Mein Morgenritual im Keller

Ich stehe jeden Morgen um 6:30 auf und wackle als erstes schlaftrunken in den Keller um eine halbe Stunde lang "Zuchtarbeit" zu machen. Um als Hobbyzüchter Resultate zu erzielen, muss man konsequent das Pflegeprogramm jeden Tag durchziehen: Egal ob man Lust hat, erkältet, übermüdet oder verkatert ist: Schlüssel zum Erfolg ist Beständigkeit und jeden Tag auf's Neue seine Pfleglinge pflegen. Ich zeige heute mal nur das "Pflichtprogramm", die Kür in Form von Scheiben reinigen, Technik entkalken oder geschredderte Anemonenreste aus einer Strömungspumpe kratzen (ist mir heute passiert), lasse ich wohlweisslich weg.

Diese erste halbe Stunde im Keller, immer noch im Pijama (die Fotostrecke heute habe ich am Abend zu Illustrationszwecken aufgenommen) ist mein Start in den Tag und danach fühle ich mich jeweils fit für meinen Arbeitstag: Das, was ich ja im Keller mache ist nicht Arbeit, sondern Hobby!

Wenn ich den Keller betrete, begutachte ich erst mal alle Becken: Sind noch alle Bewohner da? Hat es Nachwuchs gegeben? Ist irgendwo ein Leck?


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Als Erstes sorge ich für sauberes Wasser: Manueller Wasserwechsel am stand-alone Kreisel


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Der Schlauch kommt in ein Sieb was verhindert, dass ich Larven absauge


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Das sind ca. 3 Liter Wasser aus 9 Liter, also 1/3


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In diesem 120 Liter Fass steht mein angerührtes Salzwasser aus Osmosewasser und Tropic Marin Classic Salz


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Das Becken wieder mit Frischwasser auffüllen, schonender wäre, dies mittels Behälter und Schlauch tröpfchenweise zu machen


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Einfacher geht der Wasserwechsel in den Kreiseltanks, die an der Zuchtanlage angeschlossen sind. Erst den Stutzen entfernen…


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und durch das Ablaufsieb ersetzen


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Der Wasserwechsel kann beginnen!


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Hahn öffnen und die Spülung beginnt


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Nach etwa 5 Minuten ist alles Wasser ersetzt


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Jetzt beginnt die Raubtierfütterung: Absieben von Brachionus


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Die Guten ins Töpfchen


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Die Schlechten (sprich das Wasser) ins Kröpfchen (meinen "Aquarienspucknapf")


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Nachdem das Zooplankton mit Phytoplankton gefüttert wurde, ergänze ich den Pegel in allen Reaktoren mit Frischwasser. Jetzt messe ich den Nitratgehalt der Phytokultur


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und gebe bei Bedarf Planktondünger (F/2 Lösung) dazu


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Das sind eingelegte Artemianauplien vom Vortag: Schön mariniert in Aqua Biotica Orange+


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Ich spüle die angereicherten Nauplien mit Salzwasser aus der Spritzflasche


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Mit der Pasteurpipette oder verlängerten Spritze bekommen die grösseren Tiere einen Schuss Nauplien


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Alle Gefässe immer vor und nach Gebrauch gut auswaschen


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Die Kultur, unter der die Kübel stehen, war gestern Morgen dran, also ist nun die auf der rechten Seite an der Reihe


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den "Vorlauf" nehme ich nicht, da sind meist Artemiaschalen oder ungeschlüpfte Zysten drin


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Während die Artemien aus dem Reaktor laufen, bleibt Zeit um Frostfutter aus dem Tiefkühlschrank zu nehmen um diese aufzutauen


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… aber rechtzeitig abdrehen, oben kommen nämlich die Schalen. Verpasst man den Zeitpunkt, ist die Artemiaproduktion des Tages versaut


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ein paar Tropfen der Anreicherungslösung


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Die Pipette wird mit Salzwasser gespült


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In ca. einer Stunde, wenn ich geduscht, gekämmt, parfümiert und deodoriert aus dem Haus gehe, haben die Nauplien schon etwas vom Anreicherungsmittel aufgenommen


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Den Reaktor spüle ich mit heissem Wasser, das drückt den Bakerienlevel etwas runter


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alle paar Tage, wenn der Reaktor schon deutlich riecht, desinfiziere ich ihn mit Javelwasser (Warum nur haben alle meine Pyjamaoberteile an der linken Schulter eine ausgebleichte Stelle? Das liegt sicherlich nicht daran, dass ich den Reaktor immer zwischen Schulter und Hals einklemme um unten den Hahn zu öffnen um diesen mit Javelwasser durchzuspülen….)


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Den gespülten Reaktor mit 1 Liter Salzwasser befüllt und jetzt ein Schuss AF430 Artemianauplien aus dem Tiefkühler


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ein paar Körnchen Anreicherungsmittel


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Ich verwende ein Produkt von Mrutzek: Das Aqua Biotica Green


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Das Frostfutter ist zwischenzeitlich auch aufgetaut und nun verfüttere ich es den grösseren Tieren und den Bewohnern des Riffbeckens


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