5% Romantik, 95% Putzen

Vielleicht gibt es unter meinen Lesern ein paar Romantiker, die mal Tierpfleger, Raubtierdompteur oder Hobby-Fischzüchter werden wollen oder noch immer diesen Traum haben. Auch ich stelle mir manchmal vor, wie schön der Beruf des Tierpflegers doch sein müsse: Man könne den ganzen Tag mit jungen Pandabären kuscheln, die sich ganz tollpatschig benehmen… Die Realität sieht aber wohl anders aus, so viel kann ich aus meiner bescheidenen Erfahrung als Meerwasserfischzüchter berichten: Romantik und Tierliebe machen höchstens 5% aus, die restlichen 95% bestehen aus Putzen, Reinigen, Waschen, Desinfizieren und Schrubben.

Heute steht nebst den üblichen Arbeiten die Reinigung eines meiner Planktonreaktoren an. Des weiteren verrate ich mein kleines Geheimnis, wie ich gleichzeitig Artemianauplien von ihren Schalen trenne und diese mit Omega-3-Fettsäuren anreichere.

Der Planktonreaktor ist komplett veralgt und bedarf der Reinigung


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Ich siebe das Plankton aus, das Wasser kommt in den Ausguss


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Jetzt den Reaktor komplett innen und aussen mit heissem Wasser reinigen


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Frisches Salzwasser rein


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Phytoplankton als Futter für das Zooplankton


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Mal sehen, was sich da in meinem Sieb so tummelt


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eine tragende Copepode


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noch eine Copepode


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Die Kultur ist gut, damit lässt sich weitermachen: Der Inhalt des Siebes kommt also wieder in den Reaktor


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Ernte der Artemianauplien


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Ich fülle eine Artemiaschale mit Salzwasser


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Da kommt jetzt das Anreicherungsmittel rein


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und zum Schluss die Artemianauplien mit den Schalenresten


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Nun kann ich den ganzen Tag angereicherte Nauplien garantiert ohne Schalen ernten


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Kraftfutter für die älteren Nemos


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