Freitag 31. Dezember 2010
 
Da mein Auslandaufenthalt in Paris zu Ende ist, kann ich mich wieder in aquaristische Experimente stürzen: Zu gerne würde ich Ocellaris Larven zum Schlüpfen bringen und ein paar Nemos grossziehen (ich weiss, der Weg dahin ist lang und salzig). Ich besorge mir ein schickes, kleines Nano-Becken um gerüstet zu sein wenn meine beiden Turtel-Nemos so weit sind. Zum üben will ich eine Artemia-Zucht ansetzen.
Das Dennerle Nano Cube 10l für 139 CHF macht einen guten Eindruck und scheint für meine Zwecke geignet. Für das Teil gäbe es auch eine 10000-Kelvin Meerwasserleuchte aber die kostet nochmal soviel wie das Becken. Auch eine Mini-Heizung wäre erhältlich und sonstiges Zubehör für die Garnelenhaltung: Garnelen kommen bei mir in Knoblauch mariniert auf den Grill, mit sowas schlage ich mich doch nicht rum, Baby-Nemos müssen her!
Ich bin etwas hin- und her gerissen ob ich das 20 Franken teurere 20 Liter Becken nehmen soll, aber vom Handling und Platzbedarf her (ich will in meiner Küche schliesslich auch Jakobsmuschelcurry zubereiten können) nehme ich das kleinere. Beim Auslitern komme ich dann aber nur auf 8 Liter, was rauchen die bei Dennerle eigentlich wenn sie ihre Becken ausmessen? Aber ist ja egal, ich will das Becken sowieso nicht ganz füllen damit die Lampe und Küchenablage nicht verspritzt werden und die Abdeckung finde ich unpraktisch.
Ich setze also 5 Liter Meerwasser an und liege mit der von AquaCalculator errechneten Salzmenge nur knapp daneben mit Salinität 32. Das ist rasch korriegiert und die Artemiazucht kann beginnen.
Die ist der letzte Beitrag dieses Jahres. Dieses Jahr habe ich mein Hobby eher auf Sparflamme betrieben und so komme ich auch "nur" auf Gesamtkosten für das Jahr von 1'542 CHF (nachzulesen in der Ausgabenliste). Ich wünsche allen meinen Lesern einen fröhlichen Jahreswechsel, danke für eure Treue und alles Gute für 2011!
 
 
Das Dennerle Nano Cube 10l
Das Unboxing kann beginnen...
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Alles einzeln verpackt - die Kartonabfuhr wird's freuen
Erst mal alles trocken zusammenstecken
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Probelauf und Spülgang mit Leitungswasser
Warum geht in ein 10 Lier Becken nur 8 Liter rein?
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Auf 5 Liter Wasser komen 196g Tropic Marin BioActiv Sea Salt
Meint jedenfalls der AquaCalc, kam dann aber nur auf Salinität 32
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Ob die Rückwandfolie eine Woche Betrieb übersteht? Ich kappe jedenfalls die Ecken
So ein ein Nano-Becken gehört einfach in jede Küche!
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Sonntag, 19. Dezember 2010
 
Auf dem oberen Teil der Riffdeko habe ich die Krustenanemonen weitgehend vernichtet, dafür dünkt es mich wuchern sie mit doppelter Kraft auf der unteren Fläche. Also setze ich meinen Salzsäure-Feldzug fort und spritze nun auch die Polypen im Parterre. Die beiden Putzerlippfische machen ihren Job gut und beginnen sogleich Parasiten aus meinem Unterarm zu picken: Putzerlippfische im Haus ersparen einem die Kosmetikerin!
 
Putzerlippfisch in Aktion
 
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Samstag, 11. Dezember 2010
 
Wie schaffen es die Zierfischimporteure nur lebende Fische aus exotischen Ländern (meist) schadlos nach Europa zu überführen während es mir nicht mal gelingt eine Gipsmaske aus Bangalore in einem Stück nach Hause zu bringen? Die Maske müsse man, wie mir meine Kollegen in unserem Indischen Office erläutern, ganz oben am Giebel des Hauses anbringen damit diese von anfliegenden bösen Geistern von Weitem gesehen wird und diese vescheucht. Wie gerne hätte ich die Maske weit oberhalb meines Aquariums angebracht um anfliegende Dinoflagellaten, Algen und hohe Nitrat- und Phosphatwerte zu verscheuchen. Leider ist die Maske trotz Polsterung im Hartschalenkoffer inmitten meiner Schmutzwäsche zerbrochen und hat auch noch den Kofferinhalt mit Gipsstücken zugemüllt. Ich entsorge das gute Stück und werde mein Aquarium also weiterhin ohne spirituelle Hilfe betreiben.
Als Schutz vor anfliegenden Parasiten kaufe ich mir zum Trost bei Rio Xingu ein Päärchen Putzerlippfische, das Männchen mit sehr schöner gelber Färbung am Kopf.
 
 
Maske aus Indien welche Geister vom Haus vertreibt für 200 Rupien (5 Franken)
Putzerlippfischpäärchen welches 116 CHF von meinem Konto vertreibt
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Samstag, 4. Dezember 2010
 
Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert da an meiner Bogen-Strauch-Gorgonie? Ich weiss, dass ich ziemlich viele Borstenwürmer in meinem Becken habe, beim heutigen Wasserwechsel sind mir grad zwei auf der Tischkorallendeko entgegengekrochen (habe sie mir der Pinzette gepackt und entsorgt). Ausser Borstenwürmern fällt mir kein Tier ein welches genug Appetit haben könnte um so grossflächig die Korallen abzuweiden. Auch ist auffällig, dass die Frassspuren nur in Bodennähe sind, es muss sich also um einen Bodenbewohner und nicht etwa um einen Fisch handeln. Ich werde die Frage im Riffaquaristik-Forum posten, mal sehen ob jemand die Antwort weiss.
 
 
 
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Sonntag, 28. November 2010
 
Mein Aquarium ist wieder vorzeigbar: Obschon ich immer noch mehr als genug Algen habe, stehen die Korallen wunderschön und zeigen sich in satten Farben. Wenn ich dann im neuen Jahr von meinem Auslandaufenthalt zurück bin, habe ich auch wieder mehr Zeit für die Pflege meines Beckens und dann sollte es noch weiter aufwärts gehen.
 
Steinkoralle mit Wachstumsspitzen
Steinkoralle in zartem Lila
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Hammerkoralle wächst hammermässig
Meine Funghia
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Steinkoralle in grün
Ein blühender Rasen welchen man nicht mähen muss
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Echinapora Llamelosa wächst in alle Richtungen
Die wenigen überlebenden Krustenanemonen
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Steinkoralle in sattem violett
Seeigel
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Anemone mit Clownies
 
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Sonntag, 31. Oktober 2010
 
Nachdem ich die als Monster, Skelett und Vampir verkleideten Nachbarskinder mit Hustenbonbons abgespiesen haben (die einzige Süssigkeit in meinem kalorienbewussten Heim) und sie mir gnäderweise kein Saures gegeben haben, kommen nun auch die Fische dran: Sie kriegen heute eine etwas grössere Portion, bin ich doch nächste Woche wieder in Paris und so bekommen sie erst am Mittwochabend wieder Futter.
Der Pawlowsche Reflex funktioniert auch im Aquarium: Meine Fische sind auf Grün konditioniert da sie ihr Futter immer aus den grünen Artermiasieben bekommen welches ich zum Auftauen des Frostfutters benutze. Kaum sehen mich meine Fische also mit etwas Grünem vor dem Becken stehen, kommt Nervosität auf und sie besammeln sich an der Oberfläche um bei der Futterausgabe ganz vorne dabei zu sein.
Am bekanntesten dürfte der so genannte Pawlowsche Hund sein: ein Forschungsprojekt, welches unmittelbar aus seinen mit dem Nobelpreis gewürdigten physiologischen Studien hervorging. Bei diesen Studien stellte Pawlow fest, dass die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung. Auch ein anderer Reiz, zum Beispiel ein Klingelton, kann die Sekretion von Speichel und anderen Verdauungssäften auslösen, wenn er regelmäßig der Fütterung vorausgeht. Pawlow erklärte das Geschehen durch das mehrmalige Zusammentreffen des Reizes mit der anschließenden Futtergabe. Irgendwann reicht dann bereits der vormals neutrale Reiz aus, um die Speichelsekretion auszulösen. Pawlow bezeichnete dies als konditionierten Reflex.
(aus wikipedia " Iwan Petrowitsch Pawlow")
Grün signalisiert: "Es gibt gleich Futti!"
Die wilde Jagd nach den grössten Brocken beginnt
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Manche Bewohner nehmen es ruhiger
Die Garnele ist ganz aufgeregt und holt sich das Futter vom Boden
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Sogar der Mirakelbarsch wagt sich nach vorne
Gesamtansicht am Holloween-Sonntag
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Sonntag, 24. Oktober 2010
 
Fleissig spritze ich täglich einmal mit 10% Salzsäure die Krustenanemone ab, Polype für Polype. Tatsächlich scheint die Behandlung Wirkung zu zeigen und hat eine Polype mal eine volle Ladung erwischt, erholt sie sich nicht mehr. Bei der heutigen "Gifttour" bewegt sich plötzlich eine Polype heftig und "wehrt sich": Ein fetter Borstenwurm wurde in seinem Mittagsschlaf gestört und protestiert. Kleine Schlangenseesterne fühl(t)en sich zwischen den stark nesselnden Krustenanemonen auch wohl und suchen erschreckt das Weite.
 
Hier hat die Salzsäure Spuren hinterlassen
Die grüne Röhrenkoralle wird den Rest erledigen
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Samstag, 9. Oktober 2010
 
Silvan und mir ist langweilig und so beschliessen wir einen Youtube-Video zu drehen. Silvan wollte was trickfilmmässiges mit dem iPad und iPod machen oder eine Art Fake-Video wo er unter einer Seite des Bettes verschwindet um dann unter der anderen wieder aufzutauchen oder so ähnlich. Weil mein Schlafzimmer für Videoaufnahmen erstens zu klein und zweitens zu privat ist und drittens die Staubkatzen unter dem Bett ihre Ruhe haben wollen, einigen wir uns auf eine Art Lehrvideo zum Thema Krustenanemonenbekämpfung. Falls meine Leser also Nachhilfebedarf zum Thema Krustenanemonenvertilgung haben, sei nachstehender Video wärmstens ans Herz gelegt.
Youtube
Video zu Krustenanemonenvernichtung auf www.youtube.com
 
 
Sonntag, 26. September 2010
 
Geduld bringt Rosen: Fast zwei Monate hat es gedauert, bis meine letzte Massnahme gegen die Algen (der Tausch der Röhren) endlich Erfolg zeigt: Die Algen machen sich dünne, wachsen kaum noch nach und nur die ganz langen Fäden, welche von den Fischen, Einsiedlern und Seeigeln nicht gefressen werden, stehen noch.
Heute mache ich grossen Wasserwechsel von 240l und reinige meine beiden Strömungspumpen gründlich: Hierfür brauche ich die volle Länge des Films "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" mit denen ich Silvan und Alexandra beschäftige. Hermann überlässt mir eine Flasche 10% Salzsäure mit welcher ich meinen Krustenanemonen auf den Leib rücke. Diese Dinger haben mir doch am Samstag beim Scheibenreinigen einmal mehr den Unterarm vernesselt und breiten sich im Becken aus wie Unkraut.
 
Gesamtansicht am 26. September 2010
Die Steinkoralle steht gut
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Die Echinapora Lamellosa erstrahlt in sattem grün
Die grüne Röhrenkoralle breitet sich grossflächig aus
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Gehört in jede gut ausgestatte (Hexen)Küche
Suchbild: Welchen Polypen wurde vor kurzem Salzsäure injiziert?
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(kleiner Hinweis: Die Polypen sehen ungesund aus)
 
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Freitag, 30. Juli 2010
 
Ich frage Pascal von Aquaristik Pascal in Konstanz um Rat wegen meiner Algenplage. Wie ich von meiner T5-Konfiguration erzähle, meint Pascal ohne zu zögern, dass es wohl an meinen zwei Fiji Purple Röhren liege: Bei sehr tiefen Nährstoffwerten und mit ein paar Algenfressern gehe das schon mit diesem roten Licht, aber in meinem Becken führe dies wohl zu übermässigem Algenwuchs. Notfalls solle ich das Becken für drei Tage komplett verdunkeln, den Korallen mache das nichts aber die Algen würden absterben. Da ich nicht zwei Parameter gleichzeitig ändern will, ersetze ich erst mal die zwei Fiji Purples und werde dann ggf. in einem zweiten Schritt das Becken verdunkeln.
Meine Bogen-Strauchgorgonie hat massive Frassspuren, einen Ableger musste ich entsorgen: Da ich seit längerer Zeit nichts Neues eingesetzt habe, muss ein bestehender Bewohner seine Fressgewohnheiten geändert haben, ein Borstenwurm vielleicht?
 
Zwei neue Actinic Blue Röhren
Die Powerchrome Röhre
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Das Licht ist jetzt deutlich blauer
 
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Montag, 19. Juli 2010
 
Es werde Licht und es ward Algen! Am 19. März 2010 habe ich festgestellt, dass ich wieder vermehrt Algen habe und habe den Ausstausch der Röhren am 8. März 2010 als eine der Ursachen in Verdacht. Vor zwei Wochen kommt mir in den Sinn, dass mein Algenwachstum allenfalls jahreszeitlich bedingt ist und in den Sommermonaten mehr Sonnenlicht ins Zimmer fällt. Ich lasse während zweier Wochen die Rolläden unten und es ergibt sich keine Veräderung, daran liegt es also nicht. Wie ich für eine Woche die Lampe ca. 30cm höher hänge als sonst, stelle ich am Donnerstagabend, nach meiner Rückkehr aus Paris, fest, dass die Algen zwar nicht weniger geworden sind, sich diese aber auch nicht vermehrt haben, weniger grün sind und sich viel leichter als sonst ausreissen lassen. Daraus schliesse ich, dass die Algenblüte mit meinen T5-Röhren zusammenhängen und beschliesse beim nächsten Röhrenwechsel die Marke und Lichtfarbe zu wechseln.
 
 
 
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Sonntag, 4. Juli 2010
 
Die Algenplage in meinem Aquarium ist, seit ich Kofi ausgesiedelt habe, nicht besser geworden. Meine Echinapora Llamelosa ist weitgehend tot, sodass ich sie mit Hilfe eines Schraubenziehers wegheble. Abgesehen davon, dass ich mir einen Schnitt am Daumen zuziehe, geht die Sache glatt und die Korallen, resp. deren Skelett löst sich an einem Stück. Auf der Unterseite schlängeln sich ein halbes Dutzend Borstenwürmer - eklige Viecher aber durchaus nützlich als Restenverwerter im Becken.
Ich mache einen Wasserwechsel von 120 Liter und reinige die Strömungspumpe und den Abschäumer.
 
Die Echinapora Llamelosa ist weg
 
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Sonntag, 13. Juni 2010
 
Die Algen wachsen nach wie vor ungehindert. Meine Nitrat- und Phosphatwerte sind in Ordnung, am Licht sollte es nicht liegen, was kann es denn noch sein? Ich mache einen Wasserwechsel und stelle bei dieser Gelegenheit fest, dass mein Salzgehalt auf Salinität 31 gesunken ist - mag es wohl daran liegen? Ich erhöhe auf 35 und hoffe, dass der osmotische Schock meinen Algen mehr zusetzt als den Korallen.
WIe jedes Wochenende grase ich Algen ab und fülle zwei Plastiksäcke voll. Des weiteren mache ich den sich üppig ausbreitenden Pumpenden Xenien den Garaus. Mithilfe meiner Küchenschere und der langen Plastikpinzette funktioniert dies recht gut. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mich in den Anfangszeiten meiner meerwasseraquaristischen Karriere über die Pumpenden Xenien gefreut habe, jetzt betrachte ich sie als Unkraut. "Wat de een sien Uul, is den anner sien Nachtigall!"
 
Die Reste der abgeschnittenen Xenia Umbellata
Mein Gärtnerwerkzeug
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Gesamtansich am 13. Juni 2010 (nach der Futterzugabe)
 
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Sonntag, 23. Mai 2010
 
Auf die Gefahr hin, dass sich aufgebrachte Leser beschweren werden, dies sei schliesslich kein Katzen-Blog und überdies seien Katzen die natürlichen Feinde von Fischen, kann ich nicht davon lassen hier ein paar Bilder des 1-tägigen Nachwuchses der Katze "Momo" (ich nenne ihn "Yokyok") meiner Kinder zu präsentieren.
Das Erste kam natürlich auf die Welt, musste aber gerettet werden, da es unter einen Rost fiel und von der erschöpften Momo nicht mehr herausgeholt werden konnte. Weil das zweite Kätzchen einen zu grossen Kopf hatte, blieb es im Geburtskanal stecken, die Wehen stoppten und schlussendlich musste dieses und sein Geschwister vom Tierarzt per Kaiserschnitt geholt werden. Katzenutter erholt sich von den Strapazen, die Kleinen sind wohlauf, trinken eifrig an den Zitzen von Yokyok und sind, wie meine Bilder beweisen, einfach zuckersüss!
 
Das kleine Braune (noch ohne Namen)
Der/die Getigerte (ebenfalls noch namenlos)
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Das Schwarze wiegt schon 126g am Tag nach der Geburt
 
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Samstag, 22. Mai 2010
 
Heute früh komme ich von einer Woche Geschäftsreise in Indien zurück. Vermutlich ist jemand ganz oben in der Flughafenverwaltung ein Fischfan, jedenfalls gibt es am Flughafen in Delhi gleich mehrere Meerwasseraquarien: Eines steht in der Abflughalle für Inlandflüge und gleich zwei Becken in der Abflughalle für Auslandflüge wovon eines auch bei der Ankunft sichtbar ist.
Aus westlicher Sicht sind die Becken eher spärlich eingerichtet, die Fische sind mager und ich sehe ein Fuchsgesicht voller Pünktchen. Wie eine Tafel verrät, ist der Betrieb der Becken outgesourced (man könnte fast von offshoring sprechen) an eine Firma Amity Aquatech PVT Ltd.
 
Abflughalle Domestic Terminal Delhi Airport
Das Becken in der Abflughalle des International Terminals in Delhi
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Detailansicht
Gleich gegenüber noch ein Becken
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Die Anemone ist nicht schlecht
Technik von Aquamedic
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Samstag, 15. Mai 2010
 
Heute heisst es Abschied nehmen von Kofi: Vor 4 Jahren habe ich ihn als kleines Köfferchen mit 2cm Länge gekauf und jetzt ist er nicht nur mir ans Herz gewachsen, sondern auch seine Körperlänge hat fast 15cm erreicht und damit fast ein ausgewachsener Samsonite! Er ist zu gross für mein Becken, belastet das Wasser mit seinem Stoffwechsel und verfügt nicht über genügend Schwimmraum. Ich rufe bei Aquaristik Pascal an ob ich ihn vorbeibringen darf. Pascal ist zwar nicht da aber sein Mitarbeiter ist einverstanden. Ich fahre also mit Philipp nach Konstanz und bekomme für meinen Kofi zwei Garnelen im Austausch. Ich hoffe er kommt an ein gutes Plätzchen, 3'000 oder sogar 5'000 Liter gross soll das Becken sein und voller bunter Korallen die er doch so gerne mag.
 
Kofi passt schon fast nicht mehr in den Eimer
Er schwimmt in einem Verkaufsbecken mit einem Chelmon, den kennt er ja wenigstens
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Abschied nehmen
Mach's gut kleiner Kofi
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Sonntag, 9. Mai 2010
 
Bevor ich heute Abend zu meiner Freundin gehe, mache ich noch "rasch" einen Wasserwechsel in meinem Aquarium. Beim Reinigen des Ueberlaufkammes, löst sich die eine Halterung. Zum Glück habe ich schon vor einiger Zeit einen neuen Kamm gekauft und diesen auf's benötitgte Mass zugeschnitten. Nur blöd dass er jetzt 5mm zu lang ist, was habe ich wohl getrunken als ich gemessen habe? Da ich in meinem bescheidenen Werkzeugkoffer über keine Säge verfüge und sich in meinem Haushalt ausser einem Brotmesser nichts befindet mit welchem ich das Ding kürzen könnte, ich das Brotmesser aber nach erneutem Abwägen doch als untauglich taxiere, klebe ich den Kamm halt stirnseitig auf. Wie lange braucht Silikon wohl, bis es anzieht und das Teil von alleine hält? Plumps! Das war wohl zu kurz. Ich fixiere den Kamm mit Klebeband und diesmal scheint es tatsächlichzu halten. Anruf bei meiner Freundin um für heute Abend abzusagen, der Silikon muss trocknen bevor ich das Wasser wieder einlassen kann.
So bleibt mir Zeit, um mich einmal mehr um die zwei nicht brennenden Röhren meiner Giesemann-Leuchte zu kümmern. Die bestellten Sockel sind zwischenzeitlich eingetroffen, passen aber nicht. Nach einigen Tests stelle ich fest, dass nun einer der Röhren kaputt ist. Zum Glück hatte ich bislang noch keine Zeit um die alten Röhren zu entsorgen und so kann ich diese ersetzen. Jetzt leuchten wieder alle Röhren, wie lange hält es wohl diesmal?
Dank Direktimport aus den USA bin ich bereits jetzt, vor dem Verkaufsstart in Europa, stolzer Besitzer eines Apple iPad 64GB Wifi. Ich will ja gar nicht berichten, was mich das gute Stück inkl. New Jersey State Tax, versicherten UPS Versand nach Paris, franzöischer Zoll und Mehrwertsteuer gekostet hat, wer früh fortschrittlich sein will, darf sich halt nicht lumpen lassen! Ich lade mir unter anderem ein Meerwasseraquarium-App runter und präsentiere dieses stolz meinen Fischen. Ausser Kofi zeigen meine Fische aber nur wenig Interesse an High-Tech und wünschen lieber einen ordentlichen Happen Frostfutter.
 
 
Ein neuer Ueberlaufkamm muss her
ob das wohl hält?
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Die beiden Röhren streiken immer noch
Bei Verneselungen von führenden Pariser Apothekerinnen empfohlen
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Kofi interessiert sich für mein brandneues iPad
 
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Sonntag, 2. Mai 2010
 
Mein Ekzem am Unterarm ist immer noch nicht ganz verheilt. Die Haut ist trocken und empfindlich. Wie ich also letzte Woche an einem Abend die Gegend um Porte Maillot erkunde, laufe ich an einer geöffneten Apotheke vorbei. Während die ältere Kundin vor mir lange und geduldig in Sachen Krampfadern beraten wird und sich auch noch die Wirkung verschiedener Müsterchen erklären lässt, schaue ich mich um. Irgendwie sieht es mir hier eher nach Parfümerie aus, aber irgendwo werden die schon die Hautcremes haben. Allerdings werde ich nicht fündig, obschon ich mein Auge auf das gelb/violett von Kamillosan geschärft habe.
Ich zeige der Apothekerin meinen Arm mit den Worten: "J'ai me brulee a une coralle dans mon aquarium." Sie schaut mich etwas komisch an und meint dann dass ich einen Arzt aufsuchen soll. Da ich aber erst kürzlich meinen Hüftknochen magnetresonanzlich durchleuchten liess (ohne dass die Aerzte die Ursachen für meine dann und wann auftretenden nächtlichen Schmerzen gefunden hätten), ist mein Bedarf an Arztbesuchen für den Rest des Jahres gedeckt.
Da ich vermute, dass es sich bei Kamillosan um ein ureigenes Schweizer Erzeugnis und nicht um ein international bekanntes Präparat handelt, wage ich nicht direkt danach zu fragen. Also frage ich stattdessen: "Avez vous une creme avec camomille?" Sie schaut mich verdutzt an. Ich: "Camille" Sie: "Comment?" Ich: "Camille - Camomille - Camîlle - Camillé - Camilla - Camillo?" Sie: "du Cortison?" Ich: "Non, pas de Cortison, du camomille". Mir schwant, dass Kamille auf Französisch irgendwie anders heissen muss, vermutlich ein ganz anderer Wortstamm: Hätte ich seinerzeit bei Madame Fleischer im Französischunterricht besser aufgepasst, dann würde ich jetzt nicht dumm stotternd in dieser Pariser Apotheke stehen. Sie: "Je vous donne une creme calendula!" Erleichtert nehme ich die Creme, lasse mir dazu noch ein paar Müsterchen einer PH-neutralen Seife einpacken und mache mich erleichtert davon.
Die Creme scheint tatsächlich zu helfen und ich creme meinen Arm zweimal täglich mit der Salbe ein. Wie meine anschliessenden Nachforschungen ergeben, handelt es sich bei Calendula um Ringelblumen. Kamille heisst übrigens tatsächlich "camomille" und ich bin einigermassen irritiert warum ich nicht verstanden wurde...?
 
Wörterbuch: Deutsch-Englisch
• Kamille [ka'm?l?] f (Kamille; Kamillen) bot. camomile
Wörterbuch: Deutsch-Französisch
• Kamille [ka'mil?] bot f (Kamille; Kamillen) camomille f
Wörterbuch: Deutsch-Spanisch
• Ka'mille bot [-'mil?] f (Kamille; Kamillen) manzanilla f
Wörterbuch: Deutsch-Türkisch
• Kamille f Bot. papatya
(aus www.wissen.de)

 
 
Freitag, 9. April 2010
 
Gestern Abend habe ich den Gegenwert von etwa 100'000 Euro an Wirbellosen verspiesen - zumindest wären das etwas die Preise im Aquarienhandel gewesen für die Muscheln, Garnelen und Schnecken auf meiner "L'assiette de la mer" welche ich mir in einem Fischrestaurant im Arrondissement XVII in Paris bestellt habe. Die Muscheln schmecken vorzüglich, die Garnelen sind lecker mit Knoblauchmajonese aber die Schnecken sind erstens eine mühselige Fummelei um das Fleisch mit Hilfe einer Nadel aus den Häuschenzu pulen und geschmacklich erinnern sie an eine Mischung aus Tintenfischringen und Radiergummi.
Als Meerwasseraquarianer sind mir die Tiere lebend eigentlich lieber...
 
 
 
Samstag, 4. April 2010
 
Meine Freundin und ich fahren für zwei Tage nach Stuttgart um das Musical "We Will Rock You" zu sehen - respektive zu hören. Bevor wir uns heute Mittag auf den Weg nach Hause machen, machen wir einen Halt bei Zoo Kölle, der ja praktisch auf dem Weg liegt (genaugenommen 180 Grad in der Gegenrichtung, aber das weiss nur mein Navi...): Das Geschäft hat gigantische Dimensionen, wie es sonst nur Gartencenter haben. Die Aquarienabteilung ist riesig und der Meerwasserbereich nimmt auch eine respektable Grundfläche ein. Es gibt eine grosse Auswahl an niederen Tieren, wobei ich allerdings auch schon farbenprächtigere Korallen mit weniger Algenbewuchs gesehen habe. Der Fischbereich hingegen ist exzellent präsentiert: Die Fische schwimmen in glasklarem Wasser und können durch tadellos geputzte Scheiben betrachtet werden.
Es ist sogar eine Meerwassertankstelle zu sehen: 50 Cent für einen Liter Meerwasser: Ist das für Leute welche gerne schleppen? Bodybuilder vielleicht? Wie ich dann lese, dass das Wasser "eingefahren ist" und "wertvolle Bakterien" enthält, begreife ich den Sinn der Sache: Die verkaufen hier ihr Wechselwasser! Eine geniale Idee, welche ich hiermit gleich übernehme (siehe Anzeige rechts).
Gerne würde ich an dieser Stelle berichten von der Flut der Zuschriften welche mich ereilt haben bzgl. meinem Angebot in Rum eingelegte Gorgonienäpfel zu probieren (siehe Beitrag vom 1. April 2010). Leider war die Flut der Zuschriften aber eher ein dünnes Rinnsal, also genaugenommen eher ein Tröpfeln, also eigentlich ist nicht ein einziger Leser auf meinen Aprilscherz hereingefallen...
Einige meiner Leser werden sich sicher noch wage an ihren Physikunterricht erinnern als die "Giesemann'sche Gleichung" durchgenommen wurde. Diese beschreibt den hohen Strom (I) zum Zeitpunkt (t) des submersen Eintauchens eines Leuchtkörpers (L) in eine leitende Flüssigkeit (Aq) und den Korrosionskoeffizienten (K) zum Zeitpunkt t+2 Wochen. Für diejenigen, welche sich nicht mehr erinnern können, hier die Kurzfassung der Gleichung: Leuchte ins Aquarium fallen lassen = blöd Heute muss ich zum zweiten Mal die Lampe runternehmen weil zwei Röhren nicht zünden. Die Fassungen sind voller Rost und ich suche mich im Internet dumm und dämlich bis ich endlich Ersatzfassungen finde.
 
Anzeige
Zu verkaufen: Eingefahrenes Aquarienwasser mit Trilliarden wertvoller Bakterien, befreit von Spurenelementen, reich an wachstumsförderndem Phosphat, hochwertigem Nitrat und natürlichen Gerbstoffen, günstig abzugeben: 0.50 CHF pro Liter (nur an Selbstabholer/3. Etage). Damit sie sich von der Güte unseres Wassers überzeugen können, bitten wir Sie sich das Wasser direkt aus unserem Becken zu zapfen (bitte Fass und Schlauch mitbringen). Stellen Sie anschliessend den ursprünglichen Pegelstand im Becken durch Zugabe von Frischwasser mit 35 o/oo Salzgehalt (Tropic Marin Pro Reef bevorzugt), wieder her. Wegen grosser Nachfrage müssen wir dieses Angebot auf 120 Liter alle 2 Wochen beschränken.
 
Zoo Kölle in Stuttgart
Meerwasser - Tankstelle 0.50 Euro pro Liter
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Die Ausstellung der (Süsswasser)becken
Rohrfittinge so weit das Auge reicht
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Die blau-schwarzen Schnecken fressen Planarien
Sehr grosse Auswahl an Meerwasserfischen
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Ersatzsockel für meine Giesemann Lampe zu finden bei www.licht-versand.de
 
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Donnerstag, 1. April 2010
 
Ich beeile mich meine Sachen im Büro zusammenzupacken und noch rechtzeitig vor 18:30 bei Rio Xingu zu sein. Ich schaffe das dann auch, stehe aber vor verschlossenen Türen: £°§¬$§@! Die haben heute früher zugemacht, es ist der Abend vor Karfreitag! So stehe ich also da ohne Lebendstein und Scheibenputzklingen. Da ich sowieso schon in Winterthur-Seen bin, rufe ich bei Riffhaus Farkas an ob er allenfalls die Artikel an Lager hat. Klingen sind keine da aber Lebendsteine hat er! Ich suche mir einen schönen LS-Brocken aus und finde dann auch noch Ablegersteine und Schutzhandschuhe. Das aparte Grün dieser Handschuhe lässt deren Herkunft erahnen: "Tupfer, Skalpell, Schwester Inge, ich eröffne die Bauchhöhle!"
Voller Tagendrang mache ich mich auch gleich an den Frühlingsschnitt meiner Bogen-Strauchgorgonie. Der Fruchtertrag ist einfach höher wenn ich sie regelmässig zurückschneide und so hoffe ich auch diesen Herbst wieder auf eine reiche Ernte dieser süssen Äpfelchen. Ein Glas in Rum eingelegter Gorgonienäpfel steht noch im Keller; wenn jemand diese Köstlichkeit probieren möchte - eMail an mich genügt.
 
 
Tunze Schutzhandschuhe
Pferdegynäkologe Dr. Horvath macht sich bereit um das Fohlen zu holen
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Ableger Op Tisch
Das Fleisch unten an der Bogen-Strauchgorgonie wegschneiden
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Da stehen sie wie Einsen
Der Reefbond Mörtel ist hierfür bestens geeignet
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Gesamtansicht
 
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Mittwoch, 31. März 2010
 
Mein Ekzem am rechten Unterarm ist nicht besser geworden, sondern hat sich im Gegenteil verschlimmert. Wie es der Zufall will, bekomme ich vor einigen Tagen ein eMail von Hermann in welchem er mir berichtet, dass er aufgrund eines Ekzems sein Hobby aufgeben müsse.
Gestern Abend treffe ich mich mit Hermann zum Abendessen (das Restaurant Tandoor in Winterthur bietet Montags bis Mittwochs ein Abendbuffet mit Köstlichkeiten aus dem Indischen Subkontinent). Nebst fachsimpeln über Meerwasseraquaristik, einem lebhaften Austausch über die Finanzkrise und über Steuerflucht, reden wir natürlich auch über unser gemeinsames Leiden: Hermann berichtet, dass sein Ekzem vor einem Jahr genau wie meines begonnen habe und zwischenzeitlich Ausmasse annahm, dass er sich entschieden hat zugunster seiner Gesundheit sein Hobby aufzugeben. Dass ihm der Entscheid, als sehr engagierter und überaus erfolgreicher Meerwasseraquarianer nicht leichtfiel, können wir alle nachvollziehen.
Hermann meint, dass es sich bei unseren Ekzemen allenfalls um Vernesselungen handeln könnte. Da meine Anemone schon auf über 7 Einzeltiere angewachsen ist und die Fläche eines Suppentellers einnimmt, entschliesse ich mich die Mehrzahl der Tiere zu entfernen. Eigentlich hatte ich vor den Lebendstein voller Anemonen Rio Xingu zu bringen und durch einen frischen Lebenstein zu ersetzen. Da mir aber die Zeit ausgeht vor meiner Abreise nach Paris, beschliesse ich den grossen Lebendstein, auf welchem die Anemonen mit einer Ausnahme angewachsen sind, zu entnehmen und zu entsorgen. Meine Ocellaris müssen sich jetzt halt mit einem kleinen Anemönchen begnügen (was dem Umzug aus einer Villa in eine Mansardenwohnung gleichkommt).
Des weiteren enneuere ich die Aktivkohle im Filterbecken um bereits vorhandenes Nesselgift zu entfernen. Ich befolge den Tip von Hermann die Aktivkohle vor dem Einsatz mit heissem Wasser zu übergiessen um die Kohle zu entgasen. Da ich hiervon nie vorher gehört habe, bin ich erst skeptisch, finde aber tatsächlich im Internet plausible Hinweise auf diese Methode im Zusammenhang mit einer Seite über Schnapsbrennen (siehe Beitrag rechts).
 
RE: Aktivkohle aktivieren
von: holzgeist am 07.Apr.2008 00:08:51
Region: hoher norden
Hi Michael, die wirkung der aktivkohle basiert auf der grossen oberflaeche, die in der lage ist andere stoffe zu adsorbierren, d.h anzulagern und ueber einen laengeren zeitraum "festzuhalten". dabei stellt sich immer ein gleichgewicht ein, das natuerlich von den ausseren einfluessen beeintraechtigt wird. trockene aktivkohle hat natuerlich in den hohlraeumen luft, die die oberflaeche "verstopft" so dass nichts anderes angelagert werden kann. mit dem auskochen wird diese luft erhitzt, dehnt sich aus und verlaesst zum groessten teil diese hohlraume, die dann beim abkuhlen zusammengezogene luft zieht natuerlich wasser in die hohlraume nach. mehrfaches auskochen treibt natuerlich nach und nach auch kleine luftreste aus.
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(aus www.schnapsbrennen.at)
Sind Nesselgifte der Anemonen die Ursache meines Ekzems?
Der grosse Lebendstein mit mehreren Anemonen drauf
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Aktivkohle
Mit fast kochendem Wasser übergiessen
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Samstag, 20. März 2010
 
Heute strotzen meine Korallen wieder. Des weiteren fällt mir auf, dass die Fische an der Scheibe kleben und ihr Spiegelbild attackieren oder damit balzen. Kann es sein, dass sich die Fische nach einer Weile an ihre Spiegelbild gewöhnen, wenn man aber die Scheibe ein paar Tage lang nicht putzt, sie von neuem auf ihr Spiegelbild hereinfallen? Liegt es allenfalls an den Beleuchtungsverhältnissen im Zimmer, dass an manchen Tagen die Scheiben mehr oder weniger Licht reflektieren?
 
Die Hammerkoralle (euphylia paraancora) in Angriffslaune
Der schönste Fisch auf Erden: Chelmon Rostratus
(de gustibus non est disputandum)
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Aloha! mein Hawaii-Doktor
 
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Ein Küsschen durch die Scheibe vom Kofferfisch
Kofi hat heute seine Beisserchen nicht geputzt
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Freitag, 19. März 2010
 
Die Algen sind bei mir wieder auf Vormarsch. Was habe ich vor Kurzem geändert:
1) Ich pflege mein Aquarium nicht mehr so regelmässig. Erst wenn die Scheibe vor Algen nicht mehr durchlässig ist und der Abschäumer vor Dreck stinkt, raffe ich mich auf 15 Minuten für meine schuppigen Freunde aufzubringen. Ich messe Nitrat und Phosphat: Beide Werte sind aber tief, daran kann es also nicht liegen.
2) Am 7.3.2010 habe ich einen sehr grosszügigen Wasserwechsel (240l) gemacht. Habe ich dadurch das biologische Gleichgewicht gestört? Silikat eingebracht? Werde ich nicht mehr machen, war nicht so clever.
3) Am 8.3.2010 habe ich 4 meiner T5-Röhren ersetzt.
Abwarten und Tee trinken, würden jetzt die Engländer sagen. Da ich aber ab April eine neue Stelle in Paris antreten werde, sage ich lieber: Abwarten und Cognac trinken *hicks*
Nachtrag zum letzten Eintrag: Wie ich in der Kantine beim Mittagessen über die Ereignisse vom 14. März 2010 berichte und ich bei "I had to remove a shredded fish which was sucked into a pump" angelangt bin, legt meine Englische Mitarbeiterin die Gabel hin und schaut geschockt auf ihren Teller: Da bemerke ich meinen faux-pas: Sie war grad dran Thonsalat zu essen...
 
 
 
 
Sonntag, 14. März 2010
 
Welche der Tätigkeiten würde sich der Leser, nach einem 2-tägigen Skiweekend gleich nach der 2 1/2 stündigen Autofahrt Davos-Winterthur wünschen:
a) zu einer Kollegin fahren und den abgestürzten PC versuchen wiederaufzusetzen webei sich dieser standhaft weigert eine Verbindung ins Internet herzustellen und die Buchhaltungssoftware die verschiedenen Mandanten nicht mehr findet?
b) Wäsche waschen und dabei mit der triefenden Skijacke sämtliche Böden vertropfen?
c) den toten, zerfetzten Putzerfisch, der sich seit 3 Wochen im Filterabteil versteckt und sich partout nicht fangen lässt, aus der Rückförderpumpe entfernen?
d) Die Aquarienlampe reparieren, nach dem diese wegen nicht sitzendem Deckendübel ins Becken gefallen ist und sich das eine Vorschaltgerät mit einem feinen "brzzzzzlll" verabschiedet hat?
Ich weiss nicht, für welche der Optionen sich der Leser entscheidet, ich jedenfalls habe heute sämtliche Tätigkeiten ausgeführt: Jetzt ist es 01:41 und langsam kommt eine gewisse Müdigkeit auf...
 
 
 
 
Montag, 8. März 2010
 
Im Oktober habe ich 4 meiner T5 Röhren getauscht, jetzt sind die nächsten 4 Röhren dran: Auf diese Weise mache ich den Wechsel nicht nur für meine Korallen angenehmer, sondern auch für meinen Geldbeutel!
Die Konfiguration ist die folgende (von vorne nach hinten):
Korallenzucht New Generation (heute gekauft) Korallenzucht Fiji Purple (heute gekauft) Korallenzucht New Generation (Kaufdatum 22.10.2009) Korallenzucht New Generation (Kaufdatum 22.10.2009) Korallenzucht New Generation (Kaufdatum 22.10.2009) Korallenzucht New Generation (Kaufdatum 22.10.2009) Korallenzucht Fiji Purple (heute gekauft) Korallenzucht New Generation (heute gekauft).
Meine mit wasserfestem Stift angebrachten Kaufdaten sind auf den Röhren nicht mehr zu lesen und so kann ich das Restrisiko nicht ausschliessen, dass ich neue Röhren gegen neue ersetzt habe. Diesemal versuche ich es mit Brother-Beschriftungsbändern.
Heute juckt es mich dauernd am rechten Unterarm. Ich habe das dann und wann und nach einer Weile verschwinden die Symptome wieder. Heute werde ich zum ersten Mal stutzig: Gestern Aquarium geputzt und heute juckt mein Arm? Ob da ein Zusammenhang besteht? Täusche ich mich oder war es gestern, dass ich Korallenschleim vom Unterarm gewischt habe? Bin ich ein vernesselt worden? Habe ich eine Salzallergie? Jedenfalls bin ich jetzt auf der Hut und werde darauf achten, wenn ich dieses Jucken wieder einmal haben sollte.
...und ja, ich weiss ich sollte nicht kratzen....
 
 
Wer Potz in der Sprühflasche hat, ist klar im Vorteil
Damit entkalkt man seine Reflektoren im Nu!
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und wer ein schickes Beschriftungsgerät hat ...
... hat vielleicht Chancen dass er nicht neue Röhren gegen Neue tauscht
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Mein Ekzem am Arm
 
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Sonntag, 7. März 2010
 
Der Wasserwechsel ist seit ich das kaputte 60l Fass mit einem 120 Liter Fass ersetzt habe, zwar effizienter aber den Rolli mit 120 Kg Last über meine zwei Schwellen zu fahren, ist doch ein Kraftakt. Aus diesem Grunde kaufe ich gestern bei Pascal 12 Meter Schlauch und einen Schlauchbogen, sodass ich das alte Wasser vom Fass neben dem Aquarium in die Badewanne pumpen kann und das Frischwasser aus dem Fass im Badezimmer ins Becken. Es klappt ganz gut, wenn auch die Förderleistung etwas gering ist - so bleibt während des Wasserwechsels genug Zeit um die Strömungspumpen zu reinigen, einen Kaffee zu trinken und mein Blog zu updaten....
 
Das alte Wasser pumpe ich in die Badewanne
12 Meter Schlauch und ein Verlängerungskabel
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Vor dem Aquarium steht das Fass mit dem Altwasser
so sieht der Pegel aus bei Minus 240 Liter
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Mit der Duschbrause das Fass füllen
das frische Salzwasser ins Becken pumpen
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Jetzt steht das Fass im Badezimmer
Gesamtansicht meines Beckens am 7. März 2010
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Sonntag, 17. Januar 2010
 
Die Ocellaris-Larven haben sich über Nacht schon weiterentwickelt: Heute kommt mir eins vor die Linse (resp. unter das Mikroskop) welches schon ganz kräftig mit seinem Schwanz zuckt.
 
Der 2. Ocellaris Video
 
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Samstag, 16. Januar 2010
 
Ohne Hoffnung auf Erfolg aber voller Neugierde, sauge ich gestern mit der Pipette einige Nemo-Eier vom Stein unter der Anemone. Ich habe schon ein wenig ein schlechtes Gewissen den hoffnungsvollen Nemo-Eltern einfach ein paar ihrer späteren Jungen zu klauen aber wir essen ja schliesslich auch alle Rührei! Ich gebe die Eier in Salzwasser in einem kleinen Plastikaquarium und - ich gebe zu der Gedanke ist naiv - setze eine Salinenkrebschenzucht an.
Wie ich heute Abend ein paar Eier unter dem Mikroskop betrachte ("Zellhaufen"), merke ich plötzlich, dass es in einem Ei drin zuckt! Habe ich den Objektträger berührt? Ich halte die Luft an und - es zuckt wieder! In den Eiern drin scheint sich tatsächlich eine Ocellaris Larve zu entwickeln.
 
Mein primitves Ocellaris Zuchtbecken
Am Boden sind die Eier
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Mein USB-Mikroskop kommt mal wieder zum Einsatz
Nummer 5 lebt! Der Videobeweis
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Mittwoch, 6. Januar 2010
 
Ich bin gerade dran meine Wohnung Richtung Fitnesscenter zu verlassen, als mir der Hauswart entgegenkommt: Der Nachbar unter mir beschwert sich wegen dem Lärm meines Aquariums. Kurz darauf stehen wir zu Viert im Wohnzimmer meines Nachbars direkt unter meinem Aquarium und lauschen andächtig. Ich höre nichts - nada- niente - nothing! Totenstille! Nullkommanull Dezibel! Es ist so ruhig wie in einer Eierkartonfabrik um Mitternacht. Das einzige Geräusch welches meine Ohren nach einer Weile sanft ereilt ist Kinderlärm von draussen. Auch der Hausabwart scheint nichts zu hören, aber mein Nachbar und seine Frau bestehen darauf, dass der Lärm unerträglich sei, sie nicht schlafen können und zeigen mir sogar ihre Ohrstöpsel...!? Ich frage nach, um was für ein Geräusch es sich denn handelt, aber sie sind nicht in der Lage das Geräusch zu beschreiben: Es sei einfach laut und "man höre es ja". Ich traue meinen Ohren nicht, das kann doch nicht sein!
Ich gehe mit dem Hauswart hoch in meine Wohnung und ich gebe ja zu, dass eine meiner Strömungspumpen in letzter Zeit etwas brummelig drauf ist. Ich ziehe den Hauptstecker, mein Becken ist nun gänzlich stromlos, und wir gehen wieder in die Wohnung unter mir. Wie nun der Nachbar und seine Frau bestätigen, dass sie nun nichts mehr hören (sie wissen nicht, dass ich den Stecker gezogen habe), wird mir klar, dass es sich hier nicht um ein Phantom handelt. Sie hören etwas, was mir verborgen bleibt. Ist es mein Alter? :-( Die vielen Discobesuche? :-(( Hörschädigung durch extensiven Gebrauch meines iPods? :-((( Bin ich wegen Dauerberiselung gegen das Brummgeräusch einer Eheim-Pumpe immun? ;-) Der Hauswart schlägt vor, dass ich eine Filzmatte unter mein Becken lege und ich erkläre ihm, dass dies bei einem Gesamtgewicht von knapp einer Tonne wohl kaum praktikabel sei und wohl auch nichts bringen würde.
Ich gehe wieder hoch und nehme das Aquarium wieder in Betrieb, stecke nun aber die brummende Strömungspumpe aus. In der Tat bestätigt mein Nachbar, dass er nun nichts mehr hört. Es muss also Trittschall sein verursacht durch die brummende Pumpe. Wie mir dann mein Nachbar noch ein Glas Wodka anbietet und ich - trotz Diät und Fitnesstrainingsvorhaben - annehme und mit ihm auf's neue Jahr anstosse, ist das Eis zwischen uns gebrochen. Später bringt er mir dann noch zwei Flaschen selbstgekellterten Wein rauf - Ich traue meinen Augen nicht!
Wenn ich ihn das nächste Mal treffe und meine Scheiben nicht grad wie heute mit grünen Algen zugewachsen sind, werde ich ihn auf ein Glas Hochprozentiges hochbitten und ihm mein Becken zeigen.
 
 
 
 
Sonntag, 3. Januar 2010
 
Ich spanne Alexandra ein um meine Nitrat- und Phosphatwerte zu messen; sie macht sich gut als Forscherin und ich nutze ihren Tatendrang um mir auch beim Wechseln der Kohle und Adsorber und beim Putzen der Lampe zu helfen.
 
Keine zu klein eine Lampenputzhelferin zu sein
 
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Freitag, 1. Januar 2010
 
Der Hawaii-Doc reitet immer noch die eine oder andere Attacke gegen den Chelmon. Mir bleibt nichts anderes übrig als das Riff weiter umzubauen; der Einfachheit halber kombiniere ich die Aktion gleich mit einem Wasserwechsel.
Wie immer stelle ich das 60l Fass neben das Becken und lasse mit einem Schlauch das Wasser in das blaue Fass fliessen. Zwischenzeitlich habe ich das 60l Obstgärungsfass mit Wasser gefüllt, 2.3 Kg Salz beigegeben und rolle das Fass aus dem Badezimmer ins Wohnzimmer. Wie ich mit dem Rolli die Schwelle ins Wohnzimmer überfahre gibt es einen Knall und das Fass hat einen Riss aus dem das Wasser auf's Parkett strömt... @#ç%&$£ ...mit einer Hand dichte ich den Riss ab und rolle das Gefährt eilig zurück ins Badezimmer. Da angekommen, überlege ich kurz.... das Wasser mit dem Schlauch in die Badewanne pumpen? Dauert zu lange! Also mache ich das einzig Mögliche und hieve das 60Kg Fass in die Badewanne - zum Glück war ich heute schon im Krafttraining! Weil ich das Fass in der Badewanne etwas unsanft absetze, bricht es gänzlich auseinander. Plötzlich fällt mir ein: Das Wasser läuft ja immer noch per Schlauch aus dem Aquarium in das blaue Fass. Ein Sprint ins Wohnzimmer und ich kann im letzten Moment eine weitere Überschwemmung verhindern. Mit Handtüchern beginne ich das Wasser aufzunehmen und die Böden zu trocknen. Das Obstgärungsfass ist völlig spröde und ich kann mit der Hand ohne weiteres Stücke vom Plastik abbrechen. Die 4 Jahre auf meinem Balkon mit dem UV-Licht der Sonne und den Temperaturunterschieden haben den Kunststoff völlig verspröden lassen.
Von nun an werde ich meine Fässer von Zeit zu Zeit mit einem Schlag des Gummihammers auf Sprödigkeit testen.
 
 
Mein neuer Chelmon Rostratus
Der Mirakelbarsch
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Die Algenfressende Grundel (amblygobius stethophthalmus) lässt sich putzen
 
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Es war sowieso mal wieder Zeit die Böden feucht aufzunehmen...
Das Obstgärungsfass ist spröde wie ein Hundekeks
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