Fischhaschisch oder Kameldung? - Test der Masstick

Bei Mrutzek ist ein neues Futter zu finden: masstick. Die Beschreibung lautet:

Masstick - Futterpaste
Masstick ist eine selbsthaftende Paste in Pulverform die mit etwas Wasser aktiviert wird. Einmal angemischt, kann die Paste an jeder Oberfläche im Aquarium befestigt werden entsprechend der Bedürfnisse der Tiere.

Masstick ist die perfekte Verbindung aus Wissenschaft und Natur. Natürliche Garnelenvorkommen im Naturreservat Veta la Palma bilden die Grundlage für eine einzigartige Futterpaste. In ganz Europa wird dieses Futter bereits von Züchtern und Importeuren benutzt um Importe und Nachzuchten zu versorgen. Bei der Produktion wird vollständig auf den Ankauf von Rohstoffen verzichtet. Alle Zutaten sind direkt aus der eigenen Zucht. Die spezielle Pulverform erlaubt eine zusätzliche Anreicherung mit Vitaminen oder auch Medikamenten. Auf diese Weise kann Masstick gezielt auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt werden. Masstick löst ich unter Wasser nicht auf und treibt nicht durch das Wasser. Auf diese Weise wird sichergestellt dass das vollständige Futter verbraucht wird und keine Reste unnötig das Wasser belasten. Außerdem haben alle Tiere genug Zeit Futter aufzunehmen.

(aus www.meerwasserforum.info)

Ich bestelle davon einen kleinen Probebeutel, denn ich will das Zeugs testen. Das Futter ist gefriergetrocknet wie Astronautennahrung oder Nescafe. Es lässt sich mit Wasser nur schwer anrühren und will kräftig durchgeknetet werden. Da ich auf überreichende Düfte an meinen Fingern allergisch reagiere (z.B. vermeide ich deswegen zum Beispiel auch das Berühren von Käserinde - Jeder spinnt auf seine Weise), graust es mich etwas mit blossen Händen in die nach Fisch riechende Paste zu greifen. Zum Glück habe ich eine ganze Packung Operationshandschuhe, mit welchen ich meine Hand vor der Duftschleuder schütze.

Ich knete die Masse zu einer Wurst und daraus forme ich Kügelchen. Ein paar Resten klebe ich im Keller an die Bypassbecken. Keine Reaktion der Nemos, die scheinen den Duft des Futters nicht zu mögen. Dann also mit einer ganzen Kugel hoch zum Riffbecken, Linke Hand mit der Kugel ins Wasser und mit der rechten die Kamera ausrichten, da schnappt der Doktor zu und beisst mich in den Finger: Ich erschrecke, ziehe plötzlich meine Hand zurück und lasse die Kugel fallen. Sofort stürzt sich der Schlangenseestern drauf und lässt nicht mehr los. Es scheint, beim Duft des Futters dreht sowohl mein Zebrasoma Velifer wie auch der Schlangenseestern komplett durch. Eine weitere Kugel forme ich zu einer Stange und halte sie mit spitzen Fingern ins Wasser: Kofi kommt angeschwommen und springt vor Begeisterung fast aus dem Wasser.

Fazit: Das Futter scheint den meisten Fischen (zumindest den Gemischtkostlern) sehr zu schmecken: Das Anrühren und kneten und die anschliessende Lagerung im Tiefkühler finde ich persönlich etwas aufwendig.

Vor einer knappen Woche stelle ich fest, dass die Bartkoralle ihre Polypen nicht öffnet. Dies kommt mir spanisch vor, da diese Koralle sonst immer sehr gut dasteht und des weiteren ist sonderbar, dass ein abgebrochenes Stück, ebenfalls alle Polypen zu hat. Warum sollten beide Korallen gleichzeitig ihren "Bad Hair Day" haben? Wie es am nächsten Tag nicht besser wird, kontrolliere ich den KH-Wert meines Wassers. Oh Schreck: Dieser ist auf knapp 4 abgesunken, kein Wunder! Ich stelle dann fest, dass meine Grotech Dosierpumpe im Programmiermodus steht in welchem sie ja nicht dosiert. Ich habe keine Ahnung, wann ich das letzte Mal da was gemacht habe, war es eine Woche oder eher zwei? Ein dummer Fehler von mir mit schwerwiegenden Konsequenzen!

Ich erhöhe den KH erst mal auf 5 und am nächsten Tag auf 6, aber es ist schon zu spät. Das Wasser ist sonderbar trüb und so mache ich zwei grosse Wasserwechsel von je 120 Liter. Wie ich gestern von einem kurzen Geschäftstrip nach London zurückkomme, ist auch eine Acropora nur noch Skelett. Beide Korallen sind nicht mehr zu retten, also hole ich einen Eimer und beginne im Becken aufzuräumen: Eine tote Acro, die grosse Bartkoralle und der kleinere Bruder, zwei tote Seeigel und jede Menge Muschelschalen und Schneckenhäuschen. Das Bartkorallenskelett stinkt ziemlich eklig, die ist also am verfaulen, was wohl auch der Grund für den Tod der beiden Seeigel ist. Ich gebe Bakterien ins Becken und hoffe, dass es sich bald wieder stabilisieren wird.

Der 14g Beutel Masstick von Mrutzek


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Wo zum Teufel liegt El Pto. de Santa Maria-Cadiz? Hier findet ihr die Antwort


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Luftdichte Verpackung um die Drogenhunde am Zoll zu täuschen…


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14g Fischpulver mit 7ml Osmosewasser mischen


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Mit Rühren wird das nichts!


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Aber ich will ja nicht, dass meine Finger die nächsten Tagen nach Fisch stinken: Also müssen Handschuhe her


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Hier kann man nochmals tief in die anale Kindheitsphase eintauchen


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Etwas Kameldung an die Scheibe gepappt: Die Nemos sind vom Klecks an der Scheibe aber nur tangential berührt


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Nach dem Doktorenbiss, fällt mir die Kugel runter: Der Schlangenseestern ist begeistert


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Die nächste Kugel forme ich zu einer Stange um und füttere von oben: Auch Kofi liebt den Fischhaschisch


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Ich entsorge einen Kübel voll Korallenskelett, Muschelschalen, Schneckenhäuschen und zwei toten Seeigel


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