Freilandfutter für die unbekannten Larven

Ich poste den Video, den ich gestern von diesen unbekannten Larven gemacht habe im Forum von IG-Meeresaquaristik.de. Die Antworten, welche ich erhalte, sind sehr kompetent und wir kreisen die Larven ein als Cryptocentrus cinctus larva - Zitronen-Wächtergrundel oder Pseudochromis flavivertex - Gelbrücken-Zwergbarsch. Aufgrund der blauen und gelben Pigmente um die Augen, tippe ich eher auf Letzteres, es würde mich ja auch erstaunen, wenn das Paar Zitronengrundeln schon nach einer guten Woche in meinem Becken Nachwuchs hätte. Auf jedem Fall sind die Larven deutlich kleiner als A. Ocellaris und wünschen ihre Buletten gerne in kleine Häppchen geschnitten. Da ich nicht sonderlich gut darin bin unter dem Mikroskop Futtertiere zu filetieren, muss ich mir was anderes einfallen lassen. Die grosse Stunde meiner Freiluftkultur ist gekommen: Ich siebe ein paar Liter der Brühe durch und lege den Inhalt des feinen Siebes unter das Mikroskop: Es sind zwar viele Chitinpanzer zu finden aber der sind auch genug Ein-, Mehr- und Vielzeller vorhanden, damit sich die kleinen Larven ein passendes Filet Mignon raussuchen können. Bei diesem Zufallsfang (wären die Larven nicht gleichzeitig mit den Ocellaris geschlüpft, wären alle von mir unbemerkt im Abschäumer verendet) kann ich nichts verlieren und nur gewinnen: Also rein mit dem Futter auch wenn es vielleicht bakteriologisch nicht ganz kosher oder halal ist.

Der Postbote und die Nachbarn werden sich schon wundern, was der Spinner da wieder vor's Haus gestellt hat


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Diese Solar-Teichbelüftung gibt's bei Conrad: Sie pumpt allerdings nur bei direkter Sonneneinstrahlung; genau dann, wann das Plankton erhöhten Sauerstoffbedarf hat


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Blubber Blubber mit Sonnenenergie


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Grad als klinische Reinkultur kann ich das nicht bezeichnen


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Zwei Siebe ineinander gestellt: Das grobe natürlich zuerst, ist ja logo


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Für diejenigen, welche als Kind nie im Sandkasten spielen durften: Das grobe Sieb zuerst, nicht umgekehrt!


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Doofe Insekten, die sich meine Kultur als Zwischenlandeplatz ausgesucht haben; wäre rundherum ja Platz genug gewesen…


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Im feinen Sieb sammelt sich ein buntes Allerlei


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Unter dem Mikroskop zeigt sich: Getier in allen Grössen aber auch viele leere Chitinhüllen; sind bestimmt Ballaststoffreich…


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Auf jedem Fall hat es reichlich Brachis drin aber auch Ciliaten und mir unbekannte Kleinlebewesen


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Viele, viele, bunte Nemos! Wer genau hinsieht, sieht da aber auch noch etwas anderes…


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Der hier sieht doch sehr un-Nemo aus, oder? (als Grössenvergleich beachte man die frischgeschlüpfte Artemia Nauplien auf 8 Uhr)


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Wer frisst hier wen? Die Artemianauplien sind auf jedem Fall nicht mundgerecht


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So sieht eine eintätige Nemolarve aus, die ist ja schon ordentlich pigmentiert, das Grün ist wohl ein Artefakt unter LED-Licht, sie erscheinen eher ockerfarben


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Wir sind uns einig, das hier ist eine ganz andere Larve?


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etwas kleiner als die A. Ocellaris und der Körper eher torpedoartig; das wird von der Form her eher einmal Forelle und nicht Karpfen


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Die Augen reflektieren das Umgebungslicht und sind gelb/blau irisierend


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Aus euch Larven wird mal was anderes werden als Anemonenkuschler


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Ich hoffe meinen stylischen Bozenhalter für den Fischkeller mögen meine Leser zu begeistern: Es wird euch nicht entgangen sein, dass ich mehr Zeit im Keller als im Wohnzimmer verbringe und mit fetziger Musik macht Reaktoren putzen doppelt Spass!


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