Deutschland sucht den Superstar und Picasso flippt aus

Gestern Abend bin ich bei Dennis, der wegen Weltreise sein Becken auflöst, und kaufe einen Kofferfisch, zwei Mandarins, fünf Wurdemanni Garnelen und ein Stück einer Briaerium Hamrum Koralle. Zu Hause angekommen, beim Anpassen, teile ich gedanklich die Fische in Becken auf. Kofi, der Kofferfisch kommt natürlich ins Riffbecken, Ehrensache! Das Picasso-Nemo-Paar, soll mit der Kupferanemone ins Riffbecken: Vielleicht bringe ich sie da zum Laichen. die Teenager-Nemos kommen ins Aufzuchtbecken links zusammen mit den beiden Mandarinfischen. Diese sollen sich stressfrei an mein Wasser gewöhnen können, später kommen sie dann schon noch ins Riffbecken.

Erst bringe ich den Stein mit der Kupferanemone und den beiden Steinkorallen ins Riffbecken. Da sich das bestehende Nemopaar seit Jahren rechts-hinten befindet, setze ich den Stein nach links vorne. Ich denke die 80cm Distanz und die Riffsäule dazwischen werden die Tiere als Reviergrenze akzeptieren. Dann bringe ich die beiden Picassos ins Riffbecken. Die anderen Fische beachten die Neuankömmlinge gar nicht, ganz im Unterschied zu Fischen, die ich sonst nachgesetzt habe. Kann es sein, dass die Fische, weil sie seit Monaten in demselben Wasser schwimmen, schon "Aquariengeruch" angenommen haben und man sich olfaktorisch bereits kennt? Das Weibchen ist sehr ruhig und schwimmt um die ihr zugewiesene Anemone rum, während das Männchen sich mutig in der ganzen Wassersäule in der linken-vorderen Ecke bewegt. Anita und ich setzen uns vor den Fernseher und schauen die Aufzeichnung von Deutschland sucht den Superstar. Nach einer Weile, es kommt grad eine eher langweilige Darbietung, blicke ich ins Becken und sehe, dass sich das Picasso-Männchen schon in der Mitte des Beckens befindet und das etablierte Nemo-Männchen ihn aufgeregt wegzuverscheuchen versucht. Er schwimmt ihm mutig entgegen, drängt ihn ab und attackiert den weissen Eindringling mit dem Mund. Das Ureinwohner-Männchen ist deutlich grösser als der Picasso und so denke ich, dass letzterer bald klein beigeben wird und sich schmollend in seine Anemone zurückzieht und gut ist. Während im Fernseher die Stars und Sternchen ihre Lieder trällern, steigt die Aggression im Becken nebenan: Das Picasso-Männchen macht minütlich neue Territorialübergriffe und in der Zeit zwischen zwei Attacken, streitet er heftig mit seinem eigenen Weibchen. Mist, was habe ich da nur angerichtet!!!? Ich vermute, dass beim Männchen der Testosteronspiegel nun so hoch ist, dass er auch die bestehende Rangordnung mit seinem Weibchen vergessen hat und nun zum Superstar werden will! Wie die Situation sich nicht beruhigt, muss Dieter Bohlen eingreifen und so greife ich beherzt mit dem Netzchen ins Becken und - oh Wunder - ich erwische beide Picassos mit einem Schwung: Tja, wenn zwei sich streiten, dann freut sich der Dritte aufs Finale.

Ich bringe die beiden Streithähne nach unten in ihr angestammtes Becken: Vielleicht kommt das Männchen in seiner angestammten Umgebung wieder zur Ruhe? Kommt er aber nicht: Kaum aus dem Netzchen entlassen, sind die beiden in einen Kampf verwickelt wie zwei Bulldoggen. Das Männchen kommt in die Arrestzelle und soll über Nacht sein Mütchen abkühlen: Ich fange ihn raus und gebe ihn ins Becken mit den Banggais. Ruhe ist im Körbchen und DSDS kann weiterlaufen.

Am Morgen fange ich das Männchen aus dem Banggai-Becken und gebe es wieder zu seiner Angetrauten: Jeder hat eine zweite Chance verdient und die Nacht hat ihn bestimmt resozialisiert. Hat sie aber nicht und sogleich beginnt er wieder den Hahnenkampf. Ich weiss, es ist nicht gerecht, aber diesmal fange ich das Weibchen und gebe dieses zu den Banggais: Vielleicht muss ich die zwei für ein paar Tage getrennt halten, um dann wieder einen neuen Versuch der Familienzusammenführung zu starten.

Noch schwimmen die beiden Picassos friedlich im grossen Becken


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Sie werden von Anfang an von den anderen Fischen in Ruhe gelassen: Ist es weil sie schon Stallgeruch angenommen haben? Schliesslich schwimmen sie im Keller in demselben Wasser


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Ist sie nicht eine Schönheit?


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Einmal hoch, dann wieder runter…


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Das Weibchen ist friedlich und lässt sich nach zwei Stunden in der Anemone nieder


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Der Feilenfisch ist ganz aufgeregt: "Frische Glasrosen, wie lecker!"


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"Glasrosen sind das Wienerschnitzel jedes Feilenfisches"


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Ich arbeite an einer Weiterentwicklung der fishgimmicks Light Trap: Die "Light Trap Air"!


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Die Larven werden aktiv mittels Luftheber ins Innere der Falle transportiert


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