1:0 für Foxy

In meinem Aquarium ist zu viel Fisch drin. Längerfristig werde ich kein schönes Aquarium mit bunten Steinkorallen haben, wenn ich nicht meinen Fischbestand reduziere. Das Fuchsgesicht ist inzwischen fast 20cm gross, der Kofferfisch bald 15cm, der Desjardinii-Doktor hat auch bald 15cm und die beiden Flavascens sind mit 10cm auch schon grosse Kerle. Fische kaufen oder bekommen ist eins, diese aber wieder herzugeben eine ganz andere Geschichte…. Den Kofferfisch kann ich nicht weggeben, weil dann Anita etwa 3 Monate lang nicht mehr mit mir spricht, denn es ist ihr Lieblingsfisch zu dem sie oft knutschende Geräusche macht (ich sag's ja: Frauen sind anders…). Den Desjardinii kann ich nicht weggeben, weil ich diesen von Heinz bekommen habe, er regelmässiger Leser meines Blogs ist und er immer wieder nach Bilder oder Geschichten seines Fisches dürstet. Die beiden Flavascens-Brüder kann ich nicht weggeben, weil sie meine Lieblingsfische sind, also fälllt die Wahl auf Foxy, das Fuchsgesicht. Tja, mein Lieber, so einsam kann man im Regen stehen, wenn man keine Lobby hat!

Ricky, ein Aquarianer in der Nähe von mir, würde den Foxy gerne übernehmen. Die letzten beiden Wochen war ich jeweils schlecht verfügbar, letztes Wochenende hatte Ricky Programm, aber heute passt es uns beiden. Ich versetze Ricky per WhatsApp in erhöhter Marschbereitschaft und gehe auf Fuchsjagd. Der Plan ist der folgende: Fischfalle im Becken mit Futter drin, Foxy rein, Türe zu, Eimer mit Wasser aus dem Aquarium füllen, den wild um sich schlagenden Foxy mitsamt Falle aus dem Aquarium heben und in den Eimer setzen. Deckel drauf und Foxy beruhigen. Dann rasche Meldung an Ricky, Ricky steigt ins Auto, fährt wie der Blitz nach Felben und holt sich Eimer samt Foxy. So weit der Plan, in der Praxis ist Schritt 2 der schwierigste: Wie kriegt man einen 20cm grossen Fisch dazu sich in einen 20cm grossen Glaskasten zu setzen und zu warten bis sich hinter seiner Schwanzflosse die Falltüre schliesst?

So erweist sich der erste Tag der Fuchsjagd dann auch als Fehlschlag: Ich hätte Kofi etwa 200 Mal fangen können und dann noch 80 Mal die Grundel. Der Foxy hält sich aber eher im Hintergrund, tritt erst in Aktion als ich die Falle mit Frostfutter fülle und erweist sich dann als etwas "intellektuell herausgefordert" weil er nicht schnallt, dass man Futter nicht durch eine Glasscheibe fressen kann obschon man es doch sieht.

Nach einer halben Stunde breche ich die Übung für heute ab: Ich lasse die geschlossene Falle im Becken, sodass sich Foxy an den komischen Glaskasten gewöhnen kann: Morgen ist auch noch ein (Jagd)tag!


Die Ausrüstung für den Aquarienfischer liegt bereit: Fischfalle, Eimer, Tupperware um den Eimer mit Aquarienwasser zu füllen, Schnur und Handtuch


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Ich musste etwas Platz schaffen um die Falle gut aufstellen zu können


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Die Schnur hält die Falltüre, der Hocker die Schnur…


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Kofferfische haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind verfressen, neugierig und nicht sehr schlau, somit leichte Beute!


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Schlangenseesterne sind verfressen, neugierig aber schlau: Die holen sich das Futter mit einer Tentakel aus der Falle und verspeisen den Brocken in aller Ruhe und Sicherheit in ihrer Wohnhöhle


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Zweiter Versuch: Diesmal mit 3 Brocken Frostmysis: Das Interesse ist gross


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Bei Fuchsgesichtern ist nicht viel von der Gerissenheit von Füchsen vorhanden; Foxy versucht grad das Frostfutter durch die Scheibe zu fressen


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