Bau einer Druckdose - Klebertest

Ein Meerwasseraqarianer hat üblicherweise für die Vertreter der Süsswasserfraktion nur ein müdes Lächeln übrig: Ja, ja, ihr mit euren HMF's und Guppys, die ihr - kaum ist der Nitritpeak vorbei - in eure Becken setzt und welche sich von alleine fortpflanzen! Ein bisschen Restrespekt ist allenfalls noch übrig für Diskuszüchter, die scheinen einen ähnlich grossen Aufwand zu betreiben wie die Meerwasserkollegen. Wenn wir aber mal unser Überlegenheitsgehabe beiseite legen, müssen wir zugeben, dass es da doch einige Süsswasserkollegen gibt, die es schwer drauf haben. Bei einigen Themen, wie zum Beispiel der Verteilung von Druckluft im grossen Stil, sind uns die Zuckerwasserkollegen um Meilen überlegen. Oder hat jemand von euch schon mal den Begriff "Druckdose" oder "Ringleitung" gehört? Das Problem ist das folgende: Will ich in einem Raum überall Druckluft mit gleichmässigem Druck zur Verfügung haben, kann ich nicht einfach meterlange Silikonschläuche verlegen, denn diese engen Schläuche haben zu viel Reibung und so kommt nach 5 Metern am anderen Ende nur noch ein laues Lüftchen raus, statt dicke Pusteluft. Man kann sich das zur Anschauung folgendermassen vorstellen: Habe ich einen Gartenschlauch in welchen ich alle paar Meter ein Loch gebohrt habe, dann spritz das Wasser zwar munter aus dem ersten und vielleicht noch zweiten Loch, aber ab dem 5. Loch kommt da nur noch Nieselregen und aus dem letzten Loch noch ein feines Rinnsal. Stelle ich hingegen ein Fass in die Mitte meines Gartens und bohre meine Löcher alle in derselben Höhe rundherum in mein Fass, dann sprudelt das Wasser eifrig aus allen Löchern und das auch noch gleich stark. Das ist das Prinzip der Druckdose. Verwende ich Luft, dann kann das Fass auch liegen und die Löcher brauchen auch nicht mehr auf gleicher Höhe angeordnet zu sein. Wird allerdings das Fass etwas gar lang, dann mache ich besser einen ringförmiges Fass und hätte somit die Ringleitung erklärt (wobei ich zugeben muss, dass hier das Fassbeispiel eher wenig zur Klärung des Sachverhaltes beigetragen hat…).

Wer mal so eine Ringleitung in der Praxis sehen will, soll über seinen meerwasserbedingten Schatten springen und mal bei diesem L-Wels-Züchter reinschauen: http://www.l-welse.com/reviewpost/showproduct.php/product/1609

Ich wollte mir schon länger mal so eine Druckdose für an die Decke meines Kellers bauen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Jetzt ist aber der Verteilbalken (eine Art schlecht konstruierte Druckdose) meines Resun-Kompressor undicht geworden und so will ich das Vorhaben endlich umsetzen.

Das grösste Problem sehe ich beim Einkleben der Anschlüsse für die Ausgänge. Was ich auf jedem Fall vermeiden möchte ist, dass meine Anlage schon nach ein paar Mal ein- und ausstecken der Schläuche undicht wird, denn dann wäre ich ja gleich weit wie mit meinem jetzigen undichtem Verteilbalken. Als erstes versuche ich die orangen Hähnchen des Gardena Micro-Drip Systems. Diese sind vermutlich aus Polypropylen (PP) und ich weiss nicht, wie ich dieses fest mit PVC-U verkleben kann. Ich versuche es erst mit der Kombination von Tangit-Reiniger und Kleber und dann noch mit UHU Max Repair. Beides hält nicht. Heute der zweite Versuch mit denselben Klebstoffen aber diesmal rauhe ich die Oberflächen auf. Sollte auch das nicht halten, werde ich mal Tante Google anwerfen und mir einen geeigneten Kleber für diese Anwendung suchen; irgendwas wird es ja dafür schon geben, hoffe ich.

So machen es die Süsswasserprofis (Bild von L-Welse.com)


Ringleitung

Der Verteilbalken an meinem Kompressor ist undicht geworden


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Ich brauche derzeit nur 4 Anschlüsse für die Grobverteilung


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Die Feinverteilung auf die Becken übernimmt ein Verteilbalken mit Anschlusshahnen


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Anstelle des Verteilbalkens soll künftig eine Druckdose an die Decke kommen; aber wie kann ich die Hähnen stabil einkleben?


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