone enthalten ist, ich bereits über ein Tune RO/RD Messgerät verfüge und ich meine alte Dupla-Patrone mit Mischbettharz immer noch nachgeschaltet im Einsatz habe, bin ich von dieser Seite her schon lange ein "Tritonist" und muss in der Hinsicht nichts ändern. Ich leere den Inhalt beider Harzpatronen, spüle diese aus, fülle neues Harz ein und schliesse die Patronen wieder. Ein Kinderspiel und dauert keine 10 Minuten: Wenn ich mir das grösstenteils dunkel verfärbte Harz ansehe, hätte ich dies durchaus schon vor einer Weile machen können (mein TDS-Meter hat zwischen 2 und 3 ppm angezeigt in letzter Zeit und jetzt ist es wieder eine fette Null).

Weiterführende Informationen


http://nanoriffe.de/index.php?page=Thread&postID=98838#post98838
und natürlich hier:
http://www.triton-lab.de

Der Triton-Test für 50 CHF von Seaplanet


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Anleitung, Probebehälter, Plastikkarte, Aufkleber für den Behälter, Adresse und Zoll


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Mein Päckchen ist fertig für den Versand


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Harz für den Mischbettharzfilter. 20 CHF pro Flasche ist ein guter Preis


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Das Harz aus beiden Patronen war in den unteren 3/4 schon stark dunkel verfärbt, sprich erschöpft


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273ppm Eingangswasser wird zu 0 ppm nach dem ersten Harzfilter und 0 ppm nach der zweiten Filterpatrone


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